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Der RKautschuhmarkt auf Ceyvion.
Die Preise für Gummi haben in der letzten
Zeit auf Ceylon um ungefähr 10 Cents pro lbs
nachgegeben, und man bezahlt heute für:
Feinen Biscuit-Rubber 3,75 bis 3,85 Rs.
Scrap-Rubber 2,50 3,20
Nach wie vor geht der größte Teil der Ernte
nach London in Konsignation, während fast aller
in Colombo an Ort und Stelle feilgebotene Gummi
für amerikanische Rechnung ausgenommen wird.
Die Ausfuhr während der Zeit vom 1. Jannar
bis 15. April 1907 vergleicht sich mit der gleichen
Zeit im Vorjahre, wie folgi-
1
06 1907
England 60 000 lbs 75 000 lbs
Amerika 11 000 = 29 360
Deutschland 7 000 8 900
Die Erzeugung ist beträchtlich gewachsen und
zeigt am 15. April eine Zunahme von 40 000 lbs
gegen das vorhergehende Jahr.
(Bericht des Kais. Generalkonsulats in Calcutta
vom 3. Mai 1907.)
Jute-ernte und Terschiffungen Britisch-Indiens
1906/1907.
Die Verschiffungen von Jute aus Britisch-
Indien während der Saison vom 1. Juli 1906
bis 30. Juni 1907 sind auf dem besten Wege,
einen Umfang anzunehmen, wie sie bislang noch
nicht stattgefunden haben.
Nach den sveben veröffentlichten Zahlen wurden
während der ersten 9 Monate dieser Saison be-
reits 4 154 438 Ballen im Vergleich zu 3746 164
Ballen für die nämliche Periode des Vorjahres
verladen. Die Annahme des Direktors der
Handelsabteilung (Director of Commercial Intelli-
gence), nach welcher die diesjährige Ernte ein
Ergebnis von 9 000 000 Ballen bringen sollte,
dürfte sich daher wohl, wie aus nachfolgender
Ausstellung ersichtlich, unter der Annahme, daß
etwa 500 000 Ballen im Inlande verbraucht
werden, verwirklichen, falls die Zufuhren im
gleichen Umsange wie während der letzten
3 Monate (393 387 Ballen) des Vorjahres her-
einkommen, was nach den letzten vorliegenden
Berichten wohl anzunehmen ist.
Von Calcutta und Chittagong
wurden bislang verladen 4 154 438 Ballen
Von einheimischen Fabriken
wurden ausgenommen 3 601 258
Vorräte in Basar, Preß=
häusern usw. 150 000 =
7 905 696 Ballen
Angeblicher Verbrauch im
Inlane
Zusammen.
500 000 -
. 8 405 696 Ballen.
Europa dürfte trotz seiner bisherigen großen
Abnahme noch weiter Käufer bleiben und zwar,
falls sein Konsum noch nicht gedeckt sein sollte,
schon um wenigstens einen kleinen Vorrat im
Falle der Not zu haben.
(Bericht des Handelssachverständigen bei dem
Kais. Generalkonsulat in Calcutta.)
Lage der schweizerlschen Seldenindustrie
im Jahre 1906.
Der Geschäftsgang der schweizerischen Seiden-
stoffweberei ist im Jahre 1906 nicht nur durch
die Mode, sondern wohl ebensosehr durch Ein-
flüsse äußerer Art bestimmt worden. Der Roh-
seidenaufschlag, der im vierten Quartal einen
ungeahnten Umfang annahm, hat zwar in den
letzten zwei Monaten belebend auf den Verkauf
der Stoffe gewirkt; umgekehrt haben aber die
Schwierigkeiten, die sich einer Verständigung mit
Frankreich entgegenstellten, im Verein mit der
Erhebung des Minimalzolles während des ganzen
Jahres der Ausfuhr schweren Abbruch getan.
Diese anormalen Verhältnisse treten denn auch
mit aller Deutlichkeit in den Exportziffern zutage,
die von unbedeutenden Rückschlägen in den
Jahren 1896 und 1903 abgesehen seit dreizehn
Jahren sich in aufsteigender Richtung bewegten
und nunmehr eine ganz erhebliche Einbuße zu
verzeichnen haben. Laut Ausweis der schweize-
rischen Handelsstatistik belief sich die Ausfuhr
von ganz= und halbseidenen Geweben und Tüchern
im Jahre
1906 auf 1 988 300 kx im Wert von 104 220 100 Fr.
1905 = 2 153 80 = - -112149 100 =
1904 = 2216 500 110 887 400
Der Minderausfuhr entsprechend ist auch das
geschäftliche Ergebnis hinter andern Jahren zu-
rückgeblieben, wenn auch die Beschäftigung im
großen und ganzen eine zufriedenstellende war.
Die Ausfuhrziffer darf zwar nicht zum alleinigen
Wertmesser für den Geschäftsgang gemacht werden,
sie erbringt aber doch den untrüglichen Beweis,
daß die Fabrikation an der Grenze ihrer Pro-
duktions= und Ausdehnungsfähigkeit angelangt ist;
der teilweise Abfall eines bedeutenden Marktes
genügt, um eine Verringerung des Umschlages
herbeizuführen, da es nicht gelingt, vollwertigen
Ersatz auf anderen Absatzgebieten zu finden; in
anderer Hinsicht setzt die Schwierigkeit der Be-
schaffung tüchtiger Arbeiter jeder Vergrößerung
oder Vermehrung der Betriebe außerordentliche
Hindernisse in den Weg, ob zum Nachteil der
Industrie bleibe dahingestellt, denn es fehlt nicht
an Stimmen, die behaupten, daß infolge der
ausgesprochenen Einseitigkeit der Produktion und
der Absatzschwierigkeiten die Produktionskraft der