Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

680 2O 
dem Mahagoni- und anderen ähnlichen Hölzern 
Konkurrenz zu machen, falls der Anbau des 
Ursprungsbaumes planmäßig durchgeführt würde. 
Es ist das Holz von Mlichelia longifolia (Tiem- 
paka putihjar) auf das die Holländer, die sich 
jetzt ganz auf Teak-Kultur geworfen haben, bisher 
nicht weiter achteten. Ein Deutscher, Herr 
Stenerwald in Buitenzorg, an den ich durch 
einen Goldminenmann Süd-Sumatras empfohlen 
worden war, hat zufällig, als in seinem Besitztum 
ein solcher Baum gefällt wurde, die Schönheit 
des unter Politur wie Seide schimmernden Holzes 
entdeckt und sich seine ganze Hauseinrichtung, 
Täfelung und Möbel, daraus herstellen lassen. 
Wenn die Sonne in die mit diesem Holz aus- 
gestatteten Räume fiel, gewährte das Ganze in 
seinem schimmernden Glanz einen wundervollen 
Anblick. Ich habe selbst einige Holzstückchen, die 
allerdings nur annähernd den schönen Eindruck 
wiedergeben können, welchen größere Flächen 
machen, mitgenommen, polieren lassen und könnte 
sie Interessenten zur Orientierung übergeben. 
Auch hat Herr Stenerwald sich bereit erklärt, auf 
Wunsch genauere Angaben über die Behandlung 
des Holzes zu geben."“ 
Deutsche HRgaven-Gesellschaft.“) 
Die Pflanzung Buschirihof hat im Jahre 
1906 etwa 7400 Zentner Hauf erzeugt, zur Ver- 
schiffung gebracht und auch zu befriedigenden 
Preisen abgesetzt. Das Erntekonto weist dadurch 
einen Gewinn von 173 000 Mk. auf. 
Da bei dem Betriebe mit nur einer Ent- 
faserungsmaschine öfter infolge von Reparaturen 
Störungen eintraten, wurde eine zweite Maschine 
angeschafft. Ebenso wurde noch eine Lokomotive 
eingestellt und das Feldbahnnetz um 5 km ver- 
längert sowie die Pflanzung durch Neuanlage 
um wenigstens eine halbe Million Agaven ver- 
größert. 
Die im vorigen Jahre aufgelegten Neuanteile 
in Höhe von 200 000 Mk. fanden glatte Auf- 
nahme. Die Preise für Hanf sind hoch, und die 
Nachfrage dauert. 
Leider haben sich die Arbeiterverhältnisse 
gegen Schluß des Jahres wieder erheblich ver- 
schlechtert. Der vom Syndikat zur Beschaffung 
von Arbeitern angestellte Kommissar zeigte sich 
den Verhältnissen nicht gewachsen. Das Syndikat 
ist inzwischen mit einem anderen Herrn für diese 
Mission, deren Förderung auch der Herr Gouver- 
neur von Deutsch-Ostafrika zugesichert hat, in 
Verhandlung getreten. Immerhin dürften noch 
*) Aus dem Jahresbericht der Gesellschaft für 1906. 
  
Monate vergehen, ehe die Tätigkeit des Kom- 
missars in die Erscheinung tritt. Wir bemühen 
uns, durch eigene Werbung Leute zur Arbeit auf 
der Pflanzung heranzuziehen, es fehlen uns aber 
immer an 300 bis 400 Arbeiter, die nötig sind, 
um die Pflanzung rein zu halten. Sollte diese 
Kalamität andauern, so würden wir uns doch 
entschließen müssen, Asiaten als Arbeiter unter 
Kontrakt einzuführen, ein Mittel, von dem wir 
der höheren Kosten wegen zunächst noch Abstand 
genommen haben. 
Safata-Samoa-Gesellschaft. 
Auf den drei der Gesellschaft gehörenden 
Pflauzungen wurden, nachdem ein neuer Chinesen- 
transport im Jahre 1906 einen Zuwachs von 
110 Mann gebracht hatte, unter der Leitung von 
fünf weißen Beamten 200 chinesische Kulis be- 
schäftigt. Der Gesundheitszustand der Kulis ließ 
während der Regenzeit zu wünschen übrig, besserte 
sich dann aber bedeutend, nachdem die Leute sich 
an das Klima gewöhnt hatten. Neben den Kulis 
wurden auch zeitweise Samoaner im Kon- 
trakt beschäftigt. 
Tuanaimato. In der alten Pflanzung 
brachte der Kakao (24½ Acres 10 jährig und 
35½ Aeres 6jährig) eine Ernte von 130 Zent- 
nern, was eine Steigerung des Ertrages gegen 
das Vorjahr um 50 v. H. bedeutet. Der für den 
Kakao erzielte Preis war 81 bis 85 Mk. für 
50 kg, ein Preis, der für die Güte des Kakaos 
deutlich spricht. 
Von Krankheiten blieb die Pflanzung ziemlich 
verschont. Gegen die Ratten, welche zu Beginn 
des Berichtsjahres großen Schaden verursachten, 
wurde durch den unter finanzieller Beteiligung 
der Gesellschaft nach Samoa entsandten Kammer- 
jäger Rittershofer mit Erfolg angekämpft. Es 
steht zu erwarten, daß auch weiterhin bei An- 
wendung der von Herrn Rittershofer eingeführten 
Bekämpfungsmethode die Ratten von den Pflan- 
zungen ferngehalten werden. 
Die im Jahre 1905 begonnene Kakao-Neu- 
anlage wurde im März des Berichtsjahres voll- 
endet und dann fortgesetzt reingehalten, gepflegt 
und nachgepflanzt. 
Von anderen auf der Pflanzung versuchsweise 
angelegten Kulturen sind besonders die Kautschuk- 
bäume erwähnenswert. Die hier vorhandenen 
2000 Heveabäume erreichten nach 12 Monaten 
die Höhe von 3 m und entwickeln sich auch 
weiter vortrefflich. Von den 10 Ficusbäumen 
wurden zahlreiche Markotten und Stecklinge ge- 
*v) 7Wrl7 dem Bericht über das dritte Geschäfts- 
jahr 190
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.