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In der Folge fanden nur zusammenhanglose
Einzelkämpfe statt. So wurden Ende September
und Anfang Oktober 1906 in und östlich der
Großen Karrasberge wiederholt von ehemaligen
Morengaleuten und zugelaufenem Gesindel der
Versuch gemacht, weidende Tiere abzutreiben.
Die Angriffe wurden aber überall erfolgreich ab-
geschlagen, und wo sich der Feind zeigte, sofort
ie Verfolgung ausgenommen. Besonders an-
erkennend hebt Oberst v. Deimling die rühmliche
Verteidigung eines Verpflegungstrausports in der
Gegend“ von Dassiefontein am 1. Oktober 1906
durch die 20 Mann starke Bedeckung gegen eine
weit überlegene, angeblich von Johannes Christian
selbst geführte Bande hervor. Der Transport
wurde schließlich durch die herbeieilende Besatzung
von Wasserfall unter Oberleutnant Christiani aus
seiner schwierigen Lage befreit. Immerhin traten
auch bei diesen kleineren Kämpfen nicht unerheb-
liche Verluste ein. Eine Bande, die die Ost-
grenze in der Gegend von Bisseport unsicher
machte, wurde am 12. Oktober von der 3. Kom-
pagnie des 2. Feldregiments unter Oberleutnant
Müller v. Berneck zwischen Holpan und Sandpütz
überfallen und zum Teil über die Grenze ge-
trieben. Derselben Kompagnie gelang es am
23. Oktober bei Narus, wo im Sommer 1905
so viel deutsches Blut geflossen war, eine stärkere
Hottentottenbande zu überfallen, die unter Zurück-
lassung von sieben Toten, zehn Gewehren und
30 Tieren die Flucht ergriff. Sie wurde nach-
mittags von der inzwischen unter dem Befehl
des Hauptmanns Siebert vereinigten 3. Kom-
bagnie und 8. Batterie nochmals eingeholt und
völlig zersprengt.
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. Vom 25. Oktober ab wurden auf Befehl des
Oberstleutnants v. Estorff im südöstlichen Nama-
lande alle weiteren Operationen eingestellt, da
sich die in der Gegend von Heirachabis befind-
lichen Hottentotten unter Johannes Christian zu
Friedensverhandlu aigen geneigt gezeigt hatten.
d Am 1. November gelang indessen den zwischen
den Großen und Kleinen Karrasbergen herum-
kreifenden Hottentotten noch einmal einer ihrer
6 treiche: sie überfielen die Station Uchanaris,
nachten fünf Reiter nieder und verwundeten
deel. Oberleutnant v. Fürstenberg, der mit der
M. Kompagnie des 2. Feldregiments und einem
aschinengewehrzuge unverzüglich die Verfolgung
aufnahm, schlug die Bande am 5. November in
ning, Großen Karrasbergen so gründlich, daß sie
U nur völlig auseinanderlief, sondern daß sich
ach und nach 27 Stürmannleute mit dreizehn
Gewehren in Lifdood dem Hauptmann Siebert
stellten.
In der Fischflußgegend hatte sich im Oktober
wieder der Bandenführer Fielding geregt. Ober-
leutnant Molière war daraufhin am 23. Oktober
gegen dessen schwer zugänglichen Schlupfwinkel
im Fischflußtal südlich der Kabmündung vor-
gegangen und hatte ihn durch das Konkiptal in
die wasserlosen Huib-Berge gehetzt. Teile seiner
Bande, die am 8. November bei Willem Chrikas
südlich vom Baiwege eine Anzahl Zugtiere ab-
trieben, wurden von Kuibis aus durch eine Ab-
teilung unter Lentnant Gerlich verfolgt und am
9. ihrer Beute wieder beraubt. Mitte November
gelang es dem Oberlentnant Rausch mit 35 Reitern
der Abteilung Molidre, von Tierkluft aus durch
das Nuob-Revier an den Oranje vorzudringen
und an der Nuobmündung am 16. November
den Fielding zu überraschen, so daß dieser unter
Preisgabe seines gesamten Viehes und seiner
sämtlichen sonstigen Habe bei Loreley über den
Oranje flüchten mußte.
Dies sollte der letzte größere Schlag des
langwierigen Krieges sein! Bereits waren Ver-
handlungen angebahnt, die zum Frieden mit
dem wichtigsten noch im Felde stehenden Führer,
dem Bondelskapitän Johannes Christian,
führen sollten. Schon im Oktober war nämlich
ein Bote in Keetmannshoop eingetroffen, der an-
gab, daß der Bondelzwartkapitän um Frieden
bitte; die ununterbrochene Hetze durch die deutschen
Verfolgungskolonnen sowie die Unmöglichkeit,
größere Viehdiebstähle auszuführen, hatte die
Bondels kriegsmüde gemacht. Kurz darauf, am
20. Oktober, ließ Johannes Christian den be-
währten Unterhändler Pater Malinowski von der
Missionsstation Heirachabis um eine Unterredung
bitten und traf am 24. nach Zusicherung freien
Geleits in Heirachabis ein, wo er während der
Verhandlungen unbelästigt bleiben sollte.
Mit deren Führung wurde vom Obersten
v. Deimling der Oberstleutnant v. Estorff betraut,
der sich zu diesem Zweck von Warmbad nach
Ukamas begab. Die Verhandlungen wurden unter
der alleinigen Verantwortung des Kommandeurs
der Schutztruppe geführt. Da es mehr als
zweifelhaft erschien, ob sie zu einem Er-
gebnis führen würden, unterließ es Oberst
v. Deimling, den in Deutschland befind-
lichen Gouverneur und die dortigen maß-
gebenden Stellen von dem Vorgang in
Kenntnis zu setzen.
Die Verhandlungen gestalteten sich sehr
schwierig. Die Bondelzwarts zeigten sich außer-