ausfielen. Nach ihrer Ansicht liegt kein Grund
vor, warum sie dort nicht ebensogut fortkommen
sollten wie in der Kapkolonie; sie blicken mit
großem Vertrauen dem Weinban, dem Tabak—
bau und der Obstzucht entgegen. Auch beab-
sichtigen sie, in größerem Umfange sich auf Kar-
toffelbau und Anbau von Luzerne zu legen.
Betauntlich wird neuerdings aus der Kapkolonie
Obst in größeren Mengen nach England und dem
Kontinent ausgeführt. Die Kleinsiedlungen bei
Osona, Okahandja und Omaruru würden, nachdem
sie durch Bahnen mit der Küste verbunden sind,
ebensogut Obst exportieren können, wie dies von
unseren Nachbarn geschieht.
dürfil ein besonders geeigneter Ausfuhrartikel
rnite unter anderem auch die Dattel in Frage
rfahen, welche nach den inzwischen gemachten
für deungen ausgezeichnet gedeiht und lohnt und
fügung ue Anpflanzung große Gebiete zur Ver-
unh r stehen. Die Verpflegung der Eingeborenen
1 Teil der Fütterung der Reittiere wird
in aus Landesprodukten, in erster Linie aus
fontein- erfolgen können. In dem Bezirke Groot=
Menger ist in den letzten Jahren Mais in größeren
li# W’ ?? gutem Erfolge, und zwar ohne künst-
worden erleselung auf Regenfall hin, angebaut
Distritte Daneben kommt noch für die gleichen
3 der“ eine Hirseart in Frage. Im Osten ist
Betschn atholischen Mission geglückt, mit Hilfe von
Beu- Alanen auf dem Dünensand ohne künstliche
und serung Boyhnen und Hirse anzupflanzen
#0hute Ernten zu erzielen.
füächen das Land dichter besiedeln und die Weide-
erforderhenügend ausnutzen zu können, ist es nun
den versahed da systematisch Bohrversuche in
genobersa bie enen Bezirken des Schutzgebietes vor-
worden dnawerden. Hiermit ist bereits begonnen
Kapkolcnut bdem die jahrelangen Arbeiten in der
in Südafrikgekrigt baben, wie günstige Resultate
Nach der Rerdrch Bohrungen zu erzielen sind.
maschinen (gierungsstatistik sind daselbst die Bohr-
15 auf 17 in den Jahren 1896 bis 1904 von
selben küglichenbeirg. worden, und das mit den-
Jahren von 9 57 r Wasser stieg in den gleichen
Liter. *2.500 Liter auf 12 596 365
fü# er Nach dem Jahresbericht des Oberinsvektor
fze Bohrarbeiten or- s Oberinspektors
Jahre 197.0/ er für 1904 wurden in diesem
6.2 Pr 4% Bohrlöcher gebohrt. Davon ergaben
Pum ogent iließendes Wasser, 56 Prozent
au- bwasser, während 27,7 Prozent keinen Erfol
usweisen. Es steht fes „einen Erfolg
wasserverhei 3 steht nun fest, daß die Grund-
EW erhälaist in Südwestafrika denen des
allen. düdafrikas durchaus analog sind, vor
Tiefe nuern sich das Wasser etwa in derselben
kann m s durchschnittliche Tiefe im Schutzgebiet
nan' an 18 bis 25 Meter angeben, im Norden
mentlich im Bezirk Grootfontein, steht es aller-
15 20
diugs vielfach bedeutend flacher, häufig nur 6 bis
8 Meter. Wie bekannt, ist der Landrat v. Uslar
seit etwa neun Monaten im Schutzgebiet tätig
und hat bisher mit großem Erfolge Wasser-
feststellungen mit der Wünschelrute vor-
genommen. Ich möchte auf Grund der zwölf
Bohrungen, welche an den Stellen, die er be-
zeichnet hat, vorgenommen worden sind, nicht ein
abschließendes Urteil abgeben; aber es ist festzu-
stellen, daß sich bisher überall Wasser gefunden
hat, und zwar in der von ihm bezeichneten Tiefe.
So sind in Karibib beispielsweise zwei Brunnen
erbohrt worden, von denen der eine 2¼ Kubik-
meter, der andere 500 Liter per Stunde gibt.
Bis zu meinem Fortgange aus dem Schutzgebiet
hatte er im ganzen an 150 Stellen Wasser fest-
gestellt. In einer Schlucht am Waterberge, an
der ich persönlich kürzlich nur drei stark fließende
Quellen gesehen habe, hat er weitere 17 Wasser-
adern entdeckt. Landrat v. Uslar nimmt zur Zeit
mit dem Oberlandmesser eine Bereisung vor, auf
Grund deren eine Einteilung des besiedlungs-
fähigen Landes projektiert wird. Es ist der Vor-
wurf erhoben worden, daß das Gouvernement
sich auf das Wassersuchen mit der MWünschelrute
eingelassen habe, wiewohl die Theorie wissenschaft-
lich in keiner Weise festgestellt sei. Hierauf kann
ich nur antworten, daß mir die Praxis über die
Theorie geht und daß ich glaube, ich würde
meine Pflicht verletzt haben, wenn ich lediglich
aus dem Grunde, weil man eine wissenschaftliche
Erklärung noch nicht gefunden hat, von dem
Wassersuchen nach dieser Methode abgesehen hätte.
Außer den Bohrungen läßt sich an vielen
Stellen des Schutzgebietes Wasser durch Aufstauen
desselben in der Regenzeit schaffen. In der
Karoo findet man auf jeder Farm mindestens 1
bis 2, häufig 3 und mehr derartige Staudämme,
die teils zum Tränken des Viehs, teils zur Be-
rieselung anbaufähigen Landes benutt werden.
Mir sind viele Stellen im Schutzgebiet bekannt,
an denen ebensogut wie in Südafrika solche
Staudämme ohne große Kosten angelegt werden
können. Es versteht sich, daß daneben sowohl im
Norden wie im Süden des Schutzgebietes Stellen
vorhanden sind, wo große Stauprojekte sich
nach sachverständigem Urteil verwirklichen lassen.
Eine derartige besonders günstige Stelle liegt
namentlich in unmittelbarer Nähe von Kectmans-
hoop und würde einen Teil des Südens mit Korn
versorgen können.
Von der allergrößten Wichtigkeit für die wirt-
schaftliche Erschließung des Schutzgebietes, und
zwar sowohl für die weitere bergmännische Auf-
schließung wie für die Viehzucht und die Land-
wirtschaft, ist nun die Verbesserung der Verkehrs-
mittel, vor allem der Bau von Eisenbahnen.