Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVIII. Jahrgang, 1907. (18)

G 823 20Ö 
noch ungefähr 400 bis 500 Ballen der gewöhn- 
lichen Sorten vorhanden, die allmählich für 
Indien genommen werden. 
Tussah. Die Nachfrage war während der 
ganzen Saison sehr gut, und die Zufuhren wurden 
zu stetig steigenden Preisen schnell ausgenommen. 
Gegenwärtig sind weder hier noch in Niutschwang 
neunenswerte Vorräte, und da die neue Ernte 
erst im Oktober stattfindet, so werden die Preise 
sich voraussichtlich behaupten. Der Eröffnungs- 
preis betrug 180 S. T. für Nr. 1; gegenwärtig 
—Anfang April 1907 — zahlte man 290 S. T. 
Seidenabfälle. Die Saison hat sehr spät 
eröffnet. Die Schappespinnereien wollten anfangs 
den durch den höheren Kurs bedingten Aufschlag 
nicht zahlen und warteten bis Oktober und No- 
vember mit ihren Einkäufen. Die Preise sind 
seit Eröffnung der Saison stark gestiegen; die 
Vorräte sind gänzlich erschöpft. 
Pongees (Seidengewebe). Zu Anfang des 
Berichtsjahres war die Ausfuhr recht lebhaft, und 
es wurde auf die Preise des vorhergehenden 
Jahres ein starker Aufschlag bezahlt. Die Mode 
bevorzugte hauptsächlich die schweren Gewebe in 
33/34“ und 27/29“ Breite. Zufuhren in leichter 
Ware blieben das ganze Jahr hindurch sehr ge- 
ring, da die Weber vollauf mit Aufträgen in 
schweren Nanshans und Schantung-Pongees be- 
schäftigt waren. Die Preise stiegen im Einklang 
mit der Verteuerung des Rohstoffs. In Europa 
zogen die Preise ebenfalls an, so daß für leichte 
Warc 50 v. H. mehr gelöst wurden als 1905. 
Trotz der hohen Preise war das Geschäft be- 
deutender als im vorhergehenden Jahre, da die 
Käufer schließlich die geforderten Preise be- 
willigten. Die Nachfrage konnte jedoch nicht be- 
friedigt werden, denn es fehlte an Ware. Vor- 
räte sind nicht mehr vorhanden; die Preise sind 
sehr fest mit Neigung zum Steigen. 
Es wurden verschifft: 
1905/06 1906/07 
(bis Anfang 
ril) 
Menge in Ballen 
Filaturenseide 10 753 10 109 
Weiße Seide 25 672 26 961 
Gelbe 11 418 10 256 
Wilde 20 526 16 467 
Davon gingen nach: 
Enuropa Amerika 
1905,06 1906/07 1905,06 1906.07 
Dilturenseide 7177 6 813 3568 3292 
eiße Seide 16 895 17111 7286 36495 
Gelbe ** 697Ufs7754 5 097 10 — 
dilde . 14074 13 388 4205 22364 
  
Nach Indien und Agypten gingen an gelber 
Seide 1905/06: 4466 Ballen, 1906/07;: 
4491 Ballen. 
(Nach einem Berichte des Handelssachverständigen bei 
dem Kais. Generalkonsulat in Schanghai.) 
  
Der Teakholzhandel in Ooulmein (Burma) 1906. 
Der Markt für Teakholz ist in Moulmein 
weiter lebhaft geblieben, und obschon die Preise 
in Europa auch stiegen, ließen sie den Ver- 
schiffern doch noch keineswegs einen übermäßigen 
Verdienst. Das Bearbeiten der Waldungen wird 
mit jedem Jahre schwieriger und kostspieliger, da 
die Entfernungen größer werden und Elefanten 
in den letzten Jahren bedeutend teurer geworden 
sind. Männliche Tiere, gute Arbeiter, die vor 
20 Jahren ungefähr 2000 Rs. kosteten, sind heute 
kaum für 6000 bis 7000 Rs. zu kanfen, und weibliche, 
die damals ungefähr 800 bis 1000 Rs. kosteten, 
erzielen jetzt 3300 bis 5000 Rs. Ochsen und 
Büffel werden, wo tunlich, gebraucht, sind jedoch 
nicht für alle Arbeiten und in vielen Waldungen 
überhaupt nicht geeignet. Die Regierung hat im 
letzten Jahre auch auf der Salweenseite im bri- 
tischen Gebiet und in den britischen Shanstaaten 
für verschiedene Waldungen Pachtverträge mit 
curopäischen Firmen abgeschlossen und scheint alle 
Absicht zu haben, dieses System allgemein ein- 
äuführen, so daß hier das Holzgeschäft mit dem 
Innern mit jedem Jahre mehr und mehr ein 
direktes wird und Zwischenhändler weniger werden. 
Die Zufuhren von Stämmen waren größer 
als im vergangenen--Jahre, dahingegen ließ die 
Qualität wieder viel zu wünschen übrig, so daß 
der Ertrag an besserer Qualität und bevorzugten 
Dimensionen wieder abfiel und nach Europa in- 
folgedessen wahrscheinlich auch mehr Holz zweiter 
Qualität als in früheren Jahren verschifft wurde. 
Die englische Regierung gab kürzlich für ihre 
Werften verschiedene kleine Lieferungskontratte aus, 
für msammen ungefähr 1000 Tonnen Teakbalken. 
Für Teak guter Qualität werden allem An- 
scheine nach die hohen Preise noch weiter an- 
halten, da trotz der hohen Preise und infolge 
der knappen Verschiffungen die Nachfrage noch 
immer größer als das Angebot zu sein scheint. 
Diese Verhältnisse sind auch dem billigeren Jara- 
Teak zugute gekommen, wo dieses Holz Burma- 
Teak ersetzen konnte, obschon es für viele Zwecke 
noch nicht verlangt wird. Die Preise in Europa 
betrugen um die Mitte des Monats April 1907 
für gewöhnliche Sortimente Squares (Balken) 18 8. 
bis 19 . Planken 18 L 10 sh bis 21 # und 
Deckplanken ungefähr 28 L 10 sh pro Tonne 
zu 50 Kubikfuß englisch. In Indien waren zu
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.