Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

W 949 2O 
eine prächtige Geländeübersicht. Wir konstatierten, 
daß der Waria bis zum Silitaberg westlich, dann 
erst südlich läuft; das Flußtal ließ sich bis zu 
den Kugebergen verfolgen. Der Pfad der Gold- 
gräber geht vom Tscheregi westlich nach dem 
Berg Mimi und von da weiter westlich in die 
Bachtäler vor und hinter den über 1000 Meter 
hohen Baubebergen. Dies ist die Gegend, in 
der geschürft wird. Vom Tscheregi aus trat die 
Expedition den Rückweg an ind traf am 15. März 
wieder an der Waria-Mündung ein. 
752 
Deutsch-Südwestafrika. 
Südwestafrikanische „Feldkost“. 
Von Leutnant v. Gersdorff. 
Aminuis (Kalahari), Anfang 1908. 
Im Gebiet der Kalahari ist die wichtigste 
Feldkost die Tschama, von den Hereros „Oma- 
tanga“ genannt. Sie liefert dem Eingeborenen 
Nahrung und Trank. 
Die Tschama, eine wilde Melone, ist ein 
Rankengewächs, dessen runde Frucht die Größe 
eines Kindskopfes erreicht. In Farbe und Zeich- 
nung habe ich bis jetzt vier verschiedene Arten 
gesehen, die sich im Geschmack aber nicht unter- 
scheiden. Es gibt Tschamafelder, durch die man 
kilometerweit reiten kann und wo Frucht an 
Frucht liegt. 
Will man schnell den Durst stillen, so genügt 
es, an nicht zu heißen Tagen, wenn man die 
Frucht wie Apfelfinenscheiben in Stücke schneidet, 
die Kerne herausschabt und das Fleisch genießt. 
Man muß aber stets erst vorsichtig kosten, ob es 
nicht bitter schmeckt. Eine andere Art des Ge- 
nusses ist folgende: Man schneidet oben eine 
Scheibe der Schale ab, stampft das Innere mit 
einem Stock zu Brei und schlürft nun die ge- 
sammelte Flüssigkeit, oder man gquetscht den ge- 
stampften Inhalt mehrerer Früchte durch ein Tuch, 
am besten durch ein Stück Sack. Es läßt sich 
auch so machen: Man schneidet die Früchte in 
Scheiben, löst die Kerne aus, wirft erstere in 
einen großen Topf und läßt sie nun auskochen. 
Dann wird das gewonnene Wasser abgegossen. 
Den meisten Saft liefern die kleinen gelben 
Tschama, in der Größe einer Zitrone. Diese sind 
häufig bis auf die Kerne ganz voll Wasser. 
Das Tschamawasser kann zum Kochen von 
Kaffee, Reis, Erbswurst usw. verwandt werden. 
Es hält sich aber nicht in Feldflaschen, nach meiner 
Erfahrung am besten in Bierflaschen. Hat man 
frisches Fleisch, so genügt es, dieses in Stücke zu 
  
  
Oeutsch-Ostafrika. 
achweisung der Brutto-Einnahmen bel den 
im Monat 
Binnengrenz-Sollstellen von Deutsch-Ostafrika 
April 1908. 
Gegenübergestellt dem gleichen Monat des Vorjahres. 
(Val. „Deutsches Kol. Bl.“ 1908 Nr. 17, S. 840 ff.) 
  
  
  
  
**1-•“ Einfuhr- Ausfuhr- bernn Neben- Insgesamt Im Gegen Vorjahr 
Zollstelle zoll zoll lbgabeEinnahmen « VorjahrMehrWenigek 
Nin-»H.Nup.sH.Rup-TH.Ihm-IVNov-Id-MakkJPKMartTPLMarkin.MarfIPf. 
. ";- ; : i 
Moschi.. 2 160 90 156 44 17 os 45 932380 361738112 5297 600.80— — 
Schirati. 45101,5 215.31 15 91178 11.5 1 160 3881547171 726.55 — 179 38 
Muansa 12 318 5 88420 1795 1622 3219 843 0326 457 370 112 4l1— —8 o55 07 
Butoba . 925,41 700 21 31.95] 301 291961 89 2 615.8511 85454— —9238·69 
sumbura — —————————————— — 
übjid 27261 — — 50%7 SOS3#0 4 — 
Bismarcburg . ——-——-.—— 8 37,5 837v,.5 11 17 14511 — — 3 34 
njika-Posten — —— — — — — — — ——— — —111060331 — — 11069 33 
Neu-Langenburgg— —M— N — —1 — — — —1212601 — 
kwaaHl301’20 238 77550 — 2 12,51 542075, 610 41—44% 10 — 
Wiedhasfen 975 — — 148 75 — 5 5 78.67 33.67 45— — — 
Ssongea — — — — — — — — — — W ———— 
Summe in Rup.17 194 14 57 19491 134 68259 15.26 282 9805 977 181007320 — 64 754 33 
" —.. — — — 
- : Mk.22 925 34959321 179 578278 87|85 97718 1 1 · 
April1907IJIL4l)8915355643«3)135·574061«5610073201 « 
Gegen Vorjahr 
Zun. —, Abn. 1796 ½ —1— 782 6964754 83 D 
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.