Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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Der Bergbau Westaustrallens im Jahre 1906. 
Im Anschluß an die früheren Angaben über den Bergbau Westaustraliens für 1905 
(„Kol. Bl.“ 1907, S. 1119) werden nachstehende vom -Report of the State Department of 
Mines for 1906= veröffentlichten Zahlen über den Bergbau Westaustraliens im Jahre 1906 wieder- 
gegeben. Hiernach stellten sich die Mengen und Werte der im Staate Westaustralien im Jahre 1906 
gewonnenen Mineralien im Vergleiche zum Vorjahre, wie folgt: 
  
1905 1906 
Menge Wert Menge Wert 
1+ 1 
Zinn. tons 1 079 86 840 1 495 157 644 
Kohle - 127 364 55 312 149 755 57 998 
Kupfererz - 2389 16 266 7 430 50 337 
Gold# Fein= Unzen 1 955 316 8 305 654 1 794547 7 622 749 
Eisenstein tons 3213 1 285 1 280 512 
Kalkstein - 9145 1220 9 472 1 691 
Blockblei - 2 730 34 471 2 681 4 460 
Silber Fein-Unzen 359 744 44 278 282 145 37 612 
Tantalit. ons 73 10 515 15 2 644 
Zusammen 8 555 841 — 7975 647 
Wirttschaftliche Lage in den Stralts Settlements. 
Der Gouverneur hat vor kurzem im Gesetz- 
gebenden Rate die übliche jährliche Budgetrede 
gehalten. Die Finanzlage der Kolonie war hier- 
nach die folgende: 
Barvermögen am 1. Januar 1907 3222 758 8 
Geschätzte Einnahmen für 1907 10 022 261. 
Summa 13245 019 3 
Geschäftliche Ausgaben für 1907. 9209 973.= 
Barbestand 4 035 046 3 
Ein erheblicher Betrag von Kleinfilber ist dem 
Verkehr entzogen und als Metall verkauft worden. 
Die Mehrausgaben der Kolonie sind haupt- 
sächlich durch den Ankauf. der Tanjong Pagar 
Dock Co. und die neuen Hafenbauten hervorge- 
rufen. Bezüglich der Militärkontribution wird 
erwähnt, daß ein über den proper amount- 
gezahlter Mehrbetrag von 207 046 3 inzwischen 
wieder zurückgezahlt worden ist. Der Beitrag 
der Kolonie ist gesetzlich auf 20 v. H. ihrer 
Bruttoeinnahmen mit der Maßgabe festgesetzt, 
daß er keinesfalls die wirklichen Kosten der 
Garnison übersteigen darf. Unter den Einnahmen 
lwielen wieder Lizenses (Opium) die Hauptrolle. 
Neue Verwaltungsgebäude für die Opiumfarm in 
kLenang find vorgesehen, ebenso die Erbauung 
einer Opiumfabrik in Teluk Blanga, Singapore. 
Der Ausfall im Landverkauf wird mit der 
Anziehungskraft erklärt, die Zinnminen und Kaut- 
schuk auf das Kapital ausüben. 
Für 1908 wird eine Zunahme der Ein- 
nahmen sowohl als der Ausgaben erwartet. Die 
euchmurmabgaben werden ermäßigt, wodurch die 
  
(The Board of Trade Journal.) 
Schiffahrt wieder mehr zum Kohleneinnehmen 
nach Singapore und Penang gezogen werden soll. 
Für 1908 wird mit einem Fehlbetrage von 
über 400 000 3 gerechnet, der durch die Bar- 
bestände als gedeckt bezeichnet wird. 
Bezüglich der zu Hafen= und Dock= usw. 
Bauten neu aufgenommenen Anleihe von 5 
Millionen 2L wird bemerkt, daß die Kolonie 3¾4 
v. H. Zinsen zu bezahlen haben werde. 
Für eine Eisenbahnfähre nach Johore ist ein 
größerer Betrag eingestellt; die an das Bahn- 
netz der Vereinigten Malayenstaaten anschließende, 
3. Z. im Bau begriffene Bahn durch das Sul- 
tanat Johore soll im nächsten Jahre fertiggestellt 
und eine nach Pahang begonnen werden. 
Bezüglich des Handels wird eine Zunahme 
der Aus- und Einfuhr (auf der Sterlingbafis) 
konstatiert. Die Hälfte der Zunahme des Wertes 
der Ausfuhr wird den hohen Zinnpreisen zuge- 
schrieben. 
In der Währungsfrage wird die Ansicht aus- 
gesprochen, überflüssiges Silber von Zeit zu Zeit 
zurückzuziehen und einzuschmelzen. 
Der Morphium= und Kokainverbrauch unter 
den chinesischen Kulis wird als eine größere Ge- 
fahr als der Opiumgenuß bezeichnet. 
Die chinesische und indische Einwanderung 
hat zugenommen. Ein neuer Vertrag der Re- 
gierung mit der British India Steam Navigation 
Co. (Kombination von Post= und Einwanderungs- 
dienst) wird vorgelegt. 
Die Zinnindustrie wird ebenso wie der Kaut- 
schukbau als aufsteigend bezeichnet. 
Eine neue Zivil= und ebenso eine neue Straf-
	        
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