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Bubiendorfes Ngola und bei Molambi (etwas
oberhalb des Ndungi-Übergangs von Yukaduma
nach Berri) konnten meinen Kanus damals trotz
vortrefflicher Besatzung vor allem gefährlich
werden. Diese Stellen find jedoch nur kurz und
können durch wenige Sprengungen leicht mit
genügender Fahrrinne versehen werden; auch
kommen sie bei einigermaßen hohem Wasserstand
völlig in Wegfall.
Der untere Dume strömt durch ganz außer-
ordentlich kickrienreichen Urwald und wird bei
Ausnützung dieses Produktionsgebietes durch die
Gesellschaft Südkamerun einen ganz wesentlichen
Faktor bilden. Elefanten find dort in Menge
vorhanden; die Bevölkerung wird in der Nähe
der Mündung gleichfalls wieder dichter. Der
Fluß ist hier überall 50 bis 100 m breit und
3 bis 5 m tief. Seine Ufer sind meist hoch.
Außer den wenigen erwähnten Felspassagen gibt
es keine Fahrthindernisse.
Der in jener Gegend etwa 120 bis 180 m
breite, sehr tiefe und reißende Kadei kommt,
wie ich zum Schluß bemerken will, von der
Dume-Mündung aufwärts nur bis an das Fall-
gebiet oberhalb des Übergangs Berri-Baturi
(Durmu) — der vielen Felsbänke halber auch
hier nur bei höherem Wasserstand — für den
Wassertransport in Frage. Von der Dume-
Mündung abwärts konnte infolge eines vor-
läufigen Grenzabkommens mit der französischen
Administration in Mambere (Carnotville) zur
Zeit meiner damaligen Anwesenheit eine Explo-
ration nicht vorgenommen werden. Doch soll
nach ziemlich sicheren Erkundungen der Kader
bis etwa Delele trotz vieler schnellenähnlichen
Felspassagen zur Not noch befahrbar sein. Unter-
halb des genannten Ortes geht er dann bis
nahe zu seinem Zusammenfluß mit dem Ssanga,
der dort selbst für größere Dampfer benutzbar
ist, in ein ausgesprochenes Kataraktengebiet über.
Es unterliegt keinem Zweifel, daß die hier
geschilderte große Transportverbindung von Duala
zur Ostgrenze Kameruns bis zur Herstellung
eines anderen Verkehrsweges eine sehr rasch
wachsende Bedeutung gewinnen und daß die
Bereitstellung entsprechender Mittel für aus-
reichende wasserwirtschaftliche Meliorationen un-
umgänglich notwendig sein wird.
Vom Bau der Manengubabahn.
Der Stand der Arbeiten an der Manenguba-
bahn war nach einem Bericht des Gouvernements
zu Anfang September folgender: s
Die Räumungsarbeiten sind bis Kilometer 105
fertig, die Erdarbeiten von Kilometer 0 bis
Kilometer 61,4 beendet und auf der Strecke von
Kilometer 61,4 bis Kilometer 92 durch zwölf
Arbeitsabteilungen in Angriff genommen. Der
Oberbau ist bis Kilometer 11,8 vorgestreckt.
Die Brücke über den Bomono-Kriek ist dem
Betrieb übergeben. Die Pfeiler der Brücke über
den Mombe-Bach sind fertig, das Montagegerüst
in Arbeit. Die Telephonleitung ist bis Kilo-
meter 47 hergestellt.
Forstwirtschaftliche Sxpedition nach Komerun.
Eine eingehendere Untersuchung der Wald-
bestände im weiteren Küstenlande von Kamerun
wird demnächst durch die Professoren an der
Königlichen Forstakademie zu Hann.-Münden,
Dr. Büsgen und Dr. Jentsch, vorgenommen
werden. Die Reise wird mit finanzieller Unter-
stützung des Reichs-Kolonialamts, des Preußischen
Landwirtschafts-Ministeriums und des Kolonial=
Wirtschaftlichen Komitees ausgeführt.
In erster Linie sollen die in unmittelbarer
Nähe der Flußläufe sowie der bereits fertiggestellten
oder geplanten Bahntrassen befindlichen Wald-
gebiete auf das Vorkommen von Nutzhölzern aller
Art, auf den Wert der Bestände und auf die
Möglichkeit ihrer Erschließung für den Erxport
untersucht werden.
Die genannten Professoren, denen sich noch
der Königlich Preußische Forstassessor Freiherr
v. Riedesel privatim angeschlossen hat, haben
am 10. Oktober d. Is. die Ausreise nach Kamerun
angetreten.