Object: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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Montag, 9. November: Gelbfieber (Prof. Nocht). 
Dienstag, 10. Nov.: Tropische Lues, Framboesia, 
Bubo, tropischer Phagedaenismus, Verruga 
peruviana. (Parasitologie: Dr. Keisselitz, 
Klinik: Dr. Mayer.) 
Mittwoch, 11. Nov.: Typhus, Cholera, Malta- 
fieber, Sprue (Dr. Mayer). 
Donnerstag, 12.Nov.: Lepra, Dengue (Dr. Mayer). 
Freitag, 13. und Sonnabend, 14. Nov.: Fleisch- 
beschau, Sektionstechnik von Pferd und Rind 
(Prof. Glage). 
Ferienkurse für Roloniale Technik. 
Man schreibt uns: „Am Polhytechnikum 
Cöthen (Anhalt) findet vom 11. bis 17. Oktober 
1908 der dritte Ferienkursus für koloniale 
Technik statt. Die bis jetzt vom Polytechnikum 
Cöthen abgehaltenen Kurse, an denen Professoren 
der Universitäten Berlin und Halle sowie erfahrene 
Volkswirte, Juristen und Verwaltungstechniker als 
Dozenten teilnahmen, waren ein großer Erfolg 
und haben viel zur Weckung des kolonialen In- 
teresses in ganz Deutschland beigetragen. Seit 
Einrichtung der Ferienkurse verfocht das Poly- 
technikum Cöthen den Standpunkt, daß vor allem 
technische Kultur in die Kolonien getragen werden 
müßte. So hat das Polytechnikum Cöthen sein 
bescheidenes Teil dazu beigetragen, der neuen 
Ara unserer Kolonialpolitik den Boden zu bereiten. 
Die langsame Entwicklung unserer Kolonien 
beruht nicht zum geringsten darauf, daß zu wenig 
technisch geschulte Kräfte in denselben wirken. 
Das wird in den nächsten Jahren besser. Der 
Bau der afrikanischen Kolonialbahnen, die Auf- 
schließung unserer deutschen Kolonien durch deutsche 
Technik und deutsches Kapital werden vielen jungen 
Ingenieuren, Landwirten und Verwaltungstech- 
nikern die gewünschte Tätigkeit bringen. 
Das Polytechnikum Cöthen bietet im Verein 
mit hervorragenden Kolonialpolitikern durch seine 
Ferienkurse Gelegenheit, sich dasjenige Wissen an- 
zueignen, welches die einzelnen Fachvorlesungen 
im Semester zu sehr belasten würde, für die 
Praxis der Kolonisation aber unumgänglich not- 
wendig ist. Die deutschen Kolonien werden in 
erster Linie behandelt, in zweiter Linie Brasilien 
und der Orient, speziell Palästina. 
Selbstverständlich will das Polytechnikum 
Cöthen niemand für die Kolonien technisch aus- 
bilden; das könnte ja im Rahmen eines Ferien- 
kurfus unmöglich geschehen. Es will vielmehr in 
erster Linie das technische Verständnis für die 
deutschen Kolonien wecken. 
Die Deutsche Kolonialgesellschaft interessiert 
sich lebhaft für die Bestrebungen des Polytechni- 
kums Cöthen. Seine Hoheit der Herzog Johann 
  
  
Albrecht von Mecklenburg hat dem Ferien- 
kursus aus seinem Dispositionsfonds einen nam- 
haften Betrag zur Verfügung gestellt.“ 
Jedermann ist als Hörer willkommen. Das 
Honorar für sämtliche Vorträge beträgt 20 Mk., 
für einzelne Vorträge und Vortragsserien je 
2 Mk. Die Mitglieder der Deutschen Kolonial-= 
gesellschaft haben nach Vorzeigen ihrer Mitglieds- 
karten freien Eintritt. Am Sonntag, den 11. Ok- 
tober, findet ein zwangloser Begrüßungsabend 
statt. Die Vorlesungen über koloniale Technik 
beginnen im Polytechnikum Montag, den 12. Ok- 
tober (früh 8 bis 12 Uhr und nachmittags von 
3 bis 7 Uhr), und dauern bis Sonnabend, den 
17. Oktober, abends. . 
Die Liste der Redner und der Vorlesungen 
ist folgende: 
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