Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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Eine Fläche von 181 700 Acres und ein Er- 
trag von 1 014 600 ewts ist im März 1907 für 
Sommerreis gemeldet worden gegen 163 600 Acres 
und 1 093 800 ewts zur entsprechenden Zeit im 
voraufgegangenen Jahre. 
Ostbengalen und Assam (23,1 v. H.). Die 
mit Herbstreis bestellte Fläche wird auf 3450 000 
Aeres geschätzt gegen 3 481 900 Acres im Vor- 
jahre, woraus sich eine Abnahme der Anbaufläche 
von 0,9 v. H. ergibt. In keinem Teile der Pro- 
vinz ist seit dem Oktoberschätzungsberichte Regen 
gefallen, der größte Teil der Ernte war indes zu 
jener Zeit schon eingeerntet. Weitere Umfragen 
haben die Angaben im Oktoberbericht bestätigt, 
und mit Ausnahme der Beschädigungen durch 
frühzeitige Uberflutungen, die aber nur verhält- 
nismäßig kleine Flächen betrafen, und durch 
Insektenplage sind die Witterungsverhältnisse für 
den Herbstreis günstig verlaufen. Der durch- 
schnittliche Ertrag pro Acre wird auf einen Nor- 
malertrag oder 100 v. H. geschätzt. Auf dieser 
Basis dürfte auf einen Rohertrag von 24 150 000 
ewts zu rechnen sein gegen 16 249 000 ewts im 
Vorjahre, was einer Steigerung um 49 v. H. 
gleichkommen würde. 
Das Areal unter Winterreis wird auf 11325000 
Acres geschätzt gegen 12 012 100 Acres im Vor- 
jahre, es hat also einen Rückgang um 5,7 v. H. 
erfahren. Mit Ausnahme von verhältnismäßig 
kleinen Strecken, wo sich eine Bewässerung er- 
möglichen ließ, ist die Ernte, was Niederschläge 
anbetriftt, auf den Taufall angewiesen gewesen. 
Die Aussichten sind daher für diejenigen Felder, 
die später als Mitte Juli bepflanzt wurden, durch 
den Mangel an Regen, der für den Monat August 
charakteristisch war, nachteilig beeinflußt worden. 
Nur teilweise trat im September eine Erleichte- 
rung durch leichte Regenschauer ein, auf die aber 
wiederum völlige Dürre folgte. Breitwürfig ge- 
läter Reis, der zwischen Februar und April in 
die Erde gebracht wurde, und solcher Reis, der 
vor Mitte Juli verpflanzt wurde, dürfte einen 
normalen und stellenweise einen noch höheren 
Ertrag liefern. Derjenige Reis aber, welcher auf 
höher gelegenen Ländereien später verpflanzt 
wurde, brachte sehr leichte Ahren; stellenweise war 
er ganz verwelkt und wurde dem Vieh gegeben. 
Nimmt man den durchschnittlichen Ertrag pro 
lere auf 77 v. H. einer Normalernte an, so be- 
läuft sich der Rohertrag aus 87 203 000 ewts 
gegen 102 103 000 ewts im Vorjahre, was einem 
dgange von 15 v. H. gleichkommen würde. 
Für Sommerreis ist die Fläche und der Er- 
trag im Mai 1907 (für die Bezirke Ostbengalens) 
Ku 281 300 Aeres bzw. 1 798 000 ewts gemeldet 
worden gegen 229 500 Acres und 1 483 800 cwts 
im Vorjahre. 
  
Madras (10,6 v. H.). Die in den Raiyat- 
waridörfern bis Ende November 1907 mit Reis 
bestellte Fläche (etwa zwei Drittel der Provinz) 
wird zu 5 391 000 Acres gemeldet, das sind 
142 000 Acres oder 2,6 v. H. weniger als im 
Vorjahre. In den übrigen Nicht-Raiyatwari- 
dörfern hat die Reisfläche 349 000 Aeres oder 
eine zweieinhalbmal so große Anbaufläche wie 
im Vorjahre eingenommen; die Berichte sind 
indes unvollständig. Die Felder stehen im all- 
gemeinen ziemlich gut bis gut. Der durch- 
schnittliche Ertrag wird jetzt auf 79 v. H. einer 
Normalernte geschäzt. 
In Unterburma (9,8 v. H.) beträgt die ganze 
mit Reis bestellte Fläche in den 15 hauptsächlich 
Reisbau treibenden Bezirken 7 296 000 Aeres, 
was einer Steigerung der Reisfläche gegen das 
Vorjahr um 322 300 Acres oder 4,6 v. H. gleich- 
kommt. Die für die Ausfuhr verfügbare Reis- 
menge wird jetzt auf 2 514 000 Tons Kargoreis 
geschätzt, die einer Menge von 42 610 000 cwts 
gereinigtem Reis entsprechen. 
Die indische Baumwollernte 1907/08. 
Das dritte Memorandum über die indische 
Baumwollernte für die Saison 1907/08, welches 
am 19. Dezember 1907 veröffentlicht ist, baut sich 
auf auf den aus den einzelnen Provinzen bis zum 
30. November 1907 eingegangenen Berichten und 
gibt, soweit es möglich ist, Vergleiche mit der 
Ernte in dem voraufgegangenen Jahre. Der 
Bericht aus Ajmer-Merwara ist nicht rechtzeitig 
eingegangen und konnte daher nicht berücksichtigt 
werden; da aber auf diese Provinz im Durch- 
schnitt der fünf mit 1905/06 abschließenden Jahre 
nur 0,2 v. H. der indischen Baumwollfläche ent- 
sielen, so ist dem Ausbleiben dieses Berichts keine 
Bedeutung beizumessen. 
Die Witterung ist im allgemeinen sehr un- 
günstig gewesen. In weiten Gebieten ist fast gar 
kein Regen gefallen. In anderen Gegenden 
wieder, in denen genügend Regen niederging, 
war seine Verteilung ungleich und ebenso nach- 
teilig als die plötzlich nach der Saatzeit einsetzende 
und während der ganzen Wachstumsperiode an- 
haltende Dürre. Von 19 Gegenden, aus denen 
Berichte eingegangen sind, meldeten 14 einen 
Rückgang der bebauten Fläche und 16 einen 
Ausfall im Ertrage. 
Die Gesamtfläche der Baumwollernte Bri- 
tisch-Indiens für das Jahr 1907/08 wird zu 
20 314 600 Acres angegeben gegen 22 175 300 
Acres im Vorjahre. Hieraus ergibt sich eine Ab- 
nahme um 1 860 700 Acres oder um 8,4 v. H. 
Auf den Ertrag hat die ungünstige Witterung
	        
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