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und dauerhafteste anzusehen ist? Es genügt
nicht, daß wir uns bemühen, die Sprache und
die verschiedenen Mundarten der Eingeborenen
zu kennen: das ist offenbar das beste Mittel,
um die Eingeborenen selber zu studieren und die
Verbesserungen zu erfahren, die sie nötig haben.
an muß auch den Gebrauch unserer Sprache
bei ihnen verbreiten, das ist das Mittel, durch
das wir am besten die Eingeborenen an das
Studium unserer wissenschaftlichen und gesell-
schaftlichen Fortschritte fesseln.
So werden sie zu verständiger und auf-
geklärter Mitwirkung in der Leitung der An-
gelegenheiten ihres Landes vorbereitet sein.
Wir müssen ihnen eine tatsächliche Beteiligung
an der Verwaltung ihrer Angelegenheiten zuge-
stehen: das ist die Grundlage der ins Werk ge-
setzten Vereinigung, nicht nur auf wirtschaftlichem
Gebiet, sondern auch, und namentlich, in poli-
tischer Beziehung. Wir müssen sie auch in die
Wohltaten der Staatswirtschaft einführen, indem
wir in ihnen die Pflege der menschlichen Wechsel-
beziehungen und der sie umgebenden Hilfsein-
richtungen (Sparkassen, Versicherungskassen, Gegen-
seitigkeitsgesellschaften) entwickeln.
Die Verwirklichung dieses Programmes, über
das man heute einig zu sein scheint, kann nur
verfolgt werden, wenn man endgültig auf das
System der Assimilation verzichtet.
Man muß endgültig darauf verzichten, in
unseren Kolonien entlegene Departements zu er-
blicken, wo unsere Einrichtungen, unser Verwaltungs-
verfahren, unsere Gebräuche in Ehren gehalten
werden müssen. Sie müssen als Sonder-
gruppierungen betrachtet werden, die vom Mutter-
lande nicht nur durch die Bedingungen des
Klimas und der Gestaltung, sondern auch durch
die Einrichtungen verschieden sind. Man be-
schleunige diese Umgestaltung dadurch, daß man
den Kolonien entschlossen die Pforten der Auto-
nomie öffnet.
Der Grundsatz weitester Dezentralisation müßte
bei der Leitung der kolonialen Angelegenheiten
maßgebend sein: die Kolonien müßten sich am
Orte selbst verwalten, sie dürfen nicht von Paris
aus verwaltet werden. Die heimische Regierung
würde lediglich vollkommener und unbedingter
Weise ihren Schutz auszuüben haben; ihre Ver-
waltungseingriffe hätten sich auf die politische
Leitung und die Prüfung dieser Sonderverwaltung
zu beschränken.
Aber, um dieses System anzuwenden, das
die neue Kolonialpolitik fordert, ist es unab-
weislich, daß unsere Kolonialeinrichtungen selbst
durch eine Reihe tiefgreifender Anderungen re-
sormiert werden:
Umgestaltung der Zentralverwaltung in
der Richtung, sie auf ihren wirklichen Zweck
zurückzuführen; Umgestaltung der politischen und
Verwaltungseinrichtungen der Kolonien zu dem
Zwecke, die Mitarbeit der Eingeborenen in
der Verwaltung der allgemeinen Angelegenheiten
ihres Landes zu beginnen und auszudehnen;
Umgestaltung des Geldwesens, in der Absicht,
die Bewohner unserer neuen Besitzungen, be-
sonders die Eingeborenen, an der Einrichtung
der Steuer und an der Verwaltung des Geld-
wesens ihres Landes unmittelbar teilnehmen zu
lassen. (Ein Schlußartikel folgt.)
** 1 .
in Natal.“)
Der Bericht der Kommission für die Ein-
geborenen-Angelegenheiten von Natal war im
Hinblick auf den Eingeborenen-Aufstand, der in
dieser Kolonie im Jahre 1906 stattgefunden
hatte, sicherlich ein Dokument von großem In-
teresse, aber sein Wert wird erhöht durch die
Tatsache, daß die Kommissare nicht gezögert
haben, die Grundprobleme der Verwaltung der
Eingeb Angelegenh durch eine weiße
Kommune zu erörtern, und daß sie Schlüsse daraus
gezogen haben, die, wenn sie folgerichtig sind,
auf viel größere Gebiete als die von Natal oder
von Südafrika angewendet werden können. Der
Bericht ist ein sehr umfangreiches Dokument; wir
wollen hier nur versuchen, einen summarischen
Bericht zu geben, und diejenigen Teile desselben
hervorheben, die von großem allgemeinen In-
teresse sind.
In ihrer allgemeinen Übersicht über die Re-
sultate der eingeborenen Verwaltung sind die
Kommissare viel offenere Pessimisten, als irgend
eine außenstehende Kritik voraussichtlich bei ihnen
vermutet hätte.
Da beim Verschweigen nichts gewonnen wird,
so muß hier ausgesprochen werden, daß die Kluft
zwischen den Rassen sich für Jahre hinaus ver-
breitert hat, und daß die Eingeborenen sich jetzt
abseits halten und eine mißtrauische Haltung ein-
nehmen. Beim Mangel an Urteilsschärfe und
Ülberlegung schreiben sie alle ihre Unannehmlich=
keiten der Regierung zu, von der sie glauben,
daß sie entweder alles das, was ihr Leben von
der Einfachheit der vergangenen Zeiten zu den
unsicheren Bedingungen der Gegenwart verändert
hat, veranlaßt oder doch gestattet und gutgeheißen
habe. Sie sehen die Einwirkung des Gouverne-
ments in den hohen Pachtzinsen und der Arbeit,
die von den Grundeigentümern verlangt wird;
ferner in den verschiedenen Steuern, die sie zu
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*) Aus The (olonial Ofsice Journal. Januar 1908
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