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privaten Ordensschulen und 753 in 14 privaten
Laienschulen. Wenn man berücksichtigt, daß von
den 16 533 in die Schullisten eingetragenen
Kindern nur 12 400 regelmäßig die Schule be-
suchen, so kann man behaupten, daß 50 v. H.
der Kinder im schulpflichtigen Alter keinerlei
Unterricht erhalten.
Das Lyzeum Leconte-de-Lisle hat: eine Ab-
teilung für mittleren Unterricht zu 2 Stufen,
ferner 3 Abteilungen für technischen Unterricht
(1 Abteilung für Gewerbe, 1 Ackerbau, 1 Handels-
abteilung).
Mayotte und Zubehörgebiet.
1898 zählte man auf den Comoren 2 amt-
liche (1 Knaben-, 1 Mädchen-) und 2 Privat-
schulen. .
1906 gibt es je eine öffentliche, von Lehrern
französischer Herkunft geleitete Knaben- und
Mädchenschule sowie drei von Eingeborenen ge-
leitete Schulen. Es gibt mindestens 11.000
Kinder im schulpflichtigen Alter; am vergangenen
1. Januar gingen nur 72 zur Schule.
Es gibt auch auf den Komoren eine große
Zahl Koranschulen.
Somaliküste.
1898 gab es nur eine Privatschule in Djibuti;
am 1. Jannar 1906 gibt es deren drei. Es ist
keine amtliche Schule vorhanden.
Neu-Kaledonien.
Die Schuleinrichtungen Neu-Kaledoniens waren
1898 die folgenden: 1 Gymnasium für neuzeit-
lichen Unterricht (46 Schüler); 37 Elementar=
schulen mit 2000 Schülern europäischen Ur-
sprungs; 31 Elementarschulen mit 1500 ein-
geborenen Kindern. 1906 gibt es ein Gymnasium
(66 Schüler), eine Berufsschule (25 Schüler), eine
Ackerbauschule (67 Schüler), 32 öffentliche Schulen,
12 private Elementarschulen (5 Laien-, 7 Ordens-
schulen). Diese Schulen werden von den Kindern
der französischen Familien besucht. Für die Ein-
geborenen gibt es 12 amtliche und 22 private,
von 2000 (unter 5000) schulpflichtigen Kindern
besuchte Schulen.
Indien.
Am 31. Juli 1897 gab es in Indien 270
Schulen: 59 öffentliche (19 für Knaben, 26 für
Mädchen, 4 gemischte), 221 Privatschulen. Die
öffentlichen Schulen waren von 9108, die privaten
von 6608 Schülern besucht.
Außer den Elementarschulen gab es das
Calvé-Gymnasium mit 371 Schülern, eine ähn-
liche Anstalt in Chandernagor und für die Mädchen
ein von den Schwestern vom Heiligen Joseph von
Cluny geleitetes Pensionat.
Von etwa 40 000 schulpflichtigen Kindern
lernten 9268 Französisch.
1906 gibt es in Indien: 1. 2 Knaben-
gymnasien in Pondichery und Chandernagor;
2. ein Pensionat für junge Mädchen in Pondichery;
3. einen mittleren Kursus in Karikal; 4. 41 Ele-
mentarschulen (13 für Kuaben, 15 für Mädchen,
13 gemischte).
Der Privatunterricht wird in 239 Schulen
(120 für Knaben, 8 für Mädchen, 111 gemischten)
erteilt. Fünf dieser Schulen werden von der
Kolonie unterstützt, 9 von der Alliance francaise;
8 haben durchaus religiösen Charakter. Die an-
deren werden von eingeborenen Lehrern geleitet
und heißen Poyalschulen. 9073 Kinder besuchen
die amtlichen und 9825 die Privatschulen. Die
Zahl der schulpflichtigen Kinder beträgt etwa
41 000, ungefähr die Hälfte der Knaben und vier
Fünftel der Mädchen erhalten keinerlei Unterricht.
Auch muß bemerkt werden, daß die meisten keinen
französischen Unterricht genießen; 85 v. H. der
schulpflichtigen Knaben, 96 v. H. der Mädchen
lernen nicht Französisch.
Das Calvé-Gymnasium in Pondichery hat eine
Gewerbeabteilung (59 Schüler), einen Lehrer-
bildungskursus und eine Abteilung für mittleren
Unterricht mit zwei Stufen.
Indo-China.
In den letzten Jahren ist es mit dem Unter-
richt sehr erfreulich vorwärts gegangen. Die
Bevölkerung ist verständiger als in allen unseren
sonstigen Kolonien, einige Stämme sind sogar be-
merkenswert begabt. Sie besitzen eine geistige
und künstlerische Vergangenheit, die wir sehr zu
Unrecht verkannt haben.
Man weiß, daß die Asiaten, treu der alten
chinesischen Bildung, gegen das Handwerk und
gegen Handarbeiten meist einen gewissen Wider-
willen hegen. Zur Bekämpfung dieser lästigen
Überlieferung hatte Herr Doumer den Orden
für „Eingeborenen-Verdienst“ eingerichtet, der die
Mandarinengrade den Handwerkern, Ackerbauern
und Händlern öffnet.
Um diese neue Einrichtung auf feste Grund-
lagen zu stellen, wandte sich der jetzige General-
gouverneur von Indo-China an die Mitwirkung
„der Franzosen oder Asiaten, die durch ihre Er-
fahrung in den Gebräuchen und dem Geistesleben
der Eingeborenen, durch ihre Kenntnis der Ge-
schichte, der Philosophie und der Sprachen des
äußersten Ostens, oder durch ihre vergleichenden
Arbeiten über die Erziehungsarten der Nachbar-
länder befähigt sind, eine zutreffende Meinung zu
äußern.“