Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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anlassen, daß in Southampton ein Markt für 
Mais eingerichtet wird. 
(Nach einem Berichte des Kais. Konsulats in Pretoria.) 
  
Hahaoausfuhr Javos 1907. 
Das Kaiserliche erralkonulat in Batavia 
berichtet unterm 20. März: 
Das als Anlage des „Javaschen Courant“ 
soeben erschienene Dezemberheft der monatlichen 
Handelsstatistik., deren Angaben jedoch nur als 
vorläufige und einer gewissen Vervollständigung 
und Verbesserung fähige angesehen werden können, 
gibt folgende Zahlen über die Kakaoausfuhr 
aus Java während des verflossenen Jahres im 
Vergleich zu 1906 und 1905: 
  
Nach 1905 1906 1907 
Menge in kg 
Holland 684 912 1139 704 874 071 
England 23 364 68 983 124 824 
Singapore 160 901 211 437 239 862 
Manila 1918 — 
anderen Ländern 178 289 393 770 511 396 
Zusammen 1 047 466 1815 812 1750 153 
Das Gesamtresultat der Verschiffungen würde 
danach nur mit rund 50 000 kg hinter der be- 
sonders großen Ausfuhr des Jahres 1906 zurück- 
bleiben. Man wird daher das Jahr 1907 ebenso 
wie 1906 als Jahr einer guten Kakavernte für 
Java bezeichnen dürfen. 
Unter den Absatzgebieten hat eine gewisse 
Verschiebung stattgefunden. England trat für 
124 284 kg als Käufer auf gegen 68 983 kg 
im Jahre 1906 und nur 23 364 kg im Jahre 
1905. Sein Anteil hat sich in den drei Jahren 
also mehr als verfünffacht, während der nieder- 
ländische Anteil von 1 139 704 kg im Jahre 
1906 auf 874 071 kg, also um etwa 23 v. H. 
zurückgegangen ist. 
Der Anteil der nicht besonders namhaft ge- 
machten Länder, zu denen Deutschland und 
Amerika gehören, ist von 393 770 kg auf 
511 396 lg gewachsen. 
Singapore steht mit 239 862 kg zu Buche 
gegen 211 437 kg im Jahre 1806. Auch der 
prozentuale Anteil der javanischen Häfen an den 
Verschiffungen hat eine gewisse Verschiebung er- 
fahren. Samarang behauptet zwar nach wie 
vor mit rund 779 000 kg den ersten Platz, sein 
Anteil ist jedoch von 50 v. H. auf 44 v. H. der 
Gesamtverschiffung gesunken. Soerabaja hat 
Batavia den Rang abgelaufen. Die Ausfuhr 
aus Soerabaja betrug rund 452 000 kg oder 
annähernd 26 v. H. der Gesamtausfuhr gegen 
14 v. H. im Jahre 1906, während die Ber- 
  
schiffungen Batavias nur 276 000 kg oder 
16 v. H. gegen 17 v. H. im Jahre 1906 um- 
faßten. 
Siialhanf-Ausfuhr aus Oexiko Iim Jahre 1907. 
An Sisalhanf wurden im Jahre 1907 über 
die mexikanischen Häfen Progreso und Campeche 
auf der Halbinsel Yucatan insgesamt 652 188 
Ballen zur Ausfuhr gebracht gegenüber 626 785 
Ballen im Vorjahre. Von Progreso, dem Haupt- 
hafen für Sisalhanf, wurden 613747 Ballen 
versandt, von Campeche 2500 Ballen, der Rest 
von anderen Häfen. 
Auf die verschiedenen Bestimmungsländer 
verteilte sich die Ausfuhr im letzten Jahre 
folgendermaßen: 
Ballen 
Vereinigte Staaten von Amerika 590 923 
Kanada . ··.. 45 860 
... 8282 
Großbritannien 4245 
Belgien 1 253 
Deutschland. 681 
Frankreich 350 
Italien 275 
Spanien- 185 
Osterreich 120 
Rußland, Argentinien, Brasilien .. 14 
(Nach Monthly Bulletin of ihe International 
Bureau of the American Republics). 
TLabahkhultur in der Dominikanischen Republik 1907. 
Der Tabakbau muß insofern als die wich- 
tigste wirtschaftliche Tätigkeit für die Domini- 
kanische Republik betrachtet werden, als er der 
größten Anzahl von Einwohnern zugute kommt. 
Dem Erntewerte nach steht der Tabakbau an 
dritter Stelle unter den Erwerbszweigen der 
Republik. Die Tabakernte 1907 in San Do- 
mingo war die größte bisher bekannt gewordene, 
obgleich sie infolge langanhaltender Dürre hinter 
den Erwartungen zurückblieb. Entsprechend der 
Anbaufläche konnte man auf eine Ernte von 
300 000 Ballen rechnen. Der Regen fehlte, als 
ihn die jungen Pflanzen am nötigsten brauchten, 
und man erntete nur 220 000 Ballen (à 120 
engl. Pfund) oder 26 400 000 Pfund. Die 
Qualität der Ernte war nicht besonders. 
Der in San Domingo gewonnene Tabak geht 
bis auf einen geringen Rest nach Deutschland, 
von wo aus ein großer Teil nach Rußland, 
Osterreich und England weiterverkauft wird. Man 
verarbeitet den Tabak meistens zu geringeren 
Zigarren und zu Pfeifentabak.
	        
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