Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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1. 
während an Lämmern von Schafen und Ziegen 
7 134 821 hinzukamen. Von den 115 420 Herden 
der Kolonie wurden 113 655 als frei von Räude 
gemeldet, das sind 25 180 530 Tiere bei einem 
Gesamtbestande in Höhe von 25 836 881 Köpfen. 
(Nach The Natal Agricultural Journal, März 1908.) 
Verschiedene (Mitteilungen. 
* Die Eisenbahn von Quelimane (Oozambique). 
Der O Economista Portuguez Nr. 95 vom 
5. April 1908 schreibt: 
„Die Regierung hat soeben eine Kommission 
zum Studium des Baus der Eisenbahn von 
Quelimane und zur Berichterstattung über die 
ihr am besten scheinende Lösung der Trassenwahl 
ernannt. 
Die Linie der projektierten Bahn von Queli- 
mane nach Port Herald hat eine Länge von 
225 km. Sie soll die Entwicklung von Quelimane 
und der anliegenden Gebiete berbeiführen. Sie 
wird die Vermehrung des Handels dieses Hafens 
und des Transitverkehrs, die Unterdrückung der 
Kontrebande und der ungesetzlichen fremden Kon- 
kurrenz zu Chinde, die landwirtschaftliche Ent- 
wicklung des oberen Marral und des oberen 
Massingire, die augenblicklich keine Transportmittel 
besitzen, sowie die Ausbeutung der Kohlenminen 
bei Port Herald zur Folge haben. 
Sowohl aus wirtschaftlichen wie aus inter- 
nationalen Gründen ergibt sich die dringende 
Notwendigkeit der sofortigen Inbaunahme der 
Eisenbahnlinie. 
Die Gründe internationaler Natur sind 
leicht auseinander zu setzen. Die englische Re- 
gierung hat gemäß dem Abkommen vom 28. Mai 
1891 das Recht, Eisenbahnlinien nördlich vom 
Zusammenfluß des Schire und Sambesi zu bauen, 
wann es ihr beliebt. Sie kann z. B. eine Linie 
von Port Herald nach Matarara bauen, um den 
Schwierigkeiten der Schiffahrt des Schire zwischen 
Villa Bocage und Port Herald aus dem Wege 
zu gehen, ja sie kann sogar eine Linie auf dem 
linken Ufer des Schire bauen. 
Diese Konzession, welche die Regierung nicht 
verweigern könnte, würde die Situation der 
Portugiesen in Sambesien schädigen; um dieses zu 
vermeiden, wird der Bau der Linie von Queli- 
mane nach Port Herald möglichst schnell anzu- 
ordnen sein, damit man den Engländern, die 
dann alle Projekte des Baues einer anderen Linie 
fallen lassen würden, zuvorkommt. 
Die Gründe wirtschaftlicher Art sind ebenso 
überzeugend. Nach den letzten offiziellen Mittei- 
lungen beträgt die mit Baumwolle bepflanzte 
Fläche des oberen Sambesien und von Nyassa 
über 20 000 Acres. Wie soll man die enorme 
  
Produktion ohne Eisenbahn an die Küste befördern? 
Die Schiffahrt auf dem Schire dauert unter Um- 
ständen vier Monate und verteuert den Transport. 
ganz bedeutend. 
Außer daß die Eisenbahn von Quelimane ein 
schnelles und billiges Verbindungsmittel darstellen 
würde, würde sie auch zur landwirtschaftlichen 
und industriellen Entwicklung der von ihr durch- 
schnittenen Gegenden, die mit zu den fruchtbarsten 
der Ostküste gehören, beitragen. 
Der derzeitige Minister der Marine und der 
Kolonien, Augusto de Castilho, war immer einer 
der energischsten Verteidiger der Eisenbahn von 
Quelimane. Er veröffentlichte vor zwei Jahren 
im Diario de Noticias zu diesem Zwecke eine 
Reihe von Artikeln, in denen er die große wirt- 
schaftliche Zukunft dieser Bahnlinie darstellte. 
Herr Augusto de Castilho ist jetzt imstande, diesem 
Werke einen starken Antrieb zu verleihen, und 
wenn er sich für dasselbe, wie es scheint, inter- 
essiert, muß man annehmen, daß die Bauarbeiten 
in Kürze beginnen werden.“ 
Drahtlose Telegraphie in RKustralien. 
Captain R. Muirhead Collins, der Londoner 
Vertreter des Australischen Commonwealth, teilt 
mit, daß die für die Einrichtung drahtloser Tele- 
graphie bei Kap VYork, auf Thursday Island usw. 
vorgeschriebenen Angebotsformulare und die dies- 
bezüglichen näheren Bedingungen ihm jetzt zu- 
gegangen wären. Angebote seien bis zum 
26. August 1908 beim Postmaster General’s 
Department in Melbourne, Spring Street 51, 
einzureichen. (The Board of Trade Journal). 
—. 
Regelung der Währungsverhältnisse in -Sanzibar. 
Die vor einiger Zeit angekündigte Ausgabe 
von Banknoten der Zanzibarregierung hat nun- 
mehr stattgefunden. Es sind Banknoten im Be- 
trage von 400 000 Rupien in Stücken zu 5, 
10, 20 und 100 Rp. hergestellt. Die National 
Bank of India ist vorläufig mit der Ausgabe 
eines Betrags von 150 000 Rp. beauftragt 
  
  
*) Val. Kol. Bl. 1908, S. 41 u. S. 503.
	        
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