Full text: Deutsches Kolonialblatt. XIX. Jahrgang, 1908. (19)

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fördern. Da andere Plantagengesellschaften mit 
einem zu leichten Schienenprofil sehr schlechte 
Erfahrungen gemacht haben, so wählte man ein 
entsprechend schwereres, dessen Mehrkosten durch die 
größere Haltbarkeit aufgewogen werden dürfte. 
Eine Sägewerkanlage wurde hinausgesandt, 
die auf dem Plantagengelände von Kiduni un- 
mittelbar an der Eisenbahnlinie aufgestellt werden 
soll und die imstande sein wird, nicht nur den 
eigenen Bedarf an Nutzhölzern zu decken, sondern 
hoffentlich auch für einen Absatz in Lindi arbeiten 
kann. 
Im Laufe des Berichtsjahres lieferte die Ge- 
sellschaft an eine Hamburger Firma mehrere Tons 
Kopalfrüchte. Der aus diesen Nüssen gewonnene 
Kopallack ist ein durchaus brauchbares Produkt, 
welches zudem noch fortwährend verbessert wird. 
Auf Grund eines Lieferungsvertrages mit der 
genannten Firma werden jährlich mehrere hundert 
Tons Früchte geliefert werden können. Es besteht 
  
die Absicht, eine derartige Fabrik bereits in diesem 
Jahre in Betrieb zu setzen. 
Die wesentlichsten Posten der Vermögensbilanz 
bilden auf der Aktivseite das Kopal-, Patent= und 
Pachtvertrag-Konto mit 190 000 Mk., das Ge- 
sellschafter-Konto mit 277 848 Mk., Plantagen- 
direktion Lindi mit 414 932 Mk., die Deutsch- 
Ostafrikanische Plantagengesellschaft m. b. H. Süd- 
küste in Liquidation mit 80 000 Mk., das Vorschuß-, 
Gründungs-, Unkosten-Konto mit 12 517 Muk., 
das Kopalversuchs-Konto mit 11 281 Mk., diverse 
Debitoren mit 25 368 Mk. und das Gewinn= und 
Verlustkonto mit 107 056 Mk.; auf der Passivseite 
das Stammkapital-Konto mit 1 080 000 Mk., 
ein Kreditor mit 30 000 Mk. und das Konto- 
korrent-Konto mit 14 448 Mk. Die Ertragsbilanz 
weist u. a. noch an Ausgaben für Finanzierung 
75.000 Mk., an Unkosten 27 984 Mk. und an 
vorschußweise Banzinsen 7822 Mk., an Ein- 
nahmen aus Zinsen 5133 Mk. 
Westafrihanische pflanzungs-Gesellschaft „Victoria“, Berlin und Victorla (Camerun).) 
Die Entwicklung des Unternehmens im Jahre 1907 wird als zufriedenstellend bezeichnet. 
Beschäftigt wurden auf allen Betrieben zusammen durchschnittlich 30 europäische Beamte, 
2000 farbige Arbeiter zur Erhaltung der Pflanzungen und Einbringung der Ernte sowie bei dem 
Bahnbau. 
Zusammenstellung: 
Von Neuanlagen wurde abgesehen. 
Den Stand der Kulturen erhellt nachstehende 
Stand am 1. Januar 1908. 
  
  
  
  
Kulturen Bebaute Flächen Bäume 
Insgesamt ha Insgesamt Stück 1 Davon ertragfähig 
Kakao etwa 2742,15 etwa 1 600 000 etwa 1 060 000 
Kickria. .. .. - 218,09 . 225 000 "O 50 
Kola acuminate .. · , 
Kolaveka. .- 7,70 7500 50 
Arbeiter= Bananen etwa 178 und zerstreut auf 500 000 300 000 
(Planten) dem Gebiete 
Olpalmm desgl. . 220 000 100 000 
Ficus elastica . desgl. - 500 
Hevea brasiliensis desgl. - 1200 
Der Rückgang in den Kakaobeständen ist dem Grundsatze, sich schlecht entwickelnde Teile 
der Pflanzung liegen zu lassen und auf diese keine weiteren Erhaltungskosten aufzuwenden, zuzu- 
schreiben. 
zuzuführen. 
Es trugen 1907 etwa 850 000 Bäume. 
etwa 450 kg getrockneter Bohnen. Die Kakavernte für 1907 betrug 13 249 Säcke. Nach Ab 
Unkosten und Abschreibungen bleibt ein Überschuß von 434 528,37 Mk. 
Geschäftsjahre recht günstig. 
gebraucht. 
Die Bananenbestände wurden weiter erheblich verringert, 
Die Früchte der Olpalmen dienten ausschließlich zur Verpflegung der Arbeiter. 
um dem Kakao mehr Luft 
Der Ertrag pro Hektar betrug durchschnittlich 
zug der 
Der Kakaomarkt war im 
Die Früchte der Bananen wurden zur Verpflegung der Arbeiter 
Den 
Palmen wird dauernd eine besondere Sorgfalt zuteil, indem die Gesellschaft bemüht bleibt, ihren 
Bestand zu vergrößern. 
*) Aus dem Jahresberichte für 1907.
	        
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