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zwei Häuser zusammengeschrumpft, die große
Mehrzahl der Farmen war eingegangen. Ein
Jahrzehnt war vergangen, neue Ansiedler, die
fähig und willig waren, hart zu arbeiten, und
die mit Trockenackerland und Berieselung ver-
traut waren, kamen ins Land und jetzt erfreut
sich das Land eines gesunden und bleibenden
Wohlstandes. Ein anderes Mal erlebte ich, wie
ein ganzer Distrikt für die Schafzucht als un-
brauchbar erachtet wurde, weil eine Gesellschaft
ohne viel Geld, aber doch noch mit mehr Geld
als Erfahrung, einige törichte Versuche in Schaf-
zucht angestellt hatte. Unter anderem wurde in
meiner unmittelbaren Nachbarschaft der Versuch
gemacht, eine große Herde mit einem ehemaligen
Telegraphenarbeiter als Hirten und zwei Neu-
fundländern zu weiden. Und heute bildet die
Schafzucht eine der Haupteinnahmequellen jenes
Landes. Lassen Sie sich nicht durch ergebnislose
Versuche entmutigen. Der Pessimist ist nie ein
kompetenter Beurteiler.
Zum zweiten möchte ich noch über die Persön-
lichkeit des Ansiedlers selbst sprechen. Wohl kann
die Regierung vieles tun, aber der wichtigste und
ausschlaggebendste Faktor für den Erfolg jedes
Ansiedlers bleiben die eigenen Fähigkeiten und
der eigene Charakter. Er mag wohl manchmal
berechtigt sein, die Regierung um Hilfe und Unter-
stützung anzugehen, aber man kann mit absoluter
Sicherheit annehmen, daß ein Pfund Klagen über
das Gouvernement nicht so viel helfen, wie eine
Unze eigener Arbeit. Der Farmer bedarf nur
einer wirklichen Arbeitsfähigkeit, die besondere
Vorbereitungen und Tüchtigkeit erfordert. Der
bleibende Erfolg Ihres Landes wird von der
Arbeit des Farmers abhängen. Die Entdeckung
eines reichen Minerallagers würde wohl von
Vorteil sein, aber sie hat lange nicht die nach-
haltige Bedeutung wie das Wohlergehen der
Farmer. Ein plötzliches Aufblühen und ein paar
große Vermögen ohne Ziel und Richtung würden
an Stelle einer stetig wachsenden bodenständigen
Ansiedler-Bevölkerung treten. Die Landwirtschaft
ist eine Wissenschaft wie jede andere, und keinem
Landwirt könnte es einfallen, über Nacht Buch-
halter oder Rechtsanwalt zu werden. Trotzdem
kommen in jedes neue Land Leute, Buchhalter
und Advokaten; Leute, die niemals harte Arbeit
für ihren Unterhalt geleistet haben, die da glauben,
plötzlich erfolgreiche Farmer werden zu können.
Auch im Westen habe ich solche Leute getroffen,
gewöhnlich junge Burschen aus den Oststaaten
oder aus England, die vielleicht überhaupt nie-
mals gearbeitet hatten oder die nicht übertrieben
erfolgreich als Schreiber oder in irgend einer
anderen sitzenden Lebensweise tätig gewesen waren.
Sie kamen mit geringem Kapital, das sie ohne
Vorkenntnisse anlegen wollten. Sie versuchten
mit halber Kraft zu arbeiten in einer Tätigkeit,
die ihnen völlig fremd war. Wenn sie nicht
gerade außerordentlich befähigt waren, blieben sie
zurück im Hasten des Lebens und wurden all-
mählich haltlose Existenzen, die von dem lebten,
was ihre Familien ihnen hinaussandten. Seit ich
hier bin, habe ich mehr als einen jungen Mann
kennen gelernt, welcher mit fünfhundert oder
tausend Pfund hierher kam und nicht die geringste
Erfahrung besaß, die ihn zum ostafrikanischen
Farmer befähigt hätte. Wenn mich ein solcher
junger Mann um Rat fragen würde, dem würde
ich sagen, Farmer werden heißt nicht ein Sports-
leben treiben und darf nicht als Spiel betrachtet
werden, und ich würde ihm empfehlen, sein Geld
auf eine Bank zu geben und zuerst mindestens
zwei Jahre lang bei einem wirklichen Farmer hart
zu arbeiten und zu lernen. Besteht er diese
Prüfung, dann gut, wenn nicht, so hat er den
schlagenden Beweis geliefert, daß seine Gegenwart
weder für ihn noch für die Kolonie von Vorteil
ist. Aber auch für den alten Landwirt von Beruf,
der hinauskommt, ist größte Anpassungsfähigkeit
an die Produktionsbedingungen des neuen Landes
erforderlich. Lassen Sie wissenschaftlich gebildete
Landwirte aus der Heimat und landwirtschaftliche
Pioniere, Briten oder Holländer aus Südafrika,
die ihr ganzes Leben auf Neuland zugebracht
haben, hierher kommen, und suchen Sie von
denen zu lernen. Der wissenschaftlich und spezi-
alisiert ausgebildete Landwirt der alten Welt mit
seinen modernen Methoden und Geräten, und der
rauhe Farmer, der gewohnt ist, Urland zu be-
bauen, beide Typen werden sich mit Vorteil er-
gänzen. Besonders die Regierungsfarmen werden
hier mit gutem Beispiel vorangehen müssen.
Mit einem Schlußappell an die Ansiedler,
Beamten und Missionare, zusammenzustehen und
das Land in eine Kolonie „des weißen Mannes“
verwandeln zu helfen, schloß Präsident Roosevelt
unter lebhaftem Beifall seine Rede.
—
"Soologische Sammlung.
Von dem auf einer Expedition in Kamerun
gefallenen Oberleutnant Reuter sind folgende
Tiere gesammelt und durch seinen Vater dem
Zoologischen Museum als Geschenk überwiesen
worden:
17 verschiedene Arten von Säugetieren (2 ganze
Tiere in Alkohol, 1 Skelett, 8 Felle, 5 Schädel
und 7 Gehörne),
4 Schildkröten,
80 Schmetterlinge,
20 Käfer und einige andere Insekten.