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Streifen steht unter Wasser. Die Warapu-Lagune
und die Zissano-Lagune stehen in Verbindung, so
daß man von Zissano bis Arup mit dem Kanoe
durch den abgestorbenen Urwald fährt. Tausende
von Kokospalmen sind eingegangen. Arup und
Zissano haben gelitten, am schwersten jedoch
Warapu. Nur einige besonders gut gebaute
Häuser sehen dort mit den Dächern noch aus dem
Wasser. Die Warapus leben zerstreut im Busch.
Ich hoffe daß sie ihren Entschluß, an der Küste
wieder eine Niederlassung zu gründen, ausführen
werden.
Die Handelsstation der Neu-Guinea-Compagnie
in Arup ist versandet, die Gebäude sind zerstört.
Nunmehr ging ich gegen Zissano vor, da
die Aufforderung zur Auslieferung der Schuldigen
erfolglos gewesen war. Wir kamen bald in die
Sagosümpfe am Arnoldfluß. Nach längerem
schwierigen Marsche trafen wir auf eine vor-
geschobene feindliche Abteilung. Die Eingeborenen
flohen unter Verlust eines Mannes. Bei der
Verfolgung trafen wir auf einen lagunenartigen,
sehr tiefen und schlammigen Fluß. Ich sandte
die Truppe unter ihren Unteroffizieren hinüber,
um die Verfolgung aufzunehmen. Meine Leute
stießen bald auf das Lager der Eingeborenen,
deren Hütten nur aus einigen grünen Blättern
bestanden. Ein Teil der Männer hielt zunächst
Stand. Die Eingeborenen flohen jedoch nach
kurzem Gefecht über den Arnoldfluß. Hier mußte
die Verfolgung aufhören.
Den Eingeborenen ist (und darin liegt haupt-
sächlich der Erfolg unseres Vorgehens), gezeigt
worden, daß sie auch im Busch und Sagosumpf
von der Truppe aufgefunden werden. Sie waren
zuerst allgemein der Ansicht, daß sie bei der An-
näherung eines Expeditionskorps nur in den
Busch zu laufen brauchten, um in Sicherheit
zu sein.
Von weiterem Vorgehen nahm ich vorläufig
Abstand, ließ den Leuten vielmehr sagen, sie
sollten in ihre Dörfer zurückkehren und keinerlei
Feindseligkeiten mehr unternehmen, sonst käme
ich wieder und sie würden dann nicht so leichten
Kaufes davonkommen.
In den vier treu gebliebenen Däörfern setzte
ich einen Häuptling und zwei Tultuls ein. So-
dann kehrte ich nach Eitapé zurück.
Später meldete Händler Schultz, daß die Be-
wohner von drei Dörfern zurückgekehrt seien und
bereits wieder Kopra schnitten. Das vierte Dorf
verhält sich zwar noch feindlich, kann aber allein
nichts ausrichten und bedeutet somit keine weitere
Gefahr für den Landdfrieden.
Kolonialwirtschaftliche Mitteilungen.
Kus dem „Tropenpflanzer“.
Das Februarheft des „Tropenpflanzer“ enthält
an erster Stelle einen beachtenswerten Aufsatz
über die Zukunft des Parakautschuks am
Amazonas von Dr. Berkhout, ostind. Forst-
meister a. D. Der Verfasser versucht darzulegen,
daß der Kautschukexport Brasiliens nach einigen
Jahren abnehmen müsse, während andere Sach-
verständige der Meinung sind, die Kautschuk-
produktion Brasiliens werde bei herabgehenden
Preisen nicht aufhören, sondern aus gewissen
Gründen in noch stärkerem Maße einsetzen.
Dr. Berkhout sucht seine Behauptung, abgesehen
von anderen Gründen, hauptsächlich auf den
Umstand zu stützen, daß die Plantagen Asiens
ihre Produkte weit billiger auf den Markt bringen
könnten als die Urwälder des Amazonas. Während
auf der Plantage bei einem Preise von 2 bis
3./¼ pro Kilogramm die Ernte= und Verwaltungs-
kosten gedeckt würden und sich das Anlagekapital
noch mit 10 v. H. verzinste, kämen die Produktions=
kosten eines Kilos Kautschuk in Brasilien auf
wenigstens 5 .7 zu stehen.
In einem weiteren Artikel behandelt L. Fri-
derici, Cordoba, die Landwirtschaft Argen-
tiniens, die in dem letzten Jahrzehnt einen so
gewaltigen Aufschwung genommen hat, mit be-
sonderer Berücksichtigung der Erdnuß= und Reis-
kultur.
Dieser Nummer liegt als 1. Beiheft des Jahres
eine größere Arbeit von Professor Dr. Fitting
bei: Physiologische Grundlagen zur Be-
wertung der Zapfmethoden bei Kautschuk-
bäumen nach einigen Versuchen an Hevea
brasiliensis. Der Verfasser hat durch Ermittlung
und Untersuchung der Einflüsse, welche die Zapf-
schnitte auf das gesamte Leben der Bäume und
ihrer Teile sowie auf die Neubildung des Milch-
saftes und Kautschuks haben, wichtige Grundlagen
für die rationellste Zapfmethode geschaffen und
Fingerzeige für weitere Untersuchungen auf diesem
Gebiete gegeben.