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einzelnen Pflanzungen Verschiedenheiten in den
Erträgen ergeben. Doch kann man der Ent-
wicklung dieser Kultur unter den so überaus
günstigen Verhältnissen des Kameruner Waldlandes
mit berechtigten Hoffnungen entgegensehen.
Nur wird es sich empfehlen, nicht zu
früh mit dem Anzapfen zu beginnen,
sondern die Bäume genügend erstarken
zu lassen.
Für die Kickxria-Plantagen aber besteht
vor allem die Notwendigkeit, sich dadurch vor
Erschütterungen zu bewahren, daß sie sich auf den
bevorstehenden scharfen Wettbewerb mit dem
asiatischen Para-Kautschuk genügend vorbereiten.
Man wird auch hier an den Errungenschaften der
modernen Technik nicht vorübergehen dürfen,
mannigfaltige exakte Versuche werden erforderlich
sein, um auch die Anforderungen verwöhnterer
Abnehmer zu befriedigen.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich nicht unter-
lassen, die Kautschukproduzenten unserer Kolonien
ganz allgemein darauf hinzuweisen, daß sie sich,
mehr als bisher geschehen, mit den heimischen
Abnehmern letzter Hand, also mit der
Kautschuk= Industrie, in Fühlung setzen
müßten, um deren Wünsche betreffs der
Beschaffenheit des Rohmaterials zu er-
fahren.
So verlangt es die heutige Lage. Je nach
ihren speziellen Bedürfnissen mögen allerdings die
einzelnen großen Fabriken verschiedene Anforde-
rungen an die Vorbearbeitung des Rohkautschuks,
an dessen Reinheitsgrad, Feuchtigkeitsgehalt usw.
stellen, anderseits werden aber gewisse generelle
Forderungen für alle Fälle bestehen bleiben.
Was speziell den Kickxria-Kautschuk anlangt, so
ist bereits oben bemerkt worden, daß dieses Pro-
dukt einer bedeutenden Verbesserung fähig
ist. Daher sollten die bereits begonnenen Versuche,
die Gewinnungs= und Koagulierungsverfahren zu
vervollkommnen, eifrig fortgesetzt werden; ferner
sollte festgestellt werden, wie weit man in der
Entwässerung des Kickria-Gummis gehen kann,
ohne dessen Qualität zu beeinträchtigen, und wie
weit sonstige Verbesserungen den Wert des Roh-
produkts erhöhen können.
Ein weiteres Moment von allgemeiner Be-
deutung für die Zukunft der Kautschukproduktion
in den Kolonien liegt in dem lebhaften Wunsche
der heimischen Abnehmer, aus jedem Produk-
tionsgebiet eine möglichst
Ware zu erhalten. In ihrem eigensten Inter-
esse sollten die Pflanzer zur Erfüllung dieses
Wunsches nicht nur mit den Fabrikanten, sondern
auch miteinander Hand in Hand gehen.
Das gilt besonders für die Produktion in
Deutsch-Ostafrika. Nur wenige und noch dazu
gleichartige.
haft erörtert worden.
örtlich beschränkte Areale dieses Landes sind von
der Natur in solchem Maße begünstigt, daß sich
die Heveakultur dort aufnehmen ließ. Im all-
gemeinen mußte man zu der minder anspruchs-
vollen Pflanze des Ceará-Kautschuks, Manihot
Glaziovül, greifen. Wie bekannt, haben in den
letzten Jahren die Manihotplantagen Ostafrikas
erheblich an Ausdehnung gewonnen und auf die
zahlreichen mit beträchtlichem Kapital geschaffenen
und unterhaltenen Unternehmungen werden für
die Zukunft große Hoffnungen gesetzt.
Trotz mancher günstigen Bewertungen des ost-
afrikanischen Manihot-Kautschuks wird man nicht
behaupten können, daß dieser sich bis jetzt einen
besonderen Ruf erobert habe. Verschiedene
Hindernisse standen dem im Wege.
Die größte Schwierigkeit liegt in der, durch
die eigenartigen klimatischen Verhältnisse bedingten
geringfügigen Milchabsonderung des Bau-
mes, wodurch es dem Pflanzer unmöglich gemacht
wird, die Milch als solche zu sammeln und dann
in größeren Mengen koagulieren zu lassen. Dieser
Prozeß muß sich vielmehr am Baum selbst ab-
spielen, und demgemäß können nur Secraps ge-
wonnen werden.
Damit kommen aber für den ostafrikanischen
Pflanzer die meisten derjenigen Vorteile in Weg-
fall, die in anderen, mehr begünstigten Produk-
tionsgebieten der Manihotkultur größere Chancen
bieten. So wird man z. B. in Ostafrika nie-
mals darauf rechnen können, ein Produkt von
solcher Reinheit und äußeren Vollkommenheit
zu erhalten, wie es aus Ceylon auf die Londoner
Ausstellung gesandt worden war.
Eine wichtige Frage nun, der die ostafrika-
nischen Pflanzer mit Recht gebührende Beachtung
schenken, ist diese: Mit welchen Mitteln würde
sich der Manihot-Kautschuk in dem Maße
vervollkommnen lassen, daß er in Zukunft
allen, durch eine scharfe Konkurrenz be-
dingten Anforderungen begegegnen kann?
Die Vorschläge Dr. Schellmanns)?) gipfeln
darin, für das ostafrikanische Plantagen-
gummi eine „Standard-Marke“ zu schaffen
und zu diesem Zweck auf gepnossenschaftlicher
Grundlage eine Aufbereitungsanlage einzu-
richten, in welcher das gesamte Produkt der Plan-
tagen gewaschen, getrocknet, gepreßt und versand-
fertig gemacht werden sollte.
Anläßlich einer, durch das liebenswürdige
Entgegenkommen der „Continental Kantschuk= und
Guttapercha-Compagnie“ in Hannover ermöglichten
Ausstellung von Kantschukproben im Reichs-Kolonial-
amt ist diese Frage von den Interessenten leb-
Und der Direktor der
–
*) „Usambarapost“ vom 23. Mai 1908, Nr. 21.