Full text: Deutsches Kolonialblatt. XX. Jahrgang, 1909. (20)

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Während meines Aufenthaltes in Buar ver- 
suchte die Bevölkerung meine Leute an der Wasser- 
stelle abzufangen und aus einem Hinterhalte an- 
zugreifen. Bei dieser Gelegenheit büßte der 
Gegner weitere fünf Tote ein. 
Am Morgen des 21. März erreichte ich die 
Höhlen von Menkör, in denen sich tatsächlich ge- 
gen hundertfünfzig Männer zum Kampfe bereit 
hielten. Meine Aufforderung, den Widerstand 
aufzugeben und aus den Höhlen herauszukommen, 
wurde mit Kriegsgeheul und Speerwürfen, durch 
die zwei Soldaten verwundet wurden, beantwor- 
tet. Ich gab nun den Befehl zum Angriff und 
ging mit sieben Soldaten gegen die Höhlen vor. 
Bei Eindringen in diese wurde ein heftiger Wider- 
stand geleistet, der erst nach großen Verlusten 
des Gegners gebrochen werden konnte. Die 
Dunkelheit, die in den Höhlen herrschte, und das 
Fehlen jeglicher Leuchtfackeln erschwerten das 
weitere Vorgehen erheblich. Außerdem mußte 
mit äußerster Vorsicht zu Werke gegangen werden, 
damit wir uns nicht gegenseitig anschossen. Um 
die Mittagsstunde waren die Höhlen gesäubert. 
Auf meiner Seite wurden fünf Soldaten durch 
Speerwürfe und Stiche mehr oder weniger schwer 
verwundet, desgleichen drei Banjo-Leute. Der 
Gegner verlor 47 Tote; 66 Männer wurden ge- 
fangen genommen. 
Da die Bevölkerung von Bentong die Buars 
unterstützt hatte, setzte ich meinen Marsch dorthin 
sort. Nach einer abermaligen Gebirgstour zogen 
wir in das gänzlich verlassene Dorf Bentong ein. 
Hier erreichte uns eine aus Ntem herangezogene 
Verstärkung von sechs Soldaten. 
Wie eine Patrouille feststellte, hatten sich die 
Bentongs nach Bukw# zurückgezogen, um mit 
den dortigen Bewohnern gemeinsame Sache zu 
machen. Gleichzeitig erfuhr ich, daß ein Soldat 
der Yola-Croßschnellen -Grenzexpedition dort an- 
gegriffen, der Post und seiner Ausrüstung beraubt 
  
und nach Mambila zurückgetrieben worden sei. 
Unter Zurücklassung von drei Soldaten in Ben- 
tong marschierte ich am folgenden Tage nach 
Bukwä. Das sehr ausgedehnte, in einem Kessel 
gelegene, von prächtigen Farmen umgebene Dorf 
wurde stark besetzt vorgefunden. Nach einem 
lebhaften Schützenfeuer war das Dorf erstürmt. 
Der Gegner zog sich unter Zurücklassung von 
zwölf Toten und Verwundeten fluchtartig zurück. 
In einem hieran sich anschließenden Patrouillen- 
gefecht wurden ein Banjo-Mann getötet, zwei 
schwer und einer leicht verwundet. Den in ihr 
Dorf zurückkehrenden Bentongs brachten die dort 
zurückgelassenen Soldaten noch Verluste bei. 
Kurz darauf baten die Eingeborenen um 
Frieden. Die Kaka-Dörfer Bungung, Melib und 
Ködjir beteiligten sich nicht an den Feindselig- 
keiten, als sie sahen, daß ihre Stammesbrüder 
den kürzeren zogen. 
Die Kakas müssen als ein äußerst zähes und 
kriegerisches Volk bezeichnet werden, denn trotz 
der primitiven Bewaffnung mit Schild und Speer — 
wir sahen nur zwei Buschflinten — leisteten sie 
der Expedition energischen Widerstand. Die Leute 
ließen auch keine Gelegenheit unbenutzt, um so- 
wohl der marschierenden wie der lagernden Ko- 
lonne Verluste beizubringen. 
In Anbetracht der wenigen Soldaten und 
der geringen Munition mußte die Expedition alle 
Kräfte einsetzen, um den begonnenen Kampf er- 
folgreich zu Ende zu führen. Das Verhalten der 
Soldaten muß in jeder Beziehung als hervor- 
ragend bezeichnet werden. Obwohl sie durch die 
anstrengenden Gebirgsmärsche, Patrouillengänge 
und den Wachdienst aufs äußerste angestrengt 
wurden, gingen sie mit Eifer täglich in die Arbeit. 
Der Gesamtverlust der Gegner betrug 78 Tote, 
7 Schwerverwundete; 78 Männer wurden ge- 
fangen genommen. 
  
nachwelsung der bei den Jollämtern des Schutzgebiets Kamerun im Oonat März 1908 fällig 
gewordenen Jollbeträge. 
(Ergänzung zu der Nachweisung im „Deutschen Kol. Bl.“ 1908, Nr. 16, S. 800.) 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Gesamtbetrag der fällig gewordenen (neu deklarierten) Zölle G 
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