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Während meines Aufenthaltes in Buar ver-
suchte die Bevölkerung meine Leute an der Wasser-
stelle abzufangen und aus einem Hinterhalte an-
zugreifen. Bei dieser Gelegenheit büßte der
Gegner weitere fünf Tote ein.
Am Morgen des 21. März erreichte ich die
Höhlen von Menkör, in denen sich tatsächlich ge-
gen hundertfünfzig Männer zum Kampfe bereit
hielten. Meine Aufforderung, den Widerstand
aufzugeben und aus den Höhlen herauszukommen,
wurde mit Kriegsgeheul und Speerwürfen, durch
die zwei Soldaten verwundet wurden, beantwor-
tet. Ich gab nun den Befehl zum Angriff und
ging mit sieben Soldaten gegen die Höhlen vor.
Bei Eindringen in diese wurde ein heftiger Wider-
stand geleistet, der erst nach großen Verlusten
des Gegners gebrochen werden konnte. Die
Dunkelheit, die in den Höhlen herrschte, und das
Fehlen jeglicher Leuchtfackeln erschwerten das
weitere Vorgehen erheblich. Außerdem mußte
mit äußerster Vorsicht zu Werke gegangen werden,
damit wir uns nicht gegenseitig anschossen. Um
die Mittagsstunde waren die Höhlen gesäubert.
Auf meiner Seite wurden fünf Soldaten durch
Speerwürfe und Stiche mehr oder weniger schwer
verwundet, desgleichen drei Banjo-Leute. Der
Gegner verlor 47 Tote; 66 Männer wurden ge-
fangen genommen.
Da die Bevölkerung von Bentong die Buars
unterstützt hatte, setzte ich meinen Marsch dorthin
sort. Nach einer abermaligen Gebirgstour zogen
wir in das gänzlich verlassene Dorf Bentong ein.
Hier erreichte uns eine aus Ntem herangezogene
Verstärkung von sechs Soldaten.
Wie eine Patrouille feststellte, hatten sich die
Bentongs nach Bukw# zurückgezogen, um mit
den dortigen Bewohnern gemeinsame Sache zu
machen. Gleichzeitig erfuhr ich, daß ein Soldat
der Yola-Croßschnellen -Grenzexpedition dort an-
gegriffen, der Post und seiner Ausrüstung beraubt
und nach Mambila zurückgetrieben worden sei.
Unter Zurücklassung von drei Soldaten in Ben-
tong marschierte ich am folgenden Tage nach
Bukwä. Das sehr ausgedehnte, in einem Kessel
gelegene, von prächtigen Farmen umgebene Dorf
wurde stark besetzt vorgefunden. Nach einem
lebhaften Schützenfeuer war das Dorf erstürmt.
Der Gegner zog sich unter Zurücklassung von
zwölf Toten und Verwundeten fluchtartig zurück.
In einem hieran sich anschließenden Patrouillen-
gefecht wurden ein Banjo-Mann getötet, zwei
schwer und einer leicht verwundet. Den in ihr
Dorf zurückkehrenden Bentongs brachten die dort
zurückgelassenen Soldaten noch Verluste bei.
Kurz darauf baten die Eingeborenen um
Frieden. Die Kaka-Dörfer Bungung, Melib und
Ködjir beteiligten sich nicht an den Feindselig-
keiten, als sie sahen, daß ihre Stammesbrüder
den kürzeren zogen.
Die Kakas müssen als ein äußerst zähes und
kriegerisches Volk bezeichnet werden, denn trotz
der primitiven Bewaffnung mit Schild und Speer —
wir sahen nur zwei Buschflinten — leisteten sie
der Expedition energischen Widerstand. Die Leute
ließen auch keine Gelegenheit unbenutzt, um so-
wohl der marschierenden wie der lagernden Ko-
lonne Verluste beizubringen.
In Anbetracht der wenigen Soldaten und
der geringen Munition mußte die Expedition alle
Kräfte einsetzen, um den begonnenen Kampf er-
folgreich zu Ende zu führen. Das Verhalten der
Soldaten muß in jeder Beziehung als hervor-
ragend bezeichnet werden. Obwohl sie durch die
anstrengenden Gebirgsmärsche, Patrouillengänge
und den Wachdienst aufs äußerste angestrengt
wurden, gingen sie mit Eifer täglich in die Arbeit.
Der Gesamtverlust der Gegner betrug 78 Tote,
7 Schwerverwundete; 78 Männer wurden ge-
fangen genommen.
nachwelsung der bei den Jollämtern des Schutzgebiets Kamerun im Oonat März 1908 fällig
gewordenen Jollbeträge.
(Ergänzung zu der Nachweisung im „Deutschen Kol. Bl.“ 1908, Nr. 16, S. 800.)
Gesamtbetrag der fällig gewordenen (neu deklarierten) Zölle G
Z . , . egen den gleichen
im obigen Monat des Rechnungsjahres Zeitraum
Einfuhrl Ausfuhr Zusammen Einfuhr Ausfuhr Zusammen mehr weniger
% f.] 44 Pf.] 44% Pf. 44 PflnPf.46HPf 46é6 Pf.] .A. Vi.
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Gakua. 1 372 00 983752355 75 13277 35 422 75 13 700 10 — — 11 344 # 35
Kusseri. 178 501 112 601 2s1 00 – — 33 100 3300 OO — —
Diloa — — 54 00 54 00 — — 485 50 485 50 — — 43110
Molundu. 3 567°95999 45 7567 4008250 25 3063 35ö 6313. 602 80 — —
Bongor — — 15 00 1500 — — — — 15 00 ——
Im ganzen5 118145164 70|10 288150O0020 1626 80 117756 85
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