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die Trausfer-Abgabe 120 000 Ä mit Rücksicht
auf die Abgaben bei den zahlreichen Zusammen-
legungen der Goldminen. Als ein Zeichen der
wiederkehrenden geschäftlichen Tätigkeit wird auch
die Zunahme der Einnahmen der Postverwaltung
mit über 30 000 Ä& gegen den Voranschlag im
verflossenen Jahre angesehen.
Die Einnahmen des Jahres 1909/10 schätzt
der Schatzsekretär auf rund 5 251 000 K oder
rund 250 000 ÄK weniger als die Isteinnahme
des vorhergehenden Jahres, die Ausgaben auf
4 962 912 KE oder etwa 380 000 L mehr als
die Istausgabe des vorhergehenden Jahres. In
der Einnahme sind mit geringeren Summen be-
teiligt hauptsächlich die Diamantenabgaben mit
120000 LK und die Transferabgaben mit 110000,
da die außergewöhnlich zahlreichen Amalgama-=
tionen von Bergwerken voraussichtlich im Jahre
1909/10 nicht stattfinden werden; die Goldabgabe
ist mit 1 Million Pfund Sterling gegen das Jahr
1908/09 um 70 000 K erhöht worden, wie mit
Rücksicht auf die weitere Entwicklung des Gold-
bergbaus erwartet wird.
In der Ausgabe sind für Erziehung rund
100 000 SC, für Landwirtschaft und Forsten
22 000 K, für Gefängnisse 45 000 L, für Pen-
sionen usw. 20000 K, für Verzinsung der Staats-
schuld 50 000 L, für Bewässerungsanlagen
40 000 K mehr vorgesehen. Außerdem ist noch
eine außerordentliche Ausgabe von 705 000
angesetzt, die aus den Uberschüssen des Jahres
1908/09 gedeckt werden soll und die größtenteils
für Schulbauten verwendet werden soll.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Pretoria.)
Literotur-Verzeichnis.
(Die eingereichten Bücher, deren Sesprechung sich die Redaktuon
durchaus vorbehält, werden unter keinen Umständen zurückgesandt.)
Von dem unter dem „Ministère des Colonies“
stehenden Service Géographique et des Missions
sind in letzter Zeit wiederum einige wichtige
Karten der französischen afrikanischen
Kolonien herausgegeben worden. Es handelt
sich dabei teils um Neubearbeitungen, teils um
völlige Neuschöpfungen.
Zu den ersteren gehört die „Carte de
1I Afrique Oecidentale Française“, dressée
par A. Meunier et E. Barralier, die in erster
Ausgabe 1903 erschienen ist. Sie umfaßt das
Gebiet Westafrikas nördlich bis zum 20. Grad,
östlich bis zum Tschadsee. Von den sechs Blatt
im Maßstabe 1:2000 000 liegen nunmehr die
beiden westlichen, Dakar und Konakry, ein-
gehend berichtigt vor. Wenn auch die technische
Ausführung nicht auf der Höhe ist und besonders
die Terraindarstellung recht dürftig erscheint, so
bietet die vielfarbige Karte doch ein ausgezeich-
netes, übersichtliches Bild der dargestellten Gebiete,
zumal alle neueren Materialien verwertet und
große Teile gänzlich umgearbeitet worden sind.
Das gleiche gilt von der „Carte de la
Guinée Française“, dressée par A. Meunier,
vier Blatt in 1:500 000, 1901 bis 1903 zuerst
herausgegeben. Von der neuen Ausgabe find die
Blätter 2 (Kouroussa) und 3 (Konakry) er-
schienen, die, dem großen Maßstab entsprechend,
eine Fülle von Informationen bieten.
Völlige Neuschöpfungen sind die beiden fol-
genden Werke. Einmal die „Carte de la
Mauritanie“, dressée par Gérard, Merlaud-
Ponty, Gouraud usw. 1909, 1:1 000 000.
Sie stellt das Gebiet dar, das im Süden durch
den Sénkgal, im Norden durch die spanische Ko-
lonie Rio de Oro begrenzt wird und im Westen
an das Meer, im Osten bis Kayes und Tidjikdja
reicht. Es zeigt sich auch hier, in welch intensiver
Weise die französische Erforschung der Sahara
während der letzten Jahre vorangegangen ist.
Von großer Wichtigkeit und hohem karto-
graphischem Wert ist auch die „Carte de la
Cöte Française des Somalis", dressée par
A. Meunier, drei Blatt in 1:500 000. Das
bisher erschienene Blatt 1 (Djibouti)) stellt die
französische Kolonie der Somalküste in ihrem
ganzen Umfange dar. Die noch dieses Jahr zu
erwartenden Sektionen 2 (Addis-Ababay) und 3
(Harrar) umfassen ausschließlich abessinisches und
englisches Gebiet. Ihre Bearbeitung entspringt
dem lebhaften Interesse, das die Franzosen an
dem Bau der Bahn nach der abessinischen Haupt-
stadt haben. Ein Vergleich mit der letzthin von
seiten des englischen Generalstabs herausgegebenen
Karte „French Somaliland" in 1: 1 000 000
läßt die Vorzüge und Fortschritte der französischen
Darstellung deutlich erkennen.
Verkehrs-NMachrichten.
In Malua an der Nordküste von Upolu (Samoa) ist am 24. April eine Postanstalt
eingerichtet worden, deren Tätigkeit sich auf die Annahme und Ausgabe von gewöhnlichen und
eingeschriebenen Briefsendungen erstreckt.