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Will der Buschmann einen Schakal fangen,
so setzt er sich vor einen befahrenen Bau und
wartet, bis der Schakal herauskommt. Durch
einen leichten Schlag wird dieser dann betäubt.
Auf ähnliche Weise fängt er die sehr wohl-
schmeckenden Stachel= und Erdschweine, nur daß
er sich hierbei eines spitzen Stockes bedient, den
er dem aus dem Bau kommenden Tiere in den
Kopf stößt.
Wird ein Buschmann verfolgt, dann versucht
er natürlich zunächst, durch dauerndes Laufen sich
seinem Verfolger zu entziehen. Ist er in Deckung,
so verkriecht er sich, wenn möglich in einen
Schakalbau, und verwischt hierbei seine Spuren
geschickt. Zuweilen soll er sich auch zwischen
Bäumen oder auf freiem Feld ruhig hinstellen
und die Arme schief halten, so daß man ihn für
einen Baumstumpf hält. Ich persönlich habe
keinen Beweis hierfür, glaube aber diese Schilde-
rung gern. Das Fangen von Buschleuten gehört
jedenfalls zu den schwierigsten Dingen. Nur eine
Überrumpelung führt gewöhnlich zum Ziel.
Die Selbständigkeit und Freiheit der Busch-
leute in der Kalahari hat aufgehört, seitdem
Copper in die Kalahari gedrängt ist. In weitem
Umkreis sichern und schützen sie jetzt die Werft
ihres Unterjochers und haben sich mit diesem zu-
gleich immer mehr über die deutsch-englische Grenze
tief in britisches Gebiet zurückgezogen.
Nur die wenigsten Buschleute gewöhnen sich
an den Verkehr mit Weißen und an die Arbeit
bei diesen. Obgleich ihre Lebensbedingungen hier
viel besser sind, versuchen sie es doch stets, wieder
zu entfliehen und von neuem ihr entbehrungs-
und gefahrreiches Dasein in der Freiheit der
Kalahari zu beginnen.
Knhang.
Verzeichnis von Eingeborenenführern.
. Simon Copper Gunchab, Kapitän.
. Klein Simon Copper, Bruder des Kapitäns.
Simon Petrus Copper Heigarib, Sohn von
Coppers Schwester, voraussichtlicher „Thron-
erbe“.
Lukas Gertze Hosan, Neffe von 1., Korporal.
. Bojas, Verwandter von 1.
Aaron Cotze; hat eine Nichte von Copper
zur Frau.
. Abraham Ganchab, Korporal.
uDirk Lietz, Auderling.
David Lietz, A
. Simon Lietz, Söhne von Dirk Lietz.
.Jeremias Lietz,
Ein vierter Sohn von Dirk Lietz befindet
sich bei der 7. Kompagnie.
S r
— —
12. Jonas, Bergdamara, Auderling.
13. Cornelius Dickkopf Nanjeb, Auderling.
14. Gertje Dickkopf, 1 Brüder von Cornelius
15. Johannes Dickkopf, Dickkopf.
Ein Neffe von Cornelius Dickkopf, Thomas
Dickkopf, wohnt seit mehreren Jahren in Matsa.
16. Hans Ried Nowäsib, Magistrat.
17. Hans Ried, Z
18. Abraham Ried, Söhne von Lans Ried
19. Franz Jusän Ried,
Brüder und Vettern von
20. Pit Ried, .
21. Stephanus Ried, I Hans, #brabamnn Sranz
22. Isaak Ried, Magistrat.
23. Johannes Branner.
24. Paul Garup.
25. Pit Bloon.
26. Kookop.
27. Kanamup.
28. Seelop.
29. Simon Witstein, Feldschuhträger.
30. Jakobus Jaager, Witbooi, Schulmeister.
31. Daniel Pieter, Sohn eines Witbooi-Unter-
kapitäns, der in Togo gestorben ist.
32. Nomab, Rote Nation.
33. Damarub, Bruder des Kapitäns Manasse,
am 16. März 1908 gefallen.
Eine Hatrouille von Seßrim den Tsauchab abwärts
nach Sossus Mamib).
Von Oberleutnant Trenk.
(Mit einer Kartenskizze.)
Das gute Regenjahr bewog mich, den von
anderen schon mehrfach vergeblich unternommenen
Versuch, das nur durch Erzählungen Eingeborener
bekannte Sossus-Vley und das sagenhafte
„Buschmannsparadies“ zu erreichen, nach
mehrmaligem Abkommen zu wiederholen. Meine
Bemühungen, einen eingeborenen Führer zu be-
kommen, waren vergeblich. Bei Besprechungen
mit alten Farmern erfuhr ich, daß ich wohl keine
Eingeborenen finden würde, da nur wenige das
Vley kennen sollen und diese darüber schweigen.
Seit Oktober forschte ich alle erreichbaren Hotten-
totten und Buschleute aus, konnte aber nur in
Erfahrung bringen, daß das Aley gänzlich un-
bekannt sei.
Die Patrouille in Stärke von fünfzehn Ge-
wehren verließ Seßrim am 11. Februar. Das
Tsauchab-Rivier fließt von Seßrim aus zunächst
kanonartig eng und steil in Sandstein eingezwängt,
erweitert sich dann etwas, um mit Beginn der
Flugsanddünen in einem 3 bis 4 km breiten Tale
fast genau westlich zu fließen. Das Ende dieses