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dem Gewinn= und Verkustkonto ist noch zu bemerken,
daß in dem Gewinn pro 1909 ein aus der Herabsetzung
des eingezahlten Grundkapitals von 2 auf 11, Millionen
Mark resultierender Buchgewinn von 500 000 . Kl ein-
bezogen worden ist, der im wesentlichen zur Tilgung
der 118 201./ betragenden Unterbilanzg aus 1908 und
mit 374 050.1 zur Bildung einer Reserve zur Ablösung
des Anspruches auf rückwirkende Dividende benutzt
worden ist.
Deuisch Westafrikanische Haondelsgesellschaft
Hamburg.“)
Der Geschäftsgang ist im Jahre 1909 im allge-
meinen befriedigend gewesen. Die für den Handel in
Westafrika so wichtigen Clprodukte blieben von stärkeren
Preisschwankungen verschont, und verfolgten im ersten
Halbjahre eine ziemlich stetige, im zweiten eine ent-
schieden steigende Lendenz, so daß im Laufe des Jahres
die Marktwerte um über 20 v. H. stiegen. Der auf die
Produktensendungen von Afrika erzielte Gewinn war
demgemäß auch größer als im Vorjahre. Die Wert-
steigerung, verbunden mit einer namhaften Vermehrung
der Produktion, hatte eine stärkere Kaufkraft der Be-
völkerung in Westafrika zur Folge, so daß auch der
Absatz von europäischen Waren bemerkenswert zunahm
zu Preisen, welche einen besseren Gewinn licßen als
im Vorjahre. Der Gesamtumsatz stieg von 5 200 000.
im Jahre 1908 auf 5 500000. in 1909. Die Waren-
bestände in Afrika konnten wiederum ermäßigt werden,
und ebenso die Ausstände.
Von den Immobilien ist der Buchwert des Grund-
besitzes durch den Verkauf eines kleinen Grundstückes
um etwa 20 000 J/—I zurückgegangen. Auch einige Bau-
lichkeiten konnten vorteilhaft veräußert werden, doch
wurden anderseits auch wieder einige Neubauten
nötig, so daß der Buchwert der Gebäude sich um etwa
38 000. M erhöht hat. Die Pflan zungen wurden um
200 ha vergrößert, welche im Jahre 1909 zunächst
urbar gemacht und in diesem Jahre bepflanzt worden
sind. Kredite wurden ganzg bedentend weniger als in
irgend einem Vorjahre in Anspruch genommen.
Nach statutenmäßiger Dotierung des ordentlichen
Reservefonds mit 7470. schlagen wir vor, eine Divi-
dende von 6 v. H. = 135 000 . zu verteilen, und den
danach verbleibenden Gewinnsaldo von 450 .¼ vorzu-
tragen. Die ordentliche Reserve wird ? nach dieser
letztjährigen Zuwendung 75 369. ¼ betragen, und die
gesamten Reserven 736 979.¼. Der Geschäftogang des
laufenden Jahres zeigt bislang wesentlich gunstigere
Ziffern, als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Der
Wert der Clprodukte hat eine weitere betröchtliche
Steigerung erfahren, und der Gesamtumsatz hat sich
merklich gehoben.
1
*
Aus dem Gewinn= und Verlustkonto für 1909
heben wir noch hervor, das Gewinne auf Produkte
von Afrika mit 4056 156(M und (Gewinne auf Waren
in Afrika mit 508 963.%¼ ausgewiesen wurden. Dazu
kamen Gewinne auf Diverses in Afrika mit 241 690.%
und dito in Hamburg mit 110 105. M sowie 11 308.
Eingang auf abgeschriebene Debitoren. Die Unkosten
erforderten 569 734 .J, Zinsen 40 856 .% und Ab-
schreibungen 279 109.¼. Ju der Bilanz figurierten
Ende 1909 u. a.: Produktenbestände 719 122 (¼/,
europäische Waren in Afrika und schwimmend 1286828.7¼
Plantagen 260 628.¼. Jmmobilien 719 570 , Anßen-
stände 682 157./. Dagegen betrugen die Kreditoren
690 6668 . K.
—-•dt—HHH.
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten.
Der Handel des Uganda-Drotekhtorats mit Deutsch-
Ostafrika.
Die Einfuhr von Deutsch-Ostafrika betrug:
im Jahre 1907/08 3487 L
- . 1908/09 3726 -
1909/10 1817
Der Import ist also im letzten Jahre gegen
das Vorjahr um die Hälfte zurückgegangen, dies
hat seinen Grund in der Abnahme der Reis-
einfuhr aus Muanza. Diese belief sich im Jahre:
1907/08 auf 5111 cwt im Werte von 2832 S.
1808/09 - 7006- 3155.
1909/10 380900 . 1395.
Der Aufschwung dieser Einfuhr im Jahre
1908/09 hat seine Ursache in der in demselben
Jahre in Usoga, Eastern Province des Uganda
Protektorats, ausgebrochenen Hungersnot. Zur
Linderung derselben wurden von der Regierung
große Mengen Reis ausgekauft und unter die
Eingeborenen verteilt. Der starke Rückgang des
- =
*
*) Aus dem Geschäftsbericht für 1909.
Jahres 1909/10 gegen beide Vorjahre dürfte in
dem Umstand zu suchen sein, daß von Muanza
Reis jetzt in größeren Mengen nach Britisch-
Ostafrika ausgeführt wird; soweit hier bekannt
ist, verteilt die Uganda-Bahn diesen Reis an ihre
Arbeiter.
Auffallend ist die große Einfuhr von Rindern,
diese betrug im Jahre:
1907/08 326 Stück im Werte von 369 L
1908/09 1023„ - - = 1167.
190%10 100 1338=
Die Vich-Einfuhr kann nur von dem Bukoba=
Bezirk nach der Provinz Ankole des Uganda
Protektorats stattgefunden haben und es wäre
interessant festzustellen, ob es sich, namentlich bei
der starken Einfuhr 1908/09 von 1023 Stück,
lediglich um ein Abtreiben von Vieh aus dem
Bukoba-Bezirk in das benachbarte englische Ge-
biet, dessen Einfuhr von der englischen Regierung
registriert wurde, oder um einen gesetzlich er-
laubten Export handelte, der der Residentur
Bukoba bekannt war und für den der gesetzliche