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Tag 4500 bis 5500 kg Früchte aufzubereiten.
Zu ihrem Betriebe ist eine Kraftanlage zu 15 HP.
nötig.
Entlang der Bahn von Portonovo nach
Sakété befinden sich sehr reiche Bestände aus-
gezeichnet stehender, meist älterer Olpalmen,
zwischen denen fast überall mit Bataten, Bohnen
und Mais bebaute Felder der Eingeborenen liegen.
Beim Durchfahren des Landes hat man den Ein-
druck, als sei hier jedes Stückchen Erde unter
Kultur. Sicher ist die Bebauung eine sehr in-
tensive, und das erklärt sich auch aus der außer-
ordentlichen Bevölkerungsdichte des Bezirks Porto-
novo, dessen Bewohner auf 280 000 bis 300 000
Köpfe geschätzt werden. Der gute Stand der Ol-
palmen in dieser Gegend ist neben günstigen
Boden- und Niederschlagsverhältnissen wohl haupt-
sächlich auf die zwischen den Olpalmen betriebene
Zwischenkultur zurückzuführen, durch welche der
Boden dauernd gelockert gehalten wird, was für
die Erhaltung der Bodenfeuchtigkeit von wesent-
licher Bedeutung ist. Die Zwischenkulturen ver-
hindern auch das Aufkommen von Vegetation, die
das Wachstum der Olpalmen beeinträchtigt.
Ich kenne kein Gebiet in Togo, welches ähnlich
günstige Bedingungen und ähnliche Fruchtbarkeit
aufweist. In der Nähe der Wasserläufe stehen
zahlreiche Exemplare von Raphia vinifera. An
verschiedenen Punkten konnte ich den bekannten
kleinen Rinderschlag beobachten, aber immer nur
in einigen wenigen Stücken.
Während bis gegen Sakété fruchtbare rote
Erde vorherrscht, weist der Boden gegen Sakété
zu eine Vermengung mit Sand auf. Immerhin
tägt die Vegetation bei Sakété den typischen
Buschwaldcharakter, der noch auf große Frucht-
barkeit schließen läßt. Auch nördlich Sakété soll
das Land noch sehr reich sein und zahlreiche Ol-
palmbestände enthalten.
Bei Avrankou befinden sich in nächster Nähe
der Bahn zwei von Europäern gehaltene Fakto-
reien, die hauptsächlich Palmöl und Palmkerne
aufkaufen. Der Handel mit diesen Produkten soll
sehr bedeutend sein.
In einer Faktorei war die Kernekontrolle
zu sehen. Die von der Handelskammer ange-
stellten Kernekontrolleure untersuchen in der Fak-
torei die ankommenden Palmkerne auf den Schalen-
gehalt; die Verkäufer haben, wenn der Schalen-
gehalt größer ist als 5 v. H., die Schalen aus-
zulesen. Diejenigen Verkäufer, deren Kerne den
Anforderungen entsprechen, erhalten eine Be-
scheinigung, welche einem Abreißbuch entnommen
wird; der zurückbleibende Block des Buches ent-
hält ein Duplikat der abgegebenen Bescheinigung.
Die Kerne werden von den Firmen nur gekauft,
wenn die Verkänfer die Bescheinigung vorzeigen.
Bei Gelegenheit einer Fahrt auf der Hinter-
landbahn von Cotonou bis Dan wurden
wiederum große Olpalmenbestände berührt.
Von Pahou (Kilometer 26) ab in nördlicher
Richtung durchläuft die Bahn ein äußerst fruchtbares
Gebiet mit zahlreichen Olpalmen. Auch hier muß
das Land im Durchschnitt als fruchtbarer be-
zeichnet werden als die besten Olpalmengebiete in
Togo. Etwa zwischen Kilometer 90 und 103 über-
schreitet die Bahn den sogenannten Lamasumpf,
der in seiner Vegetation sehr an das große Sumpf-
gebiet im Anechobezirk von Togo erinnert. Nörd-
lich vom Lamasumpf kommen einzelne Parzellen
mit typischem Baumsteppencharakter vor. Gegen
Bohicon (Kilometer 127)zu treten wieder zahlreiche
alte Olpalmen auf, welche vielfach mit Parkia
africana gemischt stehen. Die Bebauung in jener
Gegend ist außerordentlich intensiv, besonders wird
hier auch viel Pennisetumhirse angebaut.
In den Feldern sind aus Stangen Gestelle
errichtet, auf welchen Tags über Wächter postiert
sind, welche die Vögel von den Feldern vertreiben.
Bei Passagon (Kilometer 135) nimmt die
Vegetation den typischen Baumsteppencharakter an,
der von hier nach Norden zu anzuhalten scheint.
Die Olpalme wird immer seltener; hingegen ist
Parkia africana äußerst zahlreich vertreten. Von
Dan (Kilometer 144) aus nach Norden ist nur
Baumsteppe zu sehen.
Von Bohicon nach Abomey führt eine leichte
Feldbahn mit 60 cm Spurweite, welche nur mit
Handwagen befahren werden kann. Ich fuhr auf
dieser Feldbahn mit dem Administrateur nach der Re-
sidenz. Das Gebiet von Bohicon bis Abomoy ist reich
bestanden mit alten Olpalmen, zwischen denen
zahlreiche Exemplare der Parkia africana stehen,
welche dort sorgfältig geschont wird wegen des
aus ihrem Samen gewonnenen nahrhaften Suppen-
gewürzes. Fast das ganze durchfahrene Gebiet
steht unter Kultur. Die Chlorophora ercelsa
kommt öfters vor und scheint aus religiösen
Gründen von den Eingeborenen geschont zu werden.
Baumwolle. Von Allada (Kilometer 58 der
Hinterlandbahn) aus wurde die Versuchs-
pflanzung bei Nigouli besucht, der ein Herr Caplin,
Agent de culture, vorsteht. Das Personal der
Versuchsanlage besteht außer dem europäischen
Agenten aus drei farbigen Aufsehern mit je
40 Franken Monatslohn, welche auch eine gewisse
Schulbildung haben. Es ist kein fester Arbeiter-
stamm vorhanden. Es sind stets genügend Ar-