Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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wie sehr sie durch gesteigerten Massenverkehr herab- 
gedrückt werden können. 
Wenn auch diese Verteilung der Betriebs- 
kosten auf den Personen= und Güterverkehr nach 
den anteiligen Leistungen des Zugdienstes 
vom Standpunkte der Theorie vielleicht nicht 
völlig unanfechtbar ist, so dürfte sie doch auf die 
zur Zeit einfachen Betriebs= und Verkehrsverhält- 
nisse unserer Schutzgebietsbahnen sehr wohl an- 
wendbar sein und, mangels anderer Möglichkeiten, 
den Kostenanteil des Personen= und Güterverkehrs 
genauer abzugrenzen, immerhin eine wertvolle 
und annehmbare Unterlage zur Ermittlung der 
Selbstkosten liesern. Bei den Betriebsausgaben 
sind die Rücklagen in den Erneuerungsfonds 
ebenso wie die Ausgaben für den Zinsen= und 
Tilgungsdienst der Anleihen für das Barkapital 
der verschiedenen Bahnen nicht berücksichtigt. Die 
hier ermittelten Selbstkosten für das Personen- 
kilometer und das Tonnenkilometer gelten daher 
gleichfalls nur für die reinen Betriebsausgaben. 
  
Selbstverständlich würde es keine Schwierigkeit 
bieten, die Selbstkosten auch unter Berücksichtigung 
der Rücklagen in den Erneuerungsfonds und der 
Aufwendungen für den Zinsen= und Tilgungsdienst 
des Anlagekapitals festzustellen; sie werden dann 
natürlich wesentlich höher. 
Die zur Zeit recht auffälligen Unterschiede in 
den Selbstkosten der fünf verschiedenen Eisenbahnen 
der Tabelle B erklären sich natürlich aus der 
Verschiedenheit ihrer Linienverhältnisse und na- 
mentlich der Verkehrsgrößen, die hierbei zu be- 
wältigen sind. Die Selbstkosten für das Personen= 
kilometer sind beispielsweise bei der Togo-Küstenbahn, 
die einen etwa zehnmal so starken kilometrischen 
Personenverkehr aufweist als die Otavibahn (ogl. 
Tabelle A), nur 0,87 Pf., während sie bei der 
letzteren 6,25 Pf. betragen. Der kilometrische 
Güterverkehr der Otavibahn ist 2,6 mal so stark 
als bei der Windhuker Bahn; die Selbstkosten für 
das Tonnenkilometer sind aber bei dieser etwa 
4,5 mal so hoch als bei der Otavibahn. 
  
  
Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
Oeutsch-Ostafrika. 
Vom Bau der Usamdaradbahn.) 
Auf der Teilstrecke Buiko-— Mabirioni (Kilometer 190,4) ist am 5. Februar d. Js. der 
beschränkte, provisorische Verkehr eröffnet worden. 
Die Tarife und Tarifbestimmungen der Stammstrecke sind auch für diese Teilstrecke maßgebend. 
Kamerun. 
Uversicht über die Bewegung des Handels des Schut-geblets Kamerun im III. Vertel des Ralender- 
lahres 1900 im Vergleich mit dem Handel im gleichen Seitraum des Vorjahres. 
  
(Agl. „Teutsches Kol. Bl.“ 1910, Nr. 3. S. 89 ff.) 
Im Im 
III. Viertesl III. Viertes zunahmesUbnahme 
Beuennun der Warengruppen *) « 
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Wert . Wert .“ 
Wert . Wert .# 
A. Einfuhr. 
I. Erzeugnisse des Landbaues und der 
sowic der zugehörigen Nebengewerbe: 
a) Körner= und Hülsenfrüchte . 
b) Anollengewächse, Gemise und Früchte 
c) Koloniale Verzgehrungogegenstände, Genußmittel. 
4) Getränke (außer Mineralwasser! 
e) Sämereien, lebende Pflangen und Futtermittel . 
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gsLmuqmmdu msmwtrtmmst 
Forstwirtschaft 
  
Zusammen J. 
*) Ugl. zuletzt „D. Nol. Ml.“ 1910., S. 170. 
  
  
  
  
285 932 112 691 — 126 759 
53 783 10 555 13228 — 
255 799 227919 27 879 — 
202 201 240 215 21 986 —- 
22 21.1 17 751 4493 — 
936 97 839 — 
111988 #9 3306 72 652 — 
992 882— 978 564 14318 —
	        
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