G 337 20
während die besondere Bevorzugung auf Grund
der „Rhodes Clause“ den britischen Produzenten
und Fabrikanten einen weiteren Vorteil von
21421 K gewährte.
Der Gesamtwert, der während des Jahres
1908 ausgeführten Landesprodukte betrug
2614496 L gegen 2319250 K im Jahre 1907.
Den Hauptanteil an der Ausfuhr hat das Roh-
gold mit 2391552 K.
Die Wohlfahrt der eingeborenen Bevölkerung
macht beständige Fortschritte und wird durch fol-
gende Tabelle illustriert:
Bevölkerung Großvieh Schafe Ziegen
1901: 487200 43850 48600 171000
1906: 639500 164000 167000 507000
1907: 662 800 180000 190000 562000
1908: 683000 204000 202535 593860
Die Versorgung mit Eingeborenenarbeit zeigte
eine gewisse Besserung, wenn sie auch — haupt-
sächlich infolge des raschen Wachsens der Bedürf-
nisse der Minenindustrie — noch nicht der Nach-
frage gleichkommt. Der Bericht stellt mit Be-
friedigung fest, daß die Einführung einer frei-
gebigeren Verpflegungsvorschrift und die strengere
Uberwachung der Minenwohnstätten eine merk-
bare Besserung der Gesundheitsverhältnisse ge-
zeitigt haben.
Der Kakao- und Rakaobuttermarkt im Jahre 1909.
Die Lage des Kakaomarktes war zu Anfang
des Berichtsjahres ruhig; in den ersten Monaten
des Jahres wurden noch verhältnismäßig höhere
Preise gezahlt, weil einige Produktionsländer, wie
hauptsächlich Guayaquil, Trinidad, St. Thomé
und Bahia einen gezwungen hohen Standpunkt
einnahmen. Eine unruhige Bewegung entstand
infolge der Berichte, daß die Vereinigten Staaten
von Amerika den Einfuhrzoll auf Kakao erheblich
erhöhen wollten: diese hielt fast die ganze erste
Hälfte des Jahres an, bis feststand, daß die Er-
höhung unterbleiben würde. Die lange Zeit
hoch gehaltenen Preise der obengenannten Sorten
gingen allmählich zurück und ungefähr im Mai
war die Marktlage sowohl für den direkten Bezug
als auch für spätere Sendungen sehr günstig.
Die Preise für Guayaquil-Kakao waren damals
infolge außerordentlich großer Zufuhren auf einem
besonders niedrigen Standpunkt angekommen;
was auch die Preise für Bahia-, St. Thomé= und
Trinidad-Kakao drückte. Es wurden daher an-
sehnliche Mengen dieser Kakaosorten hier abge-
setzt, während infolge der großen Ernte an der
Goldküste auch der von dort stammende Kakao
hier in bedeutendem Umfange zu günstigen
Preisen eingeführt oder für spätere Lieferungen
bestellt wurde.
In dem letzten Teil des Jahres wurde die
Lage verschiedener Kakaosorten wieder ungleich-
mäßiger. Durch Spekulation in die Höhe ge-
trieben, trat einige Male eine unbegründete
Preiserhöhung ein. Bahia-Kakao blieb jedoch
fest im Preise und zwar infolge der besonderen
Vorliebe Englands und Amerikas für diese Sorte.
Abgesehen von den erwähnten kleinen Markt-
beunruhigungen kann das Jahr 1909 als ein
günstiges für die Produktion, den Preis und den
Verbrauch des Kakaos bezeichnet werden, und der
Standpunkt, den er im allgemeinen jetzt erreicht
hat, zeigt im großen und ganzen einen fast nor-
malen Marktzustand, der nur durch spekulative
Einwirkung geschädigt werden oder durch un-
günstige Witterungseinflüsse und schlechte Ernten
leiden kann.
Was den Markt der einzelnen Kakaosorten
anbetrifft, so wurde in den ersten Monaten des
Jahres für feinen Sommer-Arriba-Kakao etwa
70, für Machala-Kakao 57 bis 58, Trinidad-
Kakao 36, Bahia-Kakao 49, St. Thomé-Kakao 31,
Samana-Kakao 29 bis 30 und Accra-Kakao
28 Cents gezahlt. Diese Preise erweckten wenig
Kauflust. Im Monat Mai trat ein vollständiger
Rückschlag ein. Arriba-Kakao fiel auf 57 Cents,
Machala-Kakao auf 50 bis 52, feine Sorten von
Trinidad-Kakao waren für 33 bis 34 Cents zu
erhalten, gute gängige Ware schon für 30 bis
32 Cents. Auch Bahia-Kakao war infolge großer
Zufuhren bei günstiger Ernte im Preise bis auf
43 bis 44 und für bessere Sorten bis auf 47
bis 48 Cents zurückgegangen. Feiner St. Thomé=
Kakao erzielte zu dieser Zeit etwa 28½ bis
29 Cents; Samana-Kakao etwa 28, Accra-Kakao
26 Cents. Von westindischen Sorten wurden
Puerto Cabello und Caracas zu 40 bis 60 Cents,
je nach der Beschaffenheit verkauft; Venezuela-
Kakao schwankte zwischen 30 bis 34 Cents. Nach
Ceylon-Kakao war geringere Nachfrage, da diese
Sorte durch den Java-Kakao mehr und mehr
vom niederländischen Markte verdrängt wird.
Gegen Ende des Berichtsjahres zeigten sich die
Guyaquil-Sorten viel fester; Epoca-Arriba-Kakao
stand auf 59 bis 60 Cents und Machala-Kakao
auf 58 Cents. Diese erzwungene Preissteigerung
hielt zwar nicht lange an, der Preisrückgang war
indessen nur gering. Auch Bahia-Kakao wurde
zu Ende des Jahres fester. Blankodeckungen,
beschränkte Zufuhren und starke Nachfrage aus
Amerika bildeten den Hauptgrund für die feste
Stellung dieser Kakaosorte; die Preise dafür waren
52 Cents für feine Sorten und 48 bis 49 für
die anderen. Für feinen St. Thomé-Katao wurde
am Ende des Jahres 283¾ bis 29 Cents ver-
langt. Auch die Preise für Samana= und Acera=
Kakao zogen an, Samana-Kakao erzielte schließ-