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Herz und Lokomotivführer Kloß; am 12. Mai:
Sekretär Tormann; am 13. Mai: Distriktschef
Hauptmann Fromm, Magazinvorstand Gruschka,
Hauptzollamtsvorsteher Köhler, Hafenmeister
Hellwig, Bureauassistent 1. Klasse Kelz, Bureau-
gehilfe v. Thümen, die Polizeisergeanten Faath,
Landzick, Ludwig, Kubeth, Meyer, Surén
und Weber, Kupferschmied Hübner und Schlosser
Langholz.
Die Aus= bzw. Wiederausreise in das Schutz-
gebiet haben am 25. Mai von Hamburg aus
angetreten: Oberleutnant Fischer, Leutnant
Kiekebusch. *r“
Mit Heimaturlaub sind in Hamburg ein-
getroffen: am 11. Mai: Intendantursekretär
Hilliges; am 4. Juni: Oberarzt Kickton.
Tsichtamtlicher Teil
Kinderzahl und Kindersterblichkeit unter den Eingeborenen Kameruns
und Deutsch-Ostafrikas.
Von Generaloberarzt Professor Dr. Stendel.
Regierungsarzt Dr. Külz hat im Beiheft 1
zum „Archiv für Schiffs= und Tropenhygiene"“
1910 in der Arbeit „Zur Pathologie des
Hinterlandes von Südkamerun“ Zahlen-
angaben über Kinderzahl und Kindersterblichkeit
unter einem von der Kultur noch wenig beein-
flußten Volk Kameruns gebracht. Seine Angaben
darüber sind folgende: v
Sehr verbreitet ist im Jaundebezirk die erfolgreiche
Anwendung von Abortivmitteln. Indessen war
es mir unmöglich, die sorgsam geheim gehaltenen
Pflanzen, aus denen man sie bereitet, zu ermitteln.
Leider hat diese Gepflogenheit der Fruchtabtreibung in
der letzten Zeit bei vielen Stämmen ganz auffällig
eugenommen, so daß neuerdings bisweilen sogar die
Häuptlinge auf der Station erscheinen und sich über
diese Unsitte ihrer Frauen beklagen. Es liegt darin
ein sehr ernstes Symptom, das unsere vollste Aufmerk-
samkeit erfordert bei Abschätzung aller der Gründe, die
bisaher eine Vermehrung der Bevölkerung verhindern.
Ich habe dieser Kardinalfrage aller angewandten Ein-
geborenenhygiene und Kolonialwirtschaft zugleich: ist
die Bevölkerung unserer Schutzgebiete in einer Zunahme
begriffen oder geht es bergab mit ihr ?, überall meine
Aufmerksamkeit gewidmet. Es hat sich, soweit nicht
nur Schätzungen, sondern Zählungen der Männer,
Frauen und Kinder vorliegen, die ernste Tatsache er-
geben, daß für verschiedene Stämme des an sich nur
mangelhaft bevölkerten Südkameruner Inlandes die
Fortpflan zungsquote bei weitem nicht die Hohe hat,
die den augenblicklichen Bevölkerungsstand zu erhalten,
geschweige denn zu vermehren vermag: mit anderen
Worten, daß sie in der Degeneration begriffen sind.
Die Mitteilung der Einzelheiten der diesbezünlichen
Beobachtungsergebnisse liegt außerhalb des Rahmens
dieser Arbeit. Nur eine Stichprobe, die ich zur Er-
gründung einer sehr wichtigen Frage, derjenigen der
Kinderzahl und ihrer Sterblichkeit hielt, sei,
als ins Gebiet der Pathologie des Kindesalters ge-
hörig, erwähnt. Es lag mir daran, diese Probe vor
allem an einem Stamme angustellen, der sich noch
möglichst unbeeinflußt von unserer Kultur erhalten
hatte und so ursprüngliche Verhältuisse darbot: der
ferner in den letzten Jahrzehnten von keiner ver-
beerenden Seuche, wie etwa den Pocken, heimgesucht
war und bei dem auch Geschlechtskrankheiten noch nicht
überhand genommen und so abnorme Fortpflanzungs-
anderen Völkern
verhältnisse bewirkt hatten. Diese Bedingungen erfüllte
der etwas abseits der großen Verkehrostraßen wohnende,
verhältnismäßig kleine Stamm der Etüms, etwas
westlich von Jaunde. Gleichzeitig bot sich mir eine
besonders günstige äußere Gelegenheit, die erwünschten
Nachforschungen unter ihnen zu halten. Ich traf auf
einem meiner Märsche eine nach mehreren Hunderten
zählende Arbeiterkolonne, die beim Wegebau beschäftigt
war und nur von Leuten gerade dieses Stammes ge-
stellt wurde. Bei ihr befanden sich auch 203 Weiber
des verschiedensten Alters. Der den Bau beaussich-
tigende Offigier stellte mir seine Leute bereitwilligst
für meine Erhebungen zur Verfügung. Ich lasse zu-
nächst die reinen Zahlenergebnisse folgen:
1 31n—
2 z3— 5 3 ) Kinderlos
Lebensalter m z — waren
— — — —o
der Frauen S. s 3# uunter den
— S—
* (( Befragten
l * i 4 K.
bis zum 15. Jahr8 3 2 35 — 92 v. O.
16. bis 20. 4 3 20— 84
21. bis 30. . . . 68 164 *# 54 7— 10
31. bis zur Meno- 6
pause 46 18381 44 1— 9
Jenseit der Meno- l
pause 27 1631 70 13 2— —-—
Gesamtzahl.203 517 214 17
An diesem Resultate ist besonders auffällig die
verschwindend geringe Kinderzahl gerade der jung ver-
heirateten Meiber. Bei den Kuliurvölkern ist es genau
umgekehrt, und in Dentschland haben z. B. die ver-
heirateten Frauen im Alter von 19 bis 20 Jahren die
weitaus hoöchfsten relativen Geburtengahlen. Es ist mit
Bestimmtheit anzunehmen, daß die so niedrige Ver-
mehrung der sjugendlichen Jahrgänge bei den Ein-
geborenenweibern auf das Schuldkonto der Frucht-
abtreibung zu setzen ist. Die Negermädchen werden
schon imKindesalter verheiratet und auch der Geschlechts-
verkehr setzt sehr geitig, meist vor voll erlangter körper-
licher Entwicklung, ein, nicht aber das Kindergehären.
Da bei diesem Stamme der Elüms die Fruchtabtreibung
meistens, wenn nicht auoschließlich, während der jungen
Jahre des Weibes geubt wird, so liegt der Gedanke
nicht fern, daß sie ursprünglich — viclleicht auch bei
— den instinktiven Zweck verfolgte,