Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

W 510 e. 
besondere Zapfmethode und dadurch meist wieder 
ein besonderes Kautschukzapfinstrument erfunden 
werden. 
Kickxia elastica hat eine verhältnismäßig 
sehr dünne Rinde; sie ist bei 5= bis 6 jährigen 
Bäumen bei einem Stammumfang von 40 bis 
60 cm nur 4 bis 5 mm dick, auch bei älteren 
Bäumen hat sie höchstens 7 bis 8 mm Durch- 
Die Verteilung der Milchschläuche im 
messer. 
    
  
  
      
  
Fig. e. 
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Fig. 5. 
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Nachschnittmesser fir Kickria-gapfung 
(nat. Größe). 
Gewebe ist derart, daß in der äußersten Rinden- 
schicht bis zu 1 mm Dicke Milchschläuche nur 
spärlich vertreten sind. Hieran schließt nach innen 
das eigentliche Milchschlauch führende Gewebe 
an, das sich nach dem Kambium zu etwas ver- 
bis aufs Kambium durchführt. 
  
  
dichtet, so daß ein bis auf das Kambium durch- 
geführter Schnitt mehr Milch ergibt, als ein 
weniger tiefer Schnitt. Die Milchschläuche haben 
in der Rinde keine bestimmte Richtung, sondern 
laufen kreuz und quer; es ist deshalb für den 
Milchfluß ziemlich gleichgültig, ob man Längs- 
oder Querschnitte herstellt. (Siehe Fig. 6.) Der 
Zapfschnitt, der sich nach meinen Erfahrungen 
am besten bewährt hat, ist der, daß man mit 
dem oben abgebildeten Zapfmesser von Schlieper 
eine flache Rille in der Rinde herstellt und in 
dieser Rille mit einem scharfen Messer (siehe Ab- 
bildung Nr. 5) oder mangels eines solchen, eines 
scharfen Taschenmessers, einen einfachen Schnitt 
Da jede Ver- 
letzung des Kambiums, d. h. der dünnen Zell- 
schicht, in der das Dickenwachstum der Bäume 
vor sich geht, meist dauernde Schädigungen des 
Baumes nach sich zieht, so ist bei dem Nach- 
— Aädr#schutt. 
5% — ·4% 
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Schematischer Cuerschnitt durch Rinde eines 7—g8 jährigen Kickriastammes. (5. d. nal. Griit 
schneiden mit dem Messer sehr sorgfältig zu ver- 
fahren. — Von den verschiedenen Anzapfmethoden 
haben sich der Grätenschnitt und der Längs- 
schnitt am besten bewährt. Spiralschnitt, V- 
schnitt usp. werden heute nirgends mehr ange- 
wandt. 
Die Methode des Längsschnittes ist aus 
Anlage 1 ersichtlich. Die einzelnen Schnitte 
müssen hier eine Handspanne weit auseinander- 
liegen. Angestellte Versuche haben gezeigt, daß 
man durch eine Vermehrung der Schnitte kein 
wesentlich höheres Milchergebnis erhält. 
Einen besseren Milchfluß erzielt man aber, 
wenn man nicht sämtliche Schnitte an einem 
Tage herstellt, sondern stets nur zwei Schnitte 
auf gegenüberliegenden Seiten ausführt und bis
	        
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