Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

641 2. 
Deutscher Kolonialhongreß 1910. 
Die VI. Sektion des Deutschen Kolonial= 
kongresses (Obmann: Regierungsrat a. D. Pro- 
fesor Dr. Leidig, Berlin W15, Pfalzburger 
Straße 72a), die zum Gegenstande ihrer Verhand- 
lungen die Auswanderung nach fremden 
Ländern sowie die Besiedelung unserer Deut- 
schen Kolonien hat, hat in ihrer letzten Sitzung 
das vorläufige Vortrags-Programm festgestellt. 
Danach wird Lic. Dr. Rohrbach in einem ein- 
leitenden Vortrage die Frage der Besiedelung 
in unseren deutschen Kolonien erörtern, woran 
sich dann, wie erwartet werden darf, eine aus- 
giebige Diskussion über die Streitfragen der Be- 
siedelung in den einzelnen deutschen Kolonien 
anschließen wird. Für diese Diskussion haben 
bereits eine Reihe hervorragender Kenner der 
einzelnen Kolonien ihre Beteiligung zugesagt. 
Im Anschluß daran wird Frau Stabsarzt 
Kuhn, Berlin, auf Grund eigener Erfahrung 
über „Die Stellung der Frau in Deutsch- 
Südwestafrika“ sprechen. Die Besprechung 
dieses wichtigen Problems wird gewiß die Teil- 
nahme weiter Kreise der an der Entwicklung 
unserer Kolonien interessierten Frauen erregen. 
Zwei wichtige Einzelfragen werden dann noch 
  
  
zur Erörterung kommen. Professor Dr. Plehn- 
Berlin hat zugesagt, einen Vortrag über „Die 
Akklimatisationsaussichten der Germanen 
im tropischen Afrika“ zu halten und Dr. Hart- 
mann-Berlin wird über „Die Mischrassen in 
unseren Kolonien, besonders in Südwest- 
afrika“ sprechen. 
Den Auswanderungsfragen sind drei 
Vorträge gewidmet. Redakteur Flachsbarth= 
Charlottenburg spricht über „Die Kolonisation 
im Staate Sao Paulo“. Dr. Julius Wolf- 
Berlin berichtet über „Die Auskunftserteilung 
an Auswanderungslustige und die Ent- 
wicklung der Zentralauskunftsstelle für 
Auswanderer“. Und endlich wird Pastor 
Dedekind, der Leiter der evangelischen Gesell- 
schaft für die Protestanten in Amerika, das Thema 
behandeln: „Welche Aussichten hat das deutsche 
Volkstum in Südamerika, und was ist zu 
seiner Erhaltung und Pflege seitens der deutschen 
Heimat zu tun?“ 
Die Erörterung der mit der Auswanderung 
zusammenhängenden Fragen ist diesmal etwas 
beschränkt worden, weil die Sektion den Pro- 
blemen der Auswanderung auf dem letzten Kolonial- 
kongreß einen weiten Raum zugewiesen hatte. 
Verkehrs-Nachrichten. 
Der Norddeutsche Lloyd wird — zunächst versuchsweise — bei jeder zweiten Reise der 
ostasiatischen Reichspostdampferlinie, und zwar ausgehend von Reise 459 ab und heimkehrend von 
Reise 460 ab, Tsingtau unter Auslassung von Nagasaki anlaufen lassen. 
Postdampfschiffsverbindungen nach den deutschen Schutzgebieten für den Monat Juli 1910. 
  
Nach 
  
Ausschisfungehafen. 
Dauer 
der Uberfahrt 
Briefe müssen aus 
Berlin spätestens 
abgesandt werden am: 
  
1. Deutsch= RNeugninea, 
Kaiser-Wilhelmsland 
und Bismarck:Archipel. 
  
  
Die Abfahrt erfolgt 
vom Ein- 
schiffungshafen am: 
1 
Neapel 15“0. 29. Juli 
(deutsche Schiffe) 12*. Aug. 
Brindisi 24. Juli 
(engl. Schiffe) 
it 
Für Briefe und 
Friedrich-Wilhelms- 
hafen 39, 43 u. 39 Tage 
Nabaul 41, 46 und 
41 Tage 
(Friedrich Milhelms- 
hafen 45 Tage 
Nabaul 42 Tage 
  
13“5. 22. 27. Juli 
10“°. Aug. 10 30 
zostkarten Nachversand über Sibirien—Schanghai—Hongkong 
von Bp. 18 Berlin—Alerandrowo 7 3 am 18.7.1 und 15. 8. und von Berlin E2 (ab 
Schles. Bhf. 7. 52) am 19.7. und 16. 8. (Ausgenommen sind Vriefe und Postkarten 
nach Berlinhafen.) 
Auf Verlangen des Absenders werden Briefe und Postkarten — nicht auch Druck- 
sachen, Geschäftspapiere und Warenproben — außer mit den vorbe zeichneten Nachversanden 
auch mit den übrigen Beförderungegelegenheiten über Sibirien — Schanghai geleitet.
	        
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