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einen Aufenthalt in den Tropen gestattet und der
sich eines guten Leumunds erfreut, kann danach
bei der Kongoregierung um eine Reisevergütung
für sich und seine Familie einkommen.
Ob auf diese Weise der belgischen Regierung
die Besiedlung Katangas durch Belgier gelingen
wird, läßt sich zur Zeit noch nicht beurteilen.
Es hängt dies in erster Linie davon ab, ob sich
das belgische Kapital mehr wie bisher an der
Erschließung des Landes beteiligen wird.
–—
* Neue Verkhehrsanlagen im britischen Ostafrika.
Mit dem Bau einer Eisenbahn von Jinja
(lam Ausfluß des Nils aus dem Victoria-Nyanza-
Sec) ist jetzt begonnen worden. Ihr Endpunkt
wird Kakindu (am Einfluß des Nils in den
Choga-See) sein. Man hofft, daß die 34 Meilen
lange meterspurige Strecke in achtzehn Monaten
fertiggestellt sein wird. Die Bahn erschließt das
ganze Gebiet um den Choga-See, das besonders
reich an Baumwolle ist.
Ferner ist beabsichtigt, sogleich mit dem Bau
einer Automobilstraße von Mruli (Ausfluß
des Nils aus dem Choga-See) nach Butiaba
(am Albert-Sce) zu beginnen.
Zwischen Kakindnu und Mruli wird den
Verkehr der kleine Dampfer „Speke“ bedienen.
Er ist 100 Fuß lang, 20 Fuß breit und läuft
mit 5½ Fuß Tiefe 9 Knoten.
* Rinderpest in Uganda.
Im Norden des Uganda-Protektorates, in der
Eastern Province, ist die Rin derpest ausgebrochen.
Der Herd der Krankheit erstreckt sich nördlich des
Nils von Jinja bis nach Mbale, einer Fläche
von etwa 100 englischen Meilen. Der Bezirk ist
gesperrt, jegliches Viehtreiben verboten worden.
* Der neue japanische JSolltarif.
In dem Japanischen Staatsanzeiger vom
19. Juli 1910 ist eine Kaiserliche Verordnung
Nr. 313 vom 18. Juli 1910 veröffentlicht, wo-
nach das neue japanische Zolltarifgesetz am
17. Juli 1911 in Kraft tritt.
Liter atur-Bericht.
Hambursisches Koloninlinstitut. Auf Crund der
Bewilligung von Altteln durch die hamburgische Bürger-
schaft für Veröffentlichungen des Kolonianlinstitutes ist
nun mit der Vorlapsfirma L. Pricderichsen & Co. ein
Kkommen getrotfen, wonach diese den Verlag über-
nommen hat. Es wirdl sich um zwanglos ebscheinende
Werke aus allen kolonialen Wissensgehieten handleln.
Als erste Veröffentlihungen sind jetzt in Vorbereitung
cine Studie von (lcheimrat SBinhluunn über llandwerk
und Industrie in COstafrika und von Röhl über die
rammatik der Shambaln-Sprache, die von den Ein-
Eeborenen des Berglandes l’sambara in Deutsch-Ost-
afrika gesprochen wird.
Die Entwicklung der südnufrikanischen Inion auf
verkehpolitischer Crundlake. Von Panl Lederer.
Hift 149 der von Gustavr Sehmoller und Max Bering
herausgegebenen Staats- und sozialwissenschuftlichen
Forschungen.
Der (loldminenverkechr Tranzvanls ist scit Anfang
„ler neunziker TJahre ein Steter Zankapfel der Bahn-
verwaltungen Kaplands, Jatals. Alozambiejues und
Transvuals Lewesen, die ihn siuh in erbittertem Kampfe
von vielfach grotesken PF#men streitir machten. 80
War (s vor dem Burenkricze. So wur es aber auch
Inchher. In. das Knäuel der taritj#litischen Irrungen
und Wirrungen wurde gerade durch das reellu unglitck-
liche Eingreifen Milners immer mehr unentwirrbhar.
Dahei brnchte es die (loldindustrie in ihrer alles be-
herrschenden Beleutung mit sich. dauldie sonstigen.
namentlich die agrarischen Entwicklungemiuglichkeiten
Ves Landes wie in undercr, 80 auch in verkchr# ##lillischer
Tinsicht vernachlissigt Wureicnm: Der Uand mulzte ganz
Südafrika. mulite anch dessen Bahnen und Häfen er-
nühren. Um so heilßer der Tarifkampf um den Transvaal-
verkehr. umso ruinöser dic Niederlagen in diesem Kampfe.
Kapland und Natal muhten nicht nur Schrit für
Schritt vor Mozambique zurückweichen, sondern be-
fchdeten sich auch unterecinunder in der heftigsten Weise.
Ihre Bahn- und damit ihre Staatsfinanzen litten schwer
darunter. Hier gab es. wenn überhaupt. nur ein Mittel
zur Abhilse: lie Veschmelzung aller betcilmen
britisch-sidafrikanischen Bahnen. Diese Erkenntnis
brach sich immer mehr Bahn. Sie wurde der strkete
Hehel für die Bestrebungen der eloser union.
Diese Entwicklung verfolgt der Verfasser von ihrm
enten Anfüngen bis zur (icgenwart und bringt sie zu
anschunlicher Dawmtellung. Daran #iht sich die Mu-
lCilung uml Würdigung der nunmehr verwirklichten
Lösungz: Britisch-Südafrika hat ein U’nionbahnne!#.
das nach cinheitlichen. gesunden (trundsützen verwaltet.
betricben und ausgebant wird und in dem die slarken
(ilinder die schwachen stützen. Die Turifpolitik u#ier
Vnionluhnen wird die schon in den letzten Jahren vor
der Verchmelzung in Erscheinung getretenen Anda#ze
zur stärkeren Berücksichtigung und Entwicklung der
abseits der Goldminen schlummernden. nnmemlich der
landwirtschaftlichen Kräfte des Landes in erhoehtem
Ilate Lflegen und ihre Finanzen weniger ausschliellhch
umi len Randverkechr stützen. Immerhin Win leize##r.
wie t(lie Leser des Kolonialblatties wissen, auuch heme
noch #en Jlozambiqne mit großen Opfern verteilhte.
Die D’osition. die die Unionhuhnen hierbei (durch das
Transvanl-Slo#ambisne-Abkommen erhalten haben. be-
urteilen wir nicht 80 günstig wie der Verfasser aut
deite 72.