Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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Von besonderem Interesse ist die Errichtung 
eines Palmölwerks nach dem System Haake, 
die am Ende des Berichtsjahres noch nicht be- 
endet war. 
Die Bilanz enthält bei 600 000 Kapital 
und 21783 Jx Kreditoren folgende Aktiva: Grund- 
stücke 20 000 A, Pflanzungsanlage 389 337 „, 
Gebäude 37 648 M , Palmölwerk 23 730 M, 
Inventar 7272 —, Materialien 3285 , Vieh 
280 /4, Kasse 6759., Produktenbestand 3319.“, 
Bankguthaben 9866 ., Debitoren 120 288 M. 
In der Gewinn= und Verlustrechnung sind 
aufgeführt: Ausgaben in Afrika 69075 ., hei- 
mische Verwaltung 11 807 M (einschl. Beitrag zu 
einer Studienreise des Vorstandes nach Ostafrika), 
Abschreibungen 6033 /E. An Einnahmen wurden 
erzielt aus Produkten 25421 , aus Vieh 170 , 
aus Zinsen und Provisionen 6526 /E. Der Saldo 
von 54798 wurde als Wertsteigerung des 
Pflanzungsanlagekontos verbucht. 
Die liquiden Mittel belaufen sich noch auf 
118 449 .4 gegen 197 304 14 im Vorzjahre. 
Dflan zungsgesellschaft Rpeme (Togo). 
Aus dem die Zeit vom 1. Mai 1909 bis 
30. April 1910 umfassenden sechsten Geschäfts- 
bericht ist hervorzuheben, daß trotz wenig 
günstiger Regenverhältnisse die Pflanzung sich doch 
erfreulich weiter entwickelt hat. 
Die Koko spalmen lieferten, dank reichlicher 
Düngung, 483 300 Nüsse gegen 366 000 im 
Vorjahre; daraus wurden bei erheblich günstigerem 
Ausbringen 75 gegen 51 t Kopra gewonnen, 
  
die Preise bis zu 560 „X pro Tonne in Hamburg 
erzielte. Eine Zählung der Baumbestände ergab 
60 000 Palmen, wovon 25 000 tragen, auf der 
Hauptanlage und (einschließlich 1000 neu- 
gepflanzter) 18 600 Palmen auf dem Vorwerk 
Bagida, von denen 2800 tragen. 
Die Sisalkultur wurde auf insgesamt 79 ha 
mit 119 000 Pflanzen ausgedehnt. Dagegen 
wurde die bisherige Baumwollzwischenkultur 
nunmehr aufgegeben, doch bleibt die Ginanlage 
zur Verarbeitung der in Südtogo von den Ein- 
geborenen gewonnenen Baumwolle im Betriebe. 
Die Bilanz weist an Aktiven auf: Grund- 
stücke 3801 ¼, Pflanzungsanlage 523 661 J¼, 
Gebäude 30 269 ., Inventar 3806 , Ma- 
schinen 265 ./¼, Ginanlage 8249.“, Materialien 
2826 .¾, Düngemittel 2986 .¾, Vieh 3355.4, 
Produktenbestand 2223 4, Kasse 592 , Bank- 
guthaben 17 669 , Debitoren 11 299 7. 
Diesen Aktiven stehen 480 000 - Stammkapital, 
160 000 J“ Vorzugskapital und 4024 K Kre- 
ditoren gegenüber, so daß ein buchmäßiger Verlust 
von 33 023 / gegen 53 818 . im Vorjahre 
verbleibt; das Geschäftsjahr als solches hat mithin 
20 795 Gewinn gebracht. 
Nach der Gewinn= und Verlustrechnung be- 
trugen, abgesehen von diesem Verlust, die Aus- 
gaben in Afrika 28 877 .¾, die Abschreibungen 
3560 .7, die heimische Verwaltung kostete 6506./7. 
Dagegen wurden vereinnahmt aus Produkten 
29 841 /, aus Ginbetrieb 2453 , aus Vieh 
380 .7, für Transporte 293 4, an Zinsen und 
Provisionen 1770 “. Als Wertzuwachs der 
Pflanzungsanlage wurden 25 000 umgebucht. 
Die liquiden Mittel berechnen sich auf 27760./0. 
gegen 33 057 N& im Vorjahre. 
..mss...... -—.. ———.——— 
  
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
RKussichten auf die Baumwollernte ittelastens 
zu Ende Juli 1910. 
Die Witterungsverhältnisse in Mittelasien sind 
in diesem Jahre seit Beginn der Aussaat der 
Baumwolle sehr günstig gewesen. Die Menge 
der Niederschläge war freilich sehr unbedeutend, 
Regen ging erst Ende Juni, d. h. fast um die- 
jelbe Zeit wie im Jahre 1909, nieder, und in 
noch geringerer Menge, es war aber doch kein 
Nangel an Wasser zu spüren infolge der starken 
Schneeschmelze in den Bergen. 
  
  
Ende April kamen im Ferghanagebiet starke 
Regenfälle und Hagel, bis Anfang Juni herrschte 
bewölkter Himmel vor, dann folgte ununterbrochen 
klares Wetter. Die Lufttemperatur in Trans- 
kaspien erreichte in den ersten Tagen des Juli 
1910: 43,50% C. im Schatten und 69,5% in der 
Sonne. Die höchste Temperatur für Transkaspien 
wurde jedoch noch nicht erreicht, da das Maximum 
hierfür 54,2° C. im Schatten ist. 
Im Ferghanagebiet begann die Blüte der 
Baumwolle um den 10. Juni, an einzelnen
	        
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