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den übrigen Staaten produzierte 1909/10 (1908/09)
— in 1000 Ballen —: Alabama 1078 (1428),
Arkansas 718 (1052), Florida 66 (75), Oklahoma
566 (704), Mississippi 1121 (1673), Nord-Caro-
lina 676 (747), Süd-Carolina 1184 (1298),
Tennessee 316 (426).
Amerikanische Spinnereien haben von dieser
Ernte im ganzen 4 335 207 Ballen gekauft und
verbraucht, und zwar haben die südlichen Spinne-
reien 2341 303 Ballen, die nördlichen 1993904
genommen. Im Jahre 1890 stellte sich das Ver-
hältnis so, daß nördliche Spinnereien 1799258
Ballen, südliche 546 894 gebrauchten.
Von dieser Ernte wurden ausgeführt:
Nach
Aus England Frankreich dem übrigen Insgesamt
Ballen
New Orleaus 578 104 196 132 419 686 1 193 922
Galveston 725 335 398 309 981 873 2 105 517
Mobile u. Pen-
sacola 88 180 129273 81 787 299 240
Savannah . .. 240312 83991 47 795 772 098
New Dork 395 058 116 035 223574 734 667
Charleston .. . 16901 — 98 959 115 860
Wilmington 100 6900 15 700 182 205 298595
Brunswick 87 944 5 4196 98 142 191 582
Das Durchschnittsgewicht der diesjährigen
Ballen betrug 506,62 lbs gegen 513,30 im Vor-
jahr, so daß diese Ernte dem Gewichte nach nur
10 472000 Ballen im Vergleiche mit der letzten
betrug.
Der Durchschnittsgrad der Ernte war Strict
middling oder etwas niedriger als der Grad der
letzten Ernte, dagegen war die Länge und Stärke
der Faser infolge der Dürre und hohen Temperatur
während des Wachstums bedeutend geringer als
im Vorjahr.
Der Wert des zum Verkauf gekommenen Baum-
wollsamens betrug 124 Millionen Dollar, so daß
der Gesamtwert der Ernte sich auf 902 894 095
Dollar belaufen hat.
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in New Orleaus
vom 8. September 1910.)
Die Entwichlung der Baumwollspinnerelen im Süd-
#sten der Vereinigten Staaten von RKmerika.“)
Trotzdem die meisten Spinnereien der Nord-
und Südstaaten der Union bemüht waren, jeden
nur erhältlichen Ballen Baumwolle der völlig
ausverkauften Ernte an sich zu ziehen, haben sie
doch eine unbefriedigende Saison hinter sich.
Man hörte viel reden von beabsichtigten Betriebs-
*) Mährend des mit dem 31. August 1910 endigenden
Geschäftsjahres.
einstellungen, Kürzung der Arbeitszeit und von
dem nachteiligen Einfluß der Rohmaterialpreise
auf den Absatz. Während diese Befürchtungen
auch bis zu einem gewissen Grade eingetroffen
sind, ist es doch Tatsache, daß nicht nur die ge-
samte Baumwollernte der Vereinigten Staaten
im Jahre 1909/10 dort und auswärts unter-
gebracht, sondern daß auch der nahezu 1200000
Ballen betragende Bestand der vorjährigen Ernte
verkauft worden ist.
Mit Ausnahme weniger Spinnereien klagen
fast alle übrigen über das Mißverhältnis zwischen
dem Preise des Rohmaterials und der gefertigten
Ware, das, zumal mwährend der letzten Hälfte der
Saison, ein derartiges war, daß viele Spinnereien
tatsächlich mit Verlust arbeiteten. Die geplante
Kürzung der Arbeitszeit kam trotz verschiedener
Versuche doch nicht einheitlich zur Durchführung.
Der Rückgang in der Menge der verarbeiteten
Baumwolle ist aber im großen und ganzen mehr
eine Folge des fehlenden Rohmaterials als der
erhöhten Preise für letzteres.
Die letzte Saison zeigt eine wesentliche Ver-
schiebung des Verhältnisses der in den Süd= und
Nordstaaten verarbeiteten Baumwollmenge. Wäh-
rend vor drei Jahren die Südstaaten 220 000
Ballen Baumwolle mehr verarbeiteten als die
übrigen Staaten der Union zusammengenommen,
belief sich dieser Mehrverbrauch der Südstaaten
im vorigen Jahre auf nur 60 000 Ballen und
hat sich in der vergangenen Saison wieder auf
170 000 Ballen gehoben. Diese Angaben be-
ziehen sich nur auf den Verbrauch einheimischer
Baumwolle. In dem abgelaufenen Geschäftsjahr
verbrauchten die Nordstaaten 135 000 Ballen
fremder Baumwolle, während die Ssdstaaten
hiervon nur 15 000 verarbeiteten. Aber selbst
unter Berücksichtigung der verarbeiteten fremden
Baumwolle haben die Südstaaten doch immerhin
noch um 50 000 Ballen mehr verarbeitet als
die übrigen Staaten der Union.
In vielen südlichen Spinnereien wurden
während der abgelaufenen Saison zum erstenmale
Versuche mit kleinen Mengen ostindischer Baum-
wolle gemacht. Fremde Baumwolle, verschiedener
Herkunft und Art, wurde von 74 Fabriken (gegen
12 im Vorjahr) verarbeitet, doch war die Gesamt-
menge derselben, wie oben erwähnt, nicht be-
deutend.
Trotzdem die abgelaufene Saison keine günstige
zu nennen ist, hat sich doch die Gesamtzahl der
Spindeln in den Südstaaten um 454 686 ver-
mehrt und 26 neue Spinnereien mit einer Gesamt-
zahl von 327 672 Spindeln sind im Bau be-
griffen, ein Beweis dafür, daß das Bestreben der