Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

W 889 20 
  
  
  
  
  
  
  
Im I. Viertel Im I. Viertel 
Benuennun 9 des Kalender- des Kalender- Zunahme Abnahme 
der jahres 1910 jahres 1909 
Waren Menge Wert Menge Wert Menge Wert Menge Wert 
kg kta ½ kg .M. kg .M4. 
B. Ausfuhr. 
Kakao 616241/ 539 3944479 Oh8 431 52237 143, 107871 — — 
Palmkerne 3244 542 724 815286 226 633 651 — 91 164 — 
Palmol . 5911052056735058641983838524137290 — 
Bau- und Niböotz 334557 249981 309 510 377551 25047 — — 12757 
Rautschut 430 218 2470877 62 13102'3 144õ93 1160604 — — 
Elfenbein 10 076 161 636 17906 308 122 — — 7 830 146 486 
Togo. 
Die Sestlegung der Uord- und Ostgrenze von Togo. 
Aus einem Vortrag des Hauptmanns Freiherrn 
v. Seefried. 
(Mit 12 Abbildungen.) 
Die Arbeiten der Grenzkommission, über die 
ich nachstehend berichte, sind in der Zeit von 
September 1908 bis Ende 1909 ausgeführt 
worden. Das Arbeitsgebiet war das Gelände 
der Ost= und Nordgrenze von Togo, der Grenze 
gegen die beiden französischen Besitzungen Dahomey 
und Ober-Senegal—Niger. Teile dieser Grenzen 
wurden bereits 1898/99 in einfacher, den da- 
maligen Bedürfnissen der interessierten Regierungen 
genügender Weise aufgenommen. Im Laufe der 
letten Jahre aufgetretene Meinungsverschieden- 
heiten führten zur Aussendung einer neuen Grenz- 
kommission. 
Der deutschen Abteilung gehörten außer mir 
an#: Leutnant Freiherr v. Reitzenstein, der mich 
bereits auf der deutsch-französischen Ostkamerun- 
Grenzexpedition 1905/07 begleitete, dann Leutnant 
Heilingbrunner, als Arzt Dr. Sunder vom 
Gouvernement Togo und die Feldwebel Leidl 
und Jaeger. Sämtliche Herren waren mir stets 
vorzügliche Mitarbeiter und Kameraden. 
Die französischen Kommissare waren Rittmeister 
Fourn, Hauptmann Schwartz und Oberleutnant 
Villatte, alle seit Jahren schon in den west- 
afrikanischen Kolonien im Vermessungsdienst tätig. 
Jede der beiden Abteilungen hatte 20 Sol- 
daten von den Polizeitruppen der Gouvernements 
zur Verfügung. Ein Stamm von etwa 70 stän- 
digen Arbeitern wurde an der Küste angeworben; 
die sonst benötigten Lastenträger wurden von den 
Grenzortschaften und den nächsten Bezirksämtern 
gestellt. 
Die Expedition wurde Mitte September in 
Anecho und Ague zusammengestellt. Den fran- 
zösischen Herren wurde gleich durch eine Ein- 
ladung des Gouverneurs von Togo Grafen v. Zech 
  
Gelegenheit gegeben, Lome, die Hauptstadt unserer 
Kolonie, kennen zu lernen. 
Ende September verließ der Hauptteil der 
Kommission die Küste, um die Arbeit am 
7. Breitengrad aufzunehmen. Nur Freiherr 
v. Reitzenstein und Oberleutnant Villatte mit je 
einem Unteroffizier blieben für weitere fünf Monate 
bei Anecho, um die hier nötigen astronomischen 
und telegraphischen Arbeiten auszuführen. Sie 
mußten unmittelbar an der Lagune östlich von 
Anecho Buschlager beziehen und wurden dabei 
tüchtig von Moskitos belästigt. 
Zunächst galt es, von einem in der Nähe 
des 7. Breitengrades und in der Landschaft 
Tado gelegenen Ort eine telegraphische Längen- 
übertragung zur Küstenstation auszuführen. 
Der 1897er deutsch-französische Vertrag be- 
stimmt als Grenze von der Küste bis 7. Breiten- 
grad in der Hauptstrecke den Fluß Mono, vom 
7. Grad bis etwas über den 9. Breitengrad 
hinaus den Meridian der kleinen, nahe Anecho 
in der Lagune gelegenen, nach dem früheren 
Gouverneur von Dahomey Bayol benannten 
Insel. 
Um den Verlauf dieser rund 240 km langen 
künstlichen Grenzlinie an den wichtigsten strittigen 
Orten des Grenzgeländes nochmals rasch zu be- 
stimmen, war für je einen beim 7., 8. und 
9. Breitengrad gelegenen Ort eine telegraphische 
Längenübertragung von dem Expeditionslager bei 
der Insel Bayol aus vorgesehen. 
Eine Triangulierung von der Küste aus wäre 
bei der flachen Geländegestaltung des nächsten 
Hinterlandes höchst unvorteilhaft, überhaupt kaum 
durchzuführen gewesen. 
Seit Jahren gibt es bereits in nicht zu grenz- 
fernen Orten des Hinterlandes Telegraphenlinien 
der beiden Regierungen. So waren nur relativ 
kurze Anschlußleitungen an die Expeditionslager 
zu bauen. 
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