Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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Die älteften Kakaobäume gaben eine kleine Ernte, 
die teils für Saatzwecke verbraucht, teils nach Tuanai= 
mato zur Aufbereitung in der dortigen Darre geschickt 
wurde. 
Die älteften Heveen wurden probeweise im Laufe 
des Geschäftojahrs ange zapft und gaben be züglich der 
Onalität ein befriedigendes Resultat. 
Die hohen Niederschlagsmengen in Saninoga be- 
fördern in hohem Grade das Wachstum des Unkrants 
und erschweren somit die Bewirtschaftung dieser 
Pflan zung. anderseits ist aber aus demselben Grunde 
das Wachstum der Kulturen ganz hervorragend. 
Auf der Pflanzung ist ein europischer Assistent 
und ein Heilgehilfe tätig, Zur Bewirtschaftung dienen 
101 chinesische Kontraktarbeiter. 
Auf Saninoga wird auch Vieh zucht betrieben, um 
einesteils Schlachtvieh für die Ernährung der Beamten 
und der Arbeiter heranzuziehen, besonders aber, um 
allmählich den Bostand von zugvieh zu schaffen, der 
bald auf allen Pflanzungen in grönerem Umfange zur 
Bewegung der Erntemengen erforderlich wird. 
Tuanaimato. Die Rulturen auf dieser 164,4 ha 
großzen Pflan zung haben sich äußerst befriedigend weiter 
entwickelt. Die älteften Kakaobestände ergaben eine 
Ernte von 31 600 kux Maklno, gegen 14 335 kx im Vor- 
jahre, der zu einem Durchschnittopreise von 60. für 
50 kg verkauft wurde. Veranschlagt war nur eine 
Ernte von 26 960 krx. Die Aussichten für die dies- 
jührige Kakavernte sind gut. Die Kakaopreise waren 
im letzten Jahre allgemein nicht günstig. Die Markt- 
verhältnisse sind aber in den letzten Monaten des 
Jahres 1909 insofern etwas besser geworden, als der 
Absatz der Vorräte schlanker von statten ging als 
vorher. Die Preise blieben indessen fast unverändert. 
Die kleinen Kaffeernten wurden im Lande selbst 
zum Preise von 70 Pf. für das Pfund untergebracht. 
Die Rulturbestände auf Tuanaimato sind folgende: 
Kakao etwa 3 bis 5jährig 50 780 Bäume 
- - 6 = 12 = 12250 2 
Hevea 2 5 = 1900. O 
Nicls 1 5 273 Oh 
Rokospalmen 5= 1 S805 - 
Kaffee. . .. - 1 1 000 - 
In den ersten Monaten 1910 sind noch weiter 
Heveen zwischen die jüngsten Kakaobestände gepflanzt 
worden. Ende Märgz standen 12 500 Büume. 
Die Pflanzung steht unter der Leitung eines 
weisten Verwalters, dem ein Heilgehilfe für das bereits 
erwähnte gemeinschaftliche Hospital mit der Samoa- 
Kautschuk-Compagnie zur Seite steht. 
Für die Pflanzungsarbeiten waren ö3 chinesische 
Arbeiter vorhanden. 
— — 
  
  
  
  
Falelauniu. Auch diese 166,7 ha große Pilanzung 
hat sich gut entwickelt und berechtigt zu den besten 
Hoffnungen. Besonders wird deren praktische Anlage 
von unserer Verwaltung in Samoa gerühmt. 
Ende des Jahres waren auf der 139,8 ha großen 
bepflanzten Fläche 54 540 zwei= und dreijährige Heveen 
sowie 38 800 acht-, drei= und zweijährige Kakaobäume 
vorhanden. Im ersten Ouartal 1910 wurden in die 
reinen Heveabestände noch 16 079 Katkaopflänlinge 
ausgesetzt, so daß Ende März 1910 ein Bestand von 
54 §79 Kakaobäumen vorhanden war. 
Außer den obigen Beständen stehen an Wege- 
rändern 2880 Kokospalmen und in Windschunstreifen 
787 Ficusbäume. 
Die ältesten Kakgobestände gaben wiederum eine 
kleine Ernte, die leils für Saatzwecke Verwendung 
fand, teils zur Aufbereitung nach Tuanaimato gegeben 
wurde. 
Die Pflan zung wird von einem weißen Verwalter 
geleitet, dem 58 Chinesen zur Verfügung stoben. 
Landfrage. Die schon seit längerer Zeit spruch- 
reise Landfrage bezüglich der Umwandlung der Pacht- 
ländereien in Saninoga in das Eigentum der Gesell- 
schaft ist noch immer nicht erledigt, doch ist sie insofem 
einen Schritt weiter gekommen, als zu ihrer Regelung 
eine Kommission eingesetzt ist, der auch der Hamt- 
administrator unserer Gesellschaft angehört. Die nom- 
mission ist zur geit bereits an der Arbeit. 
Verkehrsverhältnisse. Dank dem Entgegen- 
kommen des Raiserlichen Gonvernements ist der birber 
sehr schlechte eg zwischen Apia und der im Suden 
Upolus gelegenen Pflan zung Saninoga so ausgebaut 
worden, das, er ohne Gefahr beritten werden lann. 
Die Postverbindung nach Samoa ist bedauerlicher= 
weise immer noch nicht besser geworden. Ebenso harm 
der Hasen von Apia noch des nötigen Ausbaues. um 
das Verladen und Loschen der Güter zu erleichtern 
und zu verbilligen. 
In die Bilauz waren Ende 1909 eingestellt di 
Ppflangung Saninoga mit 621 253 JK. Pilan zung 
Tuanaimato mit 470 739. und Pflanzung Fale- 
launin mit 231 117.XX. Die Verwaltung bebt bervor, 
daß die Pflanzungskonten die Gesamtheit aller Auf- 
wendungen für die Plantagen, eingerechnet die Er— 
werbskosten, darftellen. Uber den Wert der Pflanzungen 
soll damit kein Urteil abgegeben sein. Der Jahres- 
abschluß für 1909 ergibt, nachdem auszer dem Erme- 
ertrage von 36 286.% noch 157 728./¼ „Ubertrag auf 
Pflanzungskonto“ als Einnahme verrechnet worden 
sind, nach Bestreimung aller Unkosten, Zinien. 04 
schreibungen usw. noch einen Fehlbetrag von 9½50. 7, 
der auf neue Rechnung vorgetragen wird. 
  
  
  
Aus fremden Rolonien und Hrodutionsgebieten. 
'Diamantvorkommen in den Vereinigten Staaten 
von Kmerika. 
Außer den bekannten Diamantvorkommen in 
Südamerika (Brasilien und Holländisch-Guyana), 
Asien (Ceylon, Ural und China), Australien (Neu- 
Süd-Wales) sind auch in den Vereinigten 
Staaten von Amerika an verschiedenen Stellen 
Diamanten gefunden worden. Durch Erkundi- 
gungen, Literaturstudien und Durchsicht von Mu- 
  
seumssammlungen ließen sich folgende Fundpunkte 
feststellen: Manchester (Virginia), Dysortville (North 
Carolina), Trinity River (Oregon), Cherokee lat, 
Butte County (Californien), Volcano, Amador 
County (Californien). 
Sämtliche Funde sind durch Diamanten, die 
ich selbst gesehen habe, belegt. Die Steine scheinen 
immer nur vereinzelt im Alluvium vorzukommen 
mit Granaten als Begleitmineralien. Weitgehen-
	        
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