Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXI. Jahrgang, 1910. (21)

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dere und intensive Nachforschungen hat man an 
keiner der genannten Stellen vorgenommen. 
Wichtiger erscheint mir ein Vorkommen von 
Diamanten, das bei Little Rock in Arkansas 
beobachtet wurde. Hier entstammen die Edelsteine 
demselben Muttergesteine wie im britischen Süd- 
afrika. Entdeckt wurden die ersten Diamanten 
daselbst 1904. Damals begann man eifriger zu 
schürfen und fand etwa 140 Steine im Gewicht 
von insgesamt 200 Karat. Der größte Stein 
wog 6,5 Karat. Sie waren meist von guter 
Qualität. Dr. Range. 
Stand der ägyptischen Baumwollernte 
im Okhtober 1910.“) 
In Unterägypten war die Witterung im 
Oktober günstig und beschleunigte das Aufbrechen 
der Kapseln der zweiten Pflücke, welche befriedi- 
gende Resultate ergeben hat. In den mittleren 
und südlichen Provinzen fand die erste und zweite 
Pflücke ohne Unterbrechung und fast gleichzeitig 
statt. Die Erträge bei der Entkörnung sind 1 
bis 3 v. H. größer als im Vorjahr. Was die 
dritte Pflücke anbetrifft, war sie sehr ungleichmäßig 
und im allgemeinen von geringer Bedeutung. 
In Oberägyten und Fayoum war die 
Witterung während der ersten Hälfte des Monats 
Oktober nicht sehr günstig, da die Nächte kalt 
waren und reichliche Niederschläge fielen. In der 
zweiten Hälfte war aber die Witterung ziemlich 
warm. Im allgemeinen hat Oberägypten und 
Fayoum pro Feddan ungefähr dieselben Resnultate 
erzielt wie im Vorjahre, indes wird der Ertrag 
bei der größeren Anbaufläche etwas größer aus- 
fallen. Die dritte Pflücke wird unbedentend sein. 
Alles in allem sind nach den vorliegenden Be- 
richten gute Resultate zu erhoffen und kann die 
Ernte auf ungefähr 7 Millionen Kantar geschätzt 
werden. 
(Bericht der Alexandrin Gencral Produce Association.) 
Die indische Baumwollernte 1910 11.“") 
Das zweite Memorandum über die gesamte 
indische Baumwollernte für das Jahr 1910/11, 
welches unter dem 20. Oktober d. Is. veröffent- 
licht ist, behandelt die Frühernte und von der 
Späternte soviel, als bis Ende September d. Js. 
zur Aussaat gekommen ist. 
Das mit Baumwolle bepflanzte Areal beläuft 
sich nach den bisher eingegangenen Berichten 
für Britisch-Indien ohne die Vereinigten Pro- 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.-- 1910, S. 865. 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1910, S. 821 f. 
  
vinzen und die Gwalior= und Malwastaaten von 
Zentralindien auf 17 736 000 Aecres gegen eine 
auf 16 852 000 Aeres richtig gestellte Anbaufläche 
in der entsprechenden Zeit des Vorjahrs, was 
einer Zunahme von 5, 2 v. H. gleichkommt. 
Die Ernteaussichten werden, abgesehen von 
einigen Teilen Punjabs, als gut oder ziemlich 
gut bezeichnet. 
Baumwollanbaufläche nach dem 
Stande vom Oktober 
1910 11 1909 10 1908 09 
Flächen in 1000 Acres 
Provinzen und Staaten 
Bombagy, einschl. der Einge- 
borenenstaaten, u. Baroda 5679 5263 1195 
zentralprovinzen und Berar 44121 4106 1176 
Madras, einschl. der Einge- 
borenenstaaten 928 786 699 
Punjab, einschl. der Einge- 
borenenstaaten 13369 1568 1374 
Vereinigte Prooinzen. — *') 1485 1347 
Sind einschl. der Eingebo- 
renenstaaten 237 245 275 
Bur 142 198 207 
Bengalsleen .. 61 62 59 
Oslbengalen und Assim 99 98 97 
Nordwestliche Grenzprovinz 31 43 42 
Ajmer-Merwara .. 39 45 10 
Oyderabad 3469 3306 2652 
Zeutralindien. 692“") 544 984 
Rajputaua. 104 159 404 
Mysorer 82 69 39. 
Im einzelnen enthalten die Berichte aus den 
Provinzen über die Größe und den Stand der 
Baumwollfelder folgende Angaben, wobei den 
Namen der Provinzen oder Staaten der Prozentsatz, 
mit dem sie an der Gesamtbaumwollfläche Britisch- 
Indiens beteiligt sind, in Klammern beigesetzt ist. 
Bombay (28.6 v. H.) und Baroda (3.1 v. H.). 
Das Arcal der Frühsaat, die nur im Dekkan angebaut 
wird, wird jetzt zu 1610 000 Acres gemeldet. davon 
27000 Acres in den Cingeborenenstaaten. Diese Fläche 
weist gegen die entsprechende vorjährige Schäuung eine 
Abnahme um 1,1 v. H. auf. Die Saat entwickelt sich 
gut. Stellenweise wird allerdings einiger Schaden in- 
folge zu beftiger Regenfälle gemeldet, der Blüten und 
Blätter abschlug. Für die Spät saat liegen nur un- 
vollständige Berichte vor, da die Aussaaten in Karnatak 
noch andauerten. Nach dem Stande vom 1.O ktober d. Is. 
wird die gesamte Anbaufläche auf 4 009 000 Acres ge- 
schäut, davon 2 784 000 Acres in den Eingeborenen- 
staaten und Baroda. Hieraus ergibt sich gegen die 
entsprechende vorjährige Schätzung eine Zunahme um 
etwa 12 v. H. Die Zunahme wird teilweise auf die 
günstigen Regenfälle, teilweise auf die erzielten hohen 
Preise des Vorjahrs zurückgeführt. Iu Gujarat wurden 
die Saaten hauptsächlich im Süden durch heftige Regen- 
fälle, welche im Juli und August niedergingen, ge- 
schädigt, au anderen Stellen mußten die durch über- 
grosse Feuchtigkeit eingegangenen Pflangen entfernt 
und Neusaaten vorgenommen werden. Im allgemeinen 
bietet die Saat überall gute Aussichten. In Rarnatak 
haben die heftigen Regen stellenweise die Saat ver- 
nichtet; doch verspricht die junge Saat einen guten Ertrag. 
Zahlen nicht erhältlich. 
Ohne Gwalior= und Malwastaaten. 
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