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mung der Etoscha zuwälzt. Südlich grenzt das
Amboland an die große Strecke der Etoscha, die
sich nach Westen als unendliche grasbestandene
Fläche (Ombuga) bis nahe an die Berge des
Kaokolandes fortsetzt. Während die Etoscha-
Niederung noch soviel Salz hat, daß nicht mal
ein Graswuchs auskommen kann, ist der Salz-
gehalt der Ombuga geringer; er verhindert aber
immer noch den Baumwuchs. Dieser im Boden
befindliche Salzgehalt findet sich auch noch in den
südlichen Amboländern, die an die Ombuga
grenzen. Daher ist hier der Baumwuchs recht
gering. Die Bäume sind niedrig und oft zu
Büschen verkrüppelt. Je weiter man jedoch nach
Norden geht, um so geringer wird der Salzgehalt
des Bodens und um so schöner ist der Wald
entwickelt. Der Wald ist hauptsächlich Mopane
Copaifera.
In diesem Waldgebiete haben sich die ver-
schiedenen Stämme ihre Felder bereitet, denen
die Waldbestände zum Opfer fielen, während
zwischen den Stammesgebieten der Wald stehen
blieb. Je mehr nun die Bevölkerung zunahm,
um so kleiner wurden diese unbewohnten, trennenden
Waldgebiete. So ist in Ondonga nach Aussage
des Missionars Rauthanen, der vierzig Jahre im
Ambolande sitzt, der Wald nach Norden und vor
allem nach Osten durch die sich ausbreitende Be-
siedlung sehr zurückgedrängt. Im alten Stammes-
gebiet hat Rauthanen jedoch keine Abnahme des
Baumwuchses konstatieren können.
Infolge des Felderbaues, der natürlich Busch
und Baum ausrodet, sind die Stammesgebiete
ganz offene, recht öde Flächen, in denen man
nur vereinzelte Palmengruppen und Fruchtbäume
sieht, die nicht abgeholzt werden. Kilometerweit
kann das Auge über die nach der Ernte kahlen
Felder streifen. Dies ist der Fall in Ondonga,
Ukuambi, Ongandjera und UAkualuisi.
Ukuanjama dagegen hat trotz der Besiedlung
noch viel Wald und Busch und ist sehr unüber-
sichtlich, nur die vielen breiten Grasketten der
Oschiana (Omurambeny sind offen.
Gras findet man nur in den Niederungen,
die wegen des zur Regenzeit lange stehenden
Wassers nicht bebaut werden. Das Gras ist
sauer und die Herero-Ochsen haben Jahre nötig,
um sich an die gänzlich veränderte Weide zu ge-
wöhnen. Man zieht im Ambolande daher am
besten mit dortigen Ochsen. Besser wird die
Weide in Ukuanjama, wo infolge des geringeren
Salzgehaltes des Bodens nicht mehr das Sauer-
gras vorherrscht. "
In den Feldern liegen die Werften, die ganz
klein sind und von nur einer Familie bewohnt
werden. Die Umzäunung besteht infolge des
großen Holzmangels in den genannten südlichen
Gebieten aus Reisig und den Halmstengeln des
Kaffernkorns; nur die Werften größerer Leute
sind von Palisaden umgeben. In Ukuanjama
hingegen ist noch jede Werft von hohen Palisaden
umzäunt, da ja hier noch großer Holzreichtum
herrscht. Über diese Einzäunung ragen die niedrigen
Hütten kaum hervor. Das Feld einer Werft,
d. h. also einer Familie, ist durchschnittlich 2 ha
groß. Der Boden ist in der Regel sandiger,
grau-schwarzer Humus. Die Bestellung erfolgt
durch den primitiven Harkbau, der nur die Ober-
fläche etwas lockert. Natürlich ist der Boden
sehr ausgenutzt und bedarf der Düngung. Die
Einführung des Pfluges würde für die Ovambo
die größte Wohltat sein.
Wasser findet sich im Ambolande überall. Es
ist eins der wenigen Gebiete (außer dem Liniyanti-
becken das einzige), wo man von Grundwasser
sprechen kann. Das enorm geringe Gefälle des
Landes läßt das Regenwasser und vom Norden
durch die Niederungen kommende Kunene-Wasser
in den Boden eindringen. Durchschnittlich sind
die großen weiten Brunnenlöcher etwa 4 bis
5 m tief.
In den südlichen Stammesgebieten findet man
infolge des Salzgehalts des Bodens sehr viel
bitteres ungenießbares Salzwasser. Je tiefer der
Grundwasserstand in Trockenjahren sinkt, um so
mehr kommt der Salzgehalt zum Vorschein und
macht auch Brunnen, die sonst trinkbares Wasser
haben, ungenießbar. Es hat den Auschein, als
ob der Salzgehalt in einer Tiefe von 5 bis 6m
sitzt; die Pützen werden daher breit angelegt,
nicht tief. Je nördlicher man geht, desto besser
werden die Wasserverhältnisse in bezug auf
Genußfähigkeit.
Erwähnen muß ich noch, daß man in den
die Stammesgebiete trennenden Waldgebieten
Palmen nie und Fruchtbäume sehr selten trifft.
Die Fruchtbäume sind schöne, mit großen Kronen
versehene Laubbäume. In Ukuanjama tritt
ferner der Feigenbaum in wunderhübschen Exem-
plaren auf, deren Kronen wie grüne Kuppeln
auf dem Boden zu ruhen scheinen. Ferner muß
ich erwähnen, daß dieses offene Gelände der süd-
lichen Stämme natürlich zur Zeit der Kornreife
anders aussieht. Dann verschwinden die nie-
drigen Werften in den 2 bis 3 m hohen Korn-
feldern, der Überblick ist genommen und nur die
unbebauten Niederungen lassen einen weiteren
Blick zu.
1 *#
Doch zurück zur Reisebeschreibung.
Bei dem Häuptling von Ondonga, Kam-
bonde III, hatten wir bereits von Okaukuejo
unsern Besuch nach Landessitte angesagt und