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wurden die Admiralitäts-Inseln und die
Westlichen Inseln, welche bisher zu dem Be-
zirke des Bezirksamts Rabaul gehörten, von
diesem abgetrennt und zu einem neuen selbständigen
Stationsbezirk vereinigt. Die neue Station wurde
am 25. Oktober d. Is. am Seeadlerhafen,
im Osten der Hauptinsel der Admiralitätsgruppe,
errichtet; sie führt den Eingeborenennamen der
Admiralitäts-Inseln Manus als amtliche Be-
zeichnung. Das Personal der Station besteht
aus einem Stationsleiter, einem Polizeimeister,
einem Sanitätsgehilfen und fünfzig eingeborenen
Polizeisoldaten. Die Station ist dem Gouverne-
ment unmittelbar unterstellt.
Die Admiralitäts = Inseln sind etwa
2500 qkm groß, die eingeborene Bevölkerung
wird auf etwa 30 000 Seelen geschätzt. Die Ein-
geborenen sind den übrigen Stämmen des Bismarck-
Archipels an geistiger Befähigung überlegen; sie
sind jedoch noch Kannibalen und sehr kriegerisch.
Blutige Stammesfehden sowie Übergriffe auf die
in ihrem Gebiete ansässigen Weißen und deren
Arbeiter waren bis in die letzte Zeit hinein an
der Tagesordnung. Diese Zustände bedingten
zahlreiche Strafexpeditionen, die aber, da die
Schuldigen sich stets in das undurchdringliche
Innere der Inseln zurückzogen, einen nachhaltigen
Erfolg nicht haben konnten. Der neuen Station,
die auf den Inseln selbst festen Fuß fassen kann,
wird es eher gelingen, den Landfrieden herbei-
zuführen. Daneben wird es die Hauptaufgabe
der Station sein, die Eingeborenen noch mehr
als bisher zur Arbeit auf den Pflanzungen der
Weißen geneigt zu machen und ihre eigene Pro-
duktion zu heben. In den letzten Jahren hat
sich auf den Admiralitäts-Inseln eine rege Pflan-
zungstätigkeit entwickelt; besonders die Firma
Hernsheim & Co. in Matupi hat umfangreiche
Kokospalmpflanzungen angelegt und unterhält
mehrere mit je einem Europäer besetzte Stationen.
Es ist anzunehmen, daß diese Entwicklung rasch
fortschreiten wird.
Die Westlichen Inseln, welche ebenfalls
zum Gebiete der neuen Station gehören, liegen
nordwestlich von den Admiralitäts-Inseln und
umfassen mehrere kleine, auf einen weiten Flächen-
raum zerstreute Inselgruppen, die zusammen nur
etwa 100 qkm groß sind und von einer schwachen,
dem Aussterben verfallenen Eingeborenenbevölke-
rung bewohnt werden. Der größte Teil der
Inseln ist Eigentum der Firma Heinrich Rudolph
Wahlen und von dieser mit Kokospalmen be-
pflanzt. Der Sitz der Firma befindet sich auf
Maron in der Hermits-Gruppe.
Kolonialwirtschaftliche OMitteilungen.
Central-Afrihanische Bergwerks-Gesellschakt.“)
Das wichtigste Mkivum der Central-Afrikanischen
Verqwerks Gesel schaft. bildet nach wie vor der Anteil
n de Goldminen-Gesellschaft in
Höhe von Kir nrna E. Die Nachrichten aus Sekenke
lauten günstig; in den ersten 6 Monaten dieses Jahres
wurde Gold im Werte von 517 000 /K produziert;
die Aufschließungsarbeiten zeigen gute Resultate. Die
gesundheitlichen Verhältnisse sind jeht befriedigend;
für das laufende Geschäftsjahr darf auf eine ange-
messene Dividende der Kironda-Gesellschaft gerechnet
wer
Außer diesem Anteil besaß die Central-Afrikanische
Bergwerks-Gesellschaft am Schlusse des Geschäftsjahrs
noch ein Guthaben von rund 265 000 /, teils auf der
Bank, teils bei der Lironda Gesellchaft. welche ihre
Schuld jetzt regelmäßig abzahlt.
Unser Prospektor Herr Warneboldt hat von
Anfang Mai bis Ende Oktober Schürfarbeiten in der
Landschaft Saamuye ausgeführt, welche von den
Bergingenieuren aus Sekenke, den Herren Zimmer-
*) Aus dem Geschäftsbericht für 1910/11.
mann, Dickson und Garratt, kontrolliert und be-
mtachtet wurde Auf Anraten Dicksons haben wir
Si6 Arbeiten eingestellt. weil der Goldgehalt des Erzes
zu gering ist.
Die vorgenannten Sachverständigen enpfehlen uns
dringend, die Prospektierungsarbeiten — seia nden
Landschaften Saamuhe und Ussongo, wo 90 vviule
Spuren von Gold befinden, sei es in größerer Nähe
von Sekenke — wieder auzunehmen; sie hoffen auf
weitere abbauwürdige Goldfund
ber diese 4Whelegenhet wird in der Haup
versammlung berichtet werden. Es handelt sich
um geringe Kosten. Die Central-Afrikanische Seeen-
Gesellschaft hat sich bereit erklärt, mit der Central-
Afrikanischen Bergwerks- Gesellschaft gemeinsam zu pro-
spektieren bzw. die Hälfte der ulten zu übernehmen.
Laut Bi lanz, hat I##r sich der Verlust um
3 950 F auf 684 841 / erhöht bei einem Grund-
kapital von 1 200 000 ¼KK. Die Unkosten der Berliner
Verwaltung hatten im Berichtsjahr rund 4 500 #4
erfordert, dirienigen in Afrika rund 0000 ¼; letztere
sind durch die oben erwähnten Arbeiten in Saamuye
entstanden. Dagegen erbrachten Zinsen 9555 At.