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Da nach Feststellungen der Patrouillen der
egner weiter in westlicher Richtung zurückge-
ghangen war und sich besonders in der Londschaft
Bissum (Digebessum) festgesetzt haben sollte,
wurden am 12. März die Lager der beiden
Kompagnien weiter bis in die Nähe den Ortes
Nitusk vorgeschoben.
Von hier aus wurden, da der Gegner
gleichfalls in kleinen Trupps zerstreut im Lande
erumzog, die Landschaften Digebessum, Gujo,
Melimbe, Eling und Ndikoko, von denen die
beiden letzteren bereits an die Grenze zwischen
Urwald und Grasland heranreichen, durch Pa-
trouillen durchstreift. Entsprechend der reich-
licheren Ausrüstung des Gegners mit Feuerwaffen
und der dichteren Bevölkerung war der Wider-
tand energisch, besonders in Gujo.
Nach sechstägigen unausgesetzten Patrouillen-=
gang und Durchstreifen des Landes zeigten sich
ie Erfolge, deren Eintreten noch durch den Be-
ginn der rauheren Jahreszeit begünstigt wurde.
Die Häuptlinge begannen sich zu stellen. Es
anden sich ein Häuptling von Digebessum — ein
iweiter war gefallen — und drei Häuptlinge
von Eling ein. Um auch Melimbe, offenbar
en geistigen Urheber des ganzen Widerstandes,
zur Gestellung zu veranlassen, wurde sein Bruder,
er Häuptling Biongele abgesandt. Er kehrte
ohne ihn aber mit seinem ältesten Sohn ins
Lager zurück.
Inzwischen hatte der Häuptling von Mbamba
(nordöstlich Tscheko) ins Lager gesandt: Melimbe
sei zu ihm geflüchtet und von ihm festgenommen
worden. Er bitte, ihn durch eine Patrouille ab-
zuholen. Melimbe wurde am 20. März einge-
liefert. Hiermit war der Hauptwiderstand ge-
brochen. Melimbe wurde abgesetzt und zur
Verbannung zur Küste überführt. Zu seinem Nach-
solger wurde sein Sohn bestimmt.
Hiermit war die Unterwerfung des Landes
soweit vorgeschritten, daß die noch übrig bleibenden
Aufgaben der weiteren Durchführung der Be-
friedung den Rahmen der großen Expedition
überstiegen.
Die Expedition wurde deshalb am 23. März
aufgelöst und die weitere Durchführung dem in
der Landschaft Lum zu errichtenden Posten Bafia
übertragen.
Vom Bau der Olttellandbahn.“).
Der Stand der Arbeiten war Ende März
1911 folgender:
ti Die allgemeinen Erkundungsarbeiten für
de gesamte etwa 360 km lange Bahnlinie waren
*) Vol, zuletzt „D. Kol. Bl.= 1910, Nr. 24, S. 988f.
beendet und die aus führlichen Vorarbeiten
bis Kilometer 345 im Gange. Zwanzig Land-
messer sind mit Aufnahme des Geländes beschäftigt.
Die Rodungsarbeiten wurden auf der
Strecke Duala —Edea (Kilometer 84) nahezu
fertiggestellt.
Die Erdarbeiten waren von Duala bis
Kilometer 36,3 und von Edea aus nach rück-
wärts bis Kilometer 73,8 beendet. In der
zwischenliegenden Strecke waren sie in verschiedenen
Abschnitten in Angriff genommen.
Von den großen Brücken war die über den
Dibambo fertiggestellt, die über den Sanaga-
Nordarm und diejenige über den Sanaga-
Südarm im Bau begriffen. Trotz des Einsetzens
des Hochwassers nehmen die Arbeiten einen guten
Fortgang.
Die Oberbauarbeiten waren über den
Bahnhof Japoma in Kilometer 17,3 hinaus bis
an die Dibambabrücke vorgerückt.
Auf dem Bahnhof Duala war der Wasser-
turm nahezu fertiggestellt und die Eisenkonstruktion
für den Lokomotivschuppen in der Ausführung
begriffen.
Die Arbeitergestellung war in letzter Zeit
zufriedenstellend. Ende März waren 6980 ein-
geborene Arbeiter beim Bahnbau tätig, und zwar
4499 Vertragsarbeiter und 2481 freiwillige
Arbeiter.
Die gesundheitlichen Verhältnisse der
Europäer waren im allgemeinen günstig. "
Dagegen ließ der Gesundheitszustand der
farbigen Arbeiter zu wünschen übrig; beson-
ders unter den neu eingestellten Leuten traten
Dysenterie und Lungenkrankheiten häufig auf.
Besondere Vorkehrungen wurden getroffen, um
eine zweckmäßige Ernährung und Versorgung mit
gutem Trinkwasser unter ärztlicher Aufsicht auf
allen Baustellen zu gewährleisten. ·
Die Witterungsverhältnisse waren nicht
ungünstig. Die im März einsetzende Tornadozeit
brachte zwar häufige Gewitterregen, meist aber
in der Nacht, so daß die Bauarbeiten wenig
gestört wurden.
Betriebsergebnisse der Manenguba · Eisenbahn
für Januar und Februar 1911.
Nachstehend veröffentlichen wir zum ersten
Male die Ergebnisse des vorläufigen Betriebes
der Manenguba= oder Kamerun-Nord-
Eisenbahn, der ersten Eisenbahn in Kamerun,
die dem öffentlichen Verkehr dient; dieser ist be-
kanntlich am 1. April d. Is. eröffnet worden.
Die Verkehrsziffern und Einnahmen des vorläu-
sigen, noch unter die Bauzeit fallenden Betriebes