Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr 
dürfen wir zur wit als gut bezeichnen; die Kopra- apreise 
hatten zwar ein e,Leitleng nachgelassen, wir haben 
jedoch einen erheblichen Teil der im laufenden Jahre 
zur Verrechnung kommenden Abladungen noch zu guten 
Preisen im voraus verkauft. Nach 186 700 .## Ab- 
schreibungen beträgt der für 1910 erzielte Reingewinn 
einschließlich 26 665 / 4 Vortrag 971 715.4#4. ie Ver- 
waltung, schlägt vor, diesen Betrag wie golgt zu ver- 
teilen: 25 v. H. Dividende = 300 000 J, 250 ./4 auf 
  
jeden Genußschein — 600 000 Ac, Tantieme an den 
Aufsichtsrat 40 052 ¼¾ und Vortrag 31 632 ¼. Ende 
1910 standen 7*7 Buch u. a.: Kasse und Bankguthaben 
108 726 .4, sch wimmtende Produkte 888 417 At, Waren 
und Kohlen 91 860 .K, Effekten 580 000 .#Kx. Schiffe 
8360 001 4, Häuser und Pflanzungen 270 746 J/, Agen- 
turen in der Südsee 1 628 669 ./. Demgegenüber 
schuldet die Geiiellschaft bei 1200 000 /2Aktienkapital 
und 575 000 diversen Reserven nur 112 463 % gegen 
Akzepte und 108 891 ukx an Kreditoren. 
  
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
Stand der Baumwollsaaten in fügypten 
im Mai 1911.“) 
Es bestätigt sich, daß die Baumwollanbaufläche 
in Unterägypten der des letzten Jahres fast 
gleich ist. Während der ersten Hälfte des Monats 
war das Wetter günstig, in der zweiten Hälfte 
unregelmäßig, ohne indes die Entwicklung der 
jungen Pflanzen zu verzögern; ihr Aussehen ist 
gesund und kräftig. Der Stand der Pflanzen ist 
im allgemeinen um vierzehn Tage gegen das 
Vorjahr zurück. Die Neubestellungen sind seit 
Mitte Mai vollendet. Vereinzelt sind Würmer 
aufgetreten, aber dank den ergriffenen Maßnahmen 
ist bis jetzt kein Schaden angerichtet worden. 
Man beklagt sich in verschiedenen Gegenden über 
die Sparsamkeit, die bei der Verteilung des Wassers 
obwaltet, obwohl dieses im allgemeinen genügend 
vorhanden ist. 
In Oberägypten und Fayoum sind die 
Berichte zufriedenstellend. Die jungen Pflanzen 
sind in gutem Zustande. Was das Wasser an- 
betrifft, so trifft hier dasselbe zu wie bei Unter- 
ägypten. 
(Bericht der Alekandrin (icnernl Producc Association 
vom 2. Juni 1911.) 
  
Rakao-·Ausfuhr aus der Dominikanischen Republik, 
Januar bis Marʒ 1911.“*) 
  
  
März 1911 Januar bis März 1911 
Bestimmung ug z 8 
Ver. St. von 
Amerika 1270 666 257 008 3 127 787. 600 037 
Deutschland 163 817 32020 609 050 113 660 
Frankreich .. 2619656 52 392 972 329 187 006 
And. Länder — — 804 42 
Im ganzen . 1 695 938 342 105 4 709 470 906 651 
m Vorjahr 907 038 156 216 4 138 048 697 111 
(Nach Bericht des Kaiserl. Konsulats in San Domingo 
vom 4. Mai 1911.) 
e 
*% Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1911, Nr. 11, S. 435. 
*# Bal. „D. Kol. Bl.- 1011, S. 487. 
  
Zeit des Vorjahrs. 
Der Gummimarkt auf Cevion.“) 
Die Ausfuhr von Gummi aus Ceylon hat sich 
wiederum mehr als verdoppelt und betrug für 
die Zeit vom 1. Januar bis 4. April 1911: 
1 383 759 lbs gegen 613 679 lbs in der gleichen 
Die Ausfuhr verteilte sich in 
dem angegebenen Zeitraume 1911 (und 1910) 
auf die einzelnen Länder, wie folgt (Mengen 
in lbs): Großbritannien 747 156 (303 767), 
Amerika 521 162 (296 656), Belgien 83 152 
(4210), Australien 12 613 (—), Japan 11 953 
(—), Deutschland 6833 (6688). 
Die Preise waren außerordentlichen Schwan- 
kungen unterworfen. Erste Qualität Gummi, 
welche Anfang Jannar mit 3,75 Rs. bezahlt 
wurde, ging in der zweiten Hälfte des Monats 
Januar auf 3,20 Rs. herunter, um im Laufe 
des Monats Februar auf 5,20 Rs. heraufzu- 
schnellen. Diese enorme Preissteigerung ist ohne 
Zweifel den Gerüchten der bevorstehenden Gummi- 
Valorisation in Brasilien zuzuschreiben; von da 
ab bewegte sich die Preiskurve in langsam fallen- 
der Richtung: Ende März wurden die folgenden 
Preise bezahlt: Nr. 1 Gummi 4,22 bis 4,45 Rs., 
Nr. 2 Gummi 4,— bis 4,17½ Rs., Serap- 
Gummi 2,— bis 3,32½ R. 
Mittlere und geringere Sorten, sowie Scrap, 
waren in guter Nachfrage und erzielten im Ver- 
hältnisse zu Nr. 1 hohe Preise. 
Das Angebot war während Anfang des Jahres 
ziemlich reichlich, da die Quantitäten, welche von 
den Plantagen mehr geerntet wurden, als das 
von ihnen im voraus verkaufte Quantum, jetzt 
für den offenen Markt zur Verfügung standen. 
Im Februar/März waren die Anlieferungen nur 
klein, teilweise weil infolge großer Trockenheit die 
Bäume nur wenig Latex gaben, teilweise weil 
die meisten Plantagen während der Zeit des 
Laubwechsels, welcher in diese Monate fällt, das 
Zapfen ganz einstellen. 
(Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kalkutta 
vom 25. April 1911.) 
*) Val. „D. Kol. Bl.“ 1911, S. 242 f.
	        
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