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der Bahn betragen. Ein Vergleich mit dem Vor-
jahr ist nicht ohne weiteres angängig, weil in
diesem die Verkehrsanlagen nur erst sechs Monate
lang in Betrieb gestanden hatten. Die Zahlen
des Vorjahres müssen also zunächst verdoppelt
werden, ehe sie mit denen des Berichtsjahres
verglichen werden.
Die Betriebseinnahme für das Rechnungsjahr
1910 stellt sich auf 4 302 027 „K, die Betriebs-
ausgabe auf 3 240 843.¼ — entsprechend einer
Betriebsziffer von 75,3 v. H. —, der üÜberschuß
auf 1061 184 . Hiervon erhält der Betriebs-
pächter zunächst 30 000 Pachtentschädigung
und von dem verbleibenden Rest noch ein Zehntel
rund 103 118 ( und das Gouvernement die
übrigen neun Zehntel mit rund 928 066 „E. In
I. Klasse 4118 ( 2609) Reisende mit Einn
II. "= 13 358 (8 089) - -
III. 13 816 (8256) -
der vorstehenden Zusammenstellung sind die Er-
gebnisse aus Landungsbetrieb und der Bahn ge-
trennt aufgeführt und in der letzten Spalte die
Ziffern des vorangehenden halben Betriebsjahres
vom 1. Oktober 1909 bis 31. März 1910 da-
neben gesetzt.
Wie man erkennt, ist fast überall eine erheb-
liche Steigerung der Ziffern gegen das Vorjahr
eingetreten. Die kilometrische Roheinnahme ergibt
rund 6400 gegen 2126 für die voran-
gehenden sechs Monate. Der Personenverkehr,
der sich in beiden Verkehrsrichtungen ziemlich
gleich bleibt, verteilt sich auf die verschiedenen
Klassen, wie folgt (die Ziffern des vorangehenden
Halbjahres sind in Klammern aufgeführt):
on 60 996 (28 770) 4/
108 017 (50 349)
g8 189 (355 720) -
ahme an Fahrgeld v
Zusammen
Die durchschnittliche Fahrtlänge beträgt in der
I. Kasse 147 (125) km
II. 129 (115).
III. 180 (168).
An Reisegepäck wurden im ganzen befördert
429,9 (77,8) t und dafür 30 810 (8636) / ein-
hgenommen. Von den beförderten Gütern entfielen
auf Stückgut 2930 (2163,5) t, auf Wagenladungen
42 822 (10 068) t, und zwar überwiegend, näm-
lich 97,1 (93,5) v. H., nach dem Innern, während
zur Küste nur 687 t Stückgut und 630 t Wagen-
ladungsgut gingen, zusammen 1317 (780) t.
Der Viehverkehr betrug: Großvieh 606 (494),
Kleinvieh 1711 (1449) Stück. Die Leistungen
der Fahrzeuge an Achskilometern betrugen:
666 800 (293 678)
Gepäckwagen 596 330 (275 292)
Wassertender. 1 878 085 (604 105)
Güterwagen, beladen 4 839 857 (1486 977)
leer 4 098 801 (955 193)
— 45,8 v. H. (— 39 v. H)
Zusammen 12 079 873 (3615245)
Die durchschnittliche Zugstärke ergibt sich dem-
nach zu 20,6 (19,3) Achsen. Die Zahl der Leer-
läufe der Güterwagen ist infolge der überwiegen-
den Bautransporte noch gestiegen auf 45,8 (39)
v. H. Der außerordentlich starke Verkehr der
Wassertender springt besonders in die Augen.
Die Ausfuhr ist noch sehr gering und beschränkt
sich im wesentlichen auf folgende Zahlen: 46,5 t
Wolle, 14 t Erze, 53 t Häute und Felle, 2,5 t
örner.
Während auf der Zweigbahn Seeheim—Kalk-
sontein der Zugverkehr vom 15. November 1910
Personenwagen.
31 322 (18 954) Reisende mit Einnahme an Fahrgeld von 262 202 (184 889) ./4
ab von wöchentlich zwei Zugpaaren auf ein Zug-
paar beschränkt werden konnte, wurde gleichzeitig
auf der Hauptstrecke von Keetmanshoop nach
Lüderitzbucht wöchentlich einmal, Mittwochs, ein
Eilzug eingelegt, der Keetmanshoop 615 morgens
verläßt und 62 nachmittags in Lüderitzbucht ein-
trifft, also eine Reisegeschwindigkeit von 29,2 km
in der Stunde aufweist. Aus wirtschaftlichen Grün-
den wurden die Stationsbeamten von sämtlichen
Stationen der Zweigbahn Seeheim —Kallkfontein
zurückgezogen und der Abfertigungsdienst auf
diesen den Zugführern übertragen.
Die Arbeiten zur Freihaltung der 7 km langen
Dünenstrecke wurden fortgesetzt, insbesondere hat
die in Anwendung gebrachte Methode des Be-
deckens der Dünen mit Rohrmatten, hauptsächlich
Jute, befriedigende Erfolge gezeigt, so daß dieses
Verfahren beibehalten werden soll.
Im Berichtsjahre wurden beschäftigt an Weißen:
75 Beamte und 105 Handwerker, Vorarbeiter usw.,
an Eingeborenen 660; von letzteren waren durch-
schnittlich 90 bis 100 Mann mit den Arbeiten
zur Freihaltung der Dünenstrecke beschäftigt.
Der Fahrzeugpark umfaßt 26 (22) Lokomotiven,
9 (6) Personenwagen und 259 (253) Güterwagen.
Vom Bahnbau Raribib—HKeetmanshoop.)
Laut telegraphischer Meldung aus dem Schutz-
gebiete hat die südliche Bahnbauspitze Koichas
in der Nähe von Marienthal erreicht.
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1911, Nr. 17, S. 628.