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E —4 Nichtamtlicher Teil I
Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
beutsch-Ostafrika.
die wirtschastlichen Aussichten am sillimandjaro.
Aus einem Bericht des Bezirksamts Moschi.
denda der Bahnbau sich mit schnellen Schritten
en Bezirke nähert und voraussichtlich einen
Kilimm von Ansiedlungslustigen bringt, die der alten
vermandjarosage glauben und hier ein Paradies
uten, so ist es an der Zeit, die Aussichten
zu „Bezirts Moschi einmal zusammenhängend
rho etrachten. Die Übertreibungen der Johnston,
henamson, Peters usw. sind zwar durch die fol-
für - Reisenden, insbesondere Volkens, Schritt
suneerfrit berich. und reduziert worden, aber
uͤmer no
bung der wirtschaftlichen Aussichten des Bezirks
hnnnd. Gewiß ist, abgesehen von einigen wüsten-
au ichen Tuffplateaus, der Boden fast überall
er abielfach vorzüglich, weil er sowohl dort, wo
von us Urgestein besteht (Gueis in Pare, Granit
0o1 Umbulu bis ins Masai-Reservat hinein:
dulsiale), als in den — weit überwiegenden —
anischen Gebieten tiefgründig verwittert ist.
6r n deshalb nicht nur geeignet, eine aus-
fat cete Viehweide zu tragen, sondern stellt
gebe beral, wo eine Bewässerungsmöglichkeit ge-
so#n ist, erstklassiges Kulturland dar. Ein
ein bendes Beispiel ist die Oase Engaruka, wo
zdom Grabenrand herabstürzender Bach einen
rige von üppigster Fruchtbarkeit in eine trau-
umehlstaubige Dornöde hineingezaubert hat.
verhär Mißstand des Bezirks ist das Miß-
aus ltnis zwischen den riesigen Flächen
nachezeichneten Bodens und den spärlichen
Tllichen Feuchtigkeitsquellen.
und iese sind dreifacher Art: die Regenfälle
lun e ie danach zurückbleibenden Wasseransamm-
säne n, die Seen, die Wasserläufe. Die Regen-
letulewelche im ganzen Bezirke, abgesehen von
onmn Störungen durch die größten Wolken-
Keiten er (Kilimandjaro, Meru usw.), in zwei Ge-
lim derfolgen, genügen in regelrechten Jahren,
se Üblichen Negergewächse, dazu auch die
au mwolle, zur Reife zu bringen; sie zeitigen
nicht ene gute Weide, aber sie genügen schon
urhalte iese Weide das Jahr hindurch frisch zu
in Afru- So macht auch hier, wie fast überall
wecsel a, das Vieh alljährlich ein bis zwei ab-
nde Fett= und Magerzeiten durch.
macht sich eine gefährliche Über-
Stellenweise hinterlassen die Regenfälle Teiche
und Tümpel, welche bei nicht zu starker Inan=
spruchnahme bis zur nächsten Regenzeit ausreichen.
Die Seen sind fast durchweg so salzhaltig,
daß sie für Bewässerungszwecke gar nicht, als
Viehtränke nur dort in Betracht kommen können,
wo zugleich frisches Wasser vorhanden ist.
Hydrographisch endlich zerfällt der Bezirk in
zwei Teile, einerseits in das zum Pangani ent-
wässernde Gebiet südöstlich des Kilimandjaro—
Meru-Grabens, anderseits in das westlich davon
gelegene abflußlose Gebiet.
Jenes Gebiet — etwa 8000 akm — ist für
afrikanische Verhältnisse nicht nur reich bewässert,
sondern die Wassermenge wird auch durch ein
fast ideal zu nennendes Flußsystem zweckmäßig
verteilt. Zu bemerken ist, daß diese günstigen
hydrographischen Verhältnisse von der Erhaltung
der Urwälder des Kilimandjaro und Meru ab-
hängig sind.
Die Wasseradern, welche zu diesem Pangani-
System zusammenlaufen, werden nun von den
auf den Bergen sitzenden Eingeborenen durch zahl-
reiche Bewässerungsgräben über die Felder ge-
führt, so daß infolge des Verdunstens und Ver-
sickerns in der trockenen Zeit nur die stärksten
Adern bis an den Fuß des Berges gelangen.
Da aber gerade hier sich zahlreiche europäische
Betriebe angesiedelt haben, welche bei ihrer
großzügigeren Anlage ungleich mehr Wasser
brauchen, als die zahllosen Kleinbetriebe der Ein-
geborenen, so waren Reibungen zwischen den
oben sitzenden Wadschagga und den unten sitzenden
Europäern an der Tagesordnung. Es ist indes
gelungen, überall schriftliche Verträge zwischen
den Interessenten zu vereinbaren, welche bis zum
Inkrafttreten einer Wassergesetzgebung die Wasser-
nutzung (teils nach einem Tages-, teils nach
einem Stundenturnus) zur allseitigen Zufriedenheit
regelten.
Die größeren Adern (Burka, Nduruma, Kiku-
letwa, Sanya, Kikafu, Wern-Weru, Garanga,
Rau, Himo) führen das ganze Jahr hindurch
einen reichlichen Wasserüberschuß und können noch
zur Bewässerung weiter Landstriche ausgenutzt
werden. Es dürfte sich empfehlen, die Brauchbarkeit
der großen Pangani— Daryama-Ebene für den
Baumwollbau für europäische Großbetriebe durch
eine Versuchsstation festzustellen. Eine ausgedehnte