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Deutsch-Südwestafrika.
Vom Babbau Raribib—Reetmanshoop.')
Laut telegraphischer Meldung des Gouverneurs
ist auf dem Nordstück die Station Rehoboth,
einige Kilometer östlich des Ortes gleichen Namens,
eröffnet worden.
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1911, Nr. 19, S. 718.
759 20
Die Diamantenförderung im August 1911.")
Fördermenge- Ab-
in Karat nahme! nahme
im Rechnungsjahrgegenüber dem
1910 1911 Vorjahre
April bis Juni.226 009205 496 — 20 518
Juli. 65 637 67978 2341 —
August. 66 788 60 108 — 6 675
April bis August 358 429 883 582 2341127188
24 847
*) Val. „D. Kol. Bl.“ 1911, Nr. 17, S. 628.
Kolonialwirtschaftliche Mitteilungen.
Erste Tagung der Ständigen wirtschaftlichen
kiommission der Kolonlatverwaltung.
Im großen Sitzungssaale des Reichs-Kolonial-
amtes trat am 28. September die von Staats-
sekretär Dr. v. Lindequist ins Leben gerufene
Ständige wirtschaftliche Kommission der
Kolonialverwaltung zu ihrer ersten Tagung
zusammen. Eine Anzahl der namhaftesten Ver-
treter der deutschen Industrie und des deutschen
Handels waren erschienen.
An den Verhandlungen nahmen teil:
als Mitglieder: die Herren Erich Fabarius-
remen; Kommerzienrat C. O. Langen, Vor-
sitzender des Vereins rheinisch-westfälischer Baum-
wollspinner, München-Gladbach; Generalkonsul
Franz v. Mendelssohn, Erster Vizepräsident
der Berliner Handelskammer, Berlin; Frhr.
S. A. v. Oppenheim-Köln a. Rh.; Dr. Arthur
Salomonfohn, Geschäftsinhaber der Disconto-
Gesellschaft, Berlin; Direktor W. Schultze, stell-
vertr. Vorsitzender des Bundes der Industriellen,
Berlin; Kommerzienrat Christoph Seiler, I. stell-
vertr. Vorsitzender der Handelskammer, Nürnberg;
Senator Justus Strandes, i. Fa. Hansing &
Co., Hamburg; Kommerzienrat Georg E. Wiede-
Chemnitz i. S.; Eduard Woermann-Hamburg;
als Sachverständige: die Herren Wirklicher
Geheimer Oberfinanzrat Dr. Heiligenstadt,
Präsident der Preußischen Zentralgenossenschafts-
kasse, Berlin; Geheimer Regierungsrat Kautz,
von der Preußischen Zentralgenossenschaftskasse;
Dr. jur. Hermann Tröltsch, Direktor der Pfäli-
schen Hypothekenbank, Ludwigshafen.
Der Staatssekretär eröffnete die Sitzungen mit
einer programmatischen Rede, in der er unter
anderem ausführte:
„Es ist mir eine besondere Ehre und Freude,
die Mitglieder der Ständigen wirtschaftlichen Kom-
mission des Reichs-Kolonialamts hier heute be-
grüßen und Ihnen meinen Dank sagen zu können
für ihr vollzähliges Erscheinen und die Bereit-
willigkeit, mit der Sie meiner Bitte, in dieser
Kommission mitzuwirken, entsprochen haben.
Der Gedanke, welcher mich bei der Bildung
derselben geleitet hat, ist ein doppelter gewesen:
einmal mir in besonders wichtigen wirtschaftlichen
Fragen den Rat von namhaften Vertretern der
Handels= und industriellen Kreise unseres Vater-
landes zu sichern und sodann eine engere Ver-
bindung zwischen Handel, Industrie einerseits und
Kolonialwirtschaft anderseits zu deren gegenseitigem
Nutzen herbeizuführen. Eine solche besteht bereits
seit einer Reihe von Jahren zwischen der Kolonial-
verwaltung und unserer hiesigen Landwirtschaft,
insbesondere dem Deutschen Landwirtschaftsrat und
der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft und ist
für die Kolonien in vieler Beziehung, namentlich
auch bei der Organisation des landwirtschaftlichen
Versuchswesens von großem Vorteil gewesen.
Unsere Schutzgebiete, wiewohl noch in dem
Beginn ihrer Entwicklung, gewinnen von Jahr
zu Jahr eine größere Bedeutung gerade für
unsere Industrie und unseren Handel. Immer
dringlicher wird für unsere Industrie — ich
brauche ja nur auf die Baumwolle hinzuweisen —
die Vermehrung der Produktion von Rohstoffen
und die Versorgung der Heimat mit denselben.
Sie haben aus meiner im Dezember v. J. im
Reichstag bei Einbringung des Kolonialetats ge-
haltenen Rede ersehen können, daß ich es als
eine der wichtigsten — um nicht zu sagen — die
wichtigste Aufgabe der Kolonialverwaltung be-
trachte, mit allen Kräften dem Ziele zuzustreben,
unseren heimischen Markt mehr und mehr unab-
hängig vom Auslande zu machen. Eine wesent-
liche Voraussetzung für die Hebung der Produktion
ist die Schaffung guter Verkehrsmittel. Deswegen