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Togo.
Die Verkehrsanlagen von Togo im Bechnungs-
johre 1911.“)
(Vom 1. April 1911 bis 31. März 1912.)
Die Ergebnisse des Rechnungsjahres 1911
wurden etwas ungünstig beeinflußt durch den am
17. Mai 1911 erfolgten Einsturz eines Teiles der
Landungsbrücke in Lome. Der dadurch herbei-
geführte Rückgang des Verkehrs und seiner Ein-
nahmen wird aber mehr als ausgeglichen durch
das Erträgnis der am 1. April 1911 mit 160 km
eröffneten Hinterlandbahn Lome — Atakpame,
deren Ergebnis hier in der Statistik zum ersten
Male erscheint. Faßt man also die Ergebnisse
der gesamten Verkehrsanlagen: Küstenbahn, In-
landbahn, Hinterlandbahn und Landungsbrücke
zusammen, so erhält man, wie die nachstehende
Zusammenstellung A erkennen läßt, eine Steige-
rung der Roheinnahmen gegen das Vorjahr um
366 454.% = 44 v. H., der allerdings auch-
eine solche der Betriebsausgaben um 212 694./7
— 37,4 v. H. gegenübersteht. Der Betriebsüber-
schuß mit 418 677.“ zeigt demnach noch ein
Mehr gegen das Vorjahr von 153760% —=
58 v. H.
JZusammenstellung 4A.
’n 6 untersch * e en das
Gesamte Verkehrsanlagen, 1910 1911 Fched ehL "
einschl. Landungsbetrieb in Lome. . . M -
sz im ganzen u. O.
Einnahmen aus:
Personenverkehr 164 550 287 687 + 123 137 + 74,8
Güterverkehr 582 843 830 938 + 24 095 + 42,6
Tierverkehr 2768 2 001 — 767 — 27,7
soustigen Quellen 83 378 79 367 — 41011 — 1,8
Gesamteinnahmen 833 539 1 199 993 + 366 454 + 44.0
Betriebsausgaben. . ... 508 622 781 316 + 212 694 37,.
Betriebsziffer . .v..c». 68,2 65,1 — —.
Betriebsüberschuß . . 264 917 418 677 + 153 760 :u 5.0
Der erhöhte Mindestpachtzins von 523 000 ./%
(früher 306 500 /(0), der mit Rücksicht auf das
Hinzutreten der Bahn Lome —Atakpame für das
Rechnungsjahr 1911 um 216 500 gesteigert
wurde, ist, wesentlich infolge des Brückeneinsturzes,
vom Gesamtüberschuß nicht voll erreicht worden.
Daß indessen die Bahn Lome —Atakpame schon
im ersten Betriebsjahr den ihrer vollen Leistungs-
fähigkeit entsprechenden Anteil am Pachtzins so-
gleich herauswirtschaften würde, war auch wohl
kaum zu erwarten; denn jeder neuen Bahn im
Schutzgebiet muß man eine gewisse Zeit lassen,
um sich ihren Verkehr erst zu schaffen und zu
entwickeln. Da die Bahn Lome—Ataklpame an
dem Betriebsüberschuß nur mit 47 831.“ be-
teiligt ist, so ergibt sich, daß die beiden anderen
Bahnen und der Landungsbetrieb im Rechnungs-
jahr 1911 trotz des Brückeneinsturzes 105 929 M
mehr als im Vorjahre herausgewirtschaftet haben.
Dieses Ergebnis darf man gewiß als befriedigend
bezeichnen und daraus gute Hoffnungen auf die
weitere wirtschaftliche Entwicklung der Verkehrs-
anlagen des Schutzgebietes herleiten. Mit Rück-
sicht auf den durch den Brückeneinsturz herbei-
geführten Verkehrsrückgang der Landungsbrücke
S
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1912,
793.
ist beabsichtigt, den Mindestpachtzins für das
Rechnungsjahr auf 450 000 “ herabzusetzen.
Der von der Pächterin zu leistende Zuschuß für
dieses Jahr würde sich demnach auf
450 000 — 418 677 = 31 323 %
belaufen.
Die Betriebsergebnisse der Küstenbahn und
der Inlandbahn, verglichen mit denen des Vor-
jahres, sind aus den nachstehenden Zusammen-
stellungen B und C zu entnehmen. (Zusammen-
stellungen siehe nächste Seite.)
Bei beiden Bahnen springt die starke Steige-
rung der Einnahmen aus dem Personenverkehr,
um 32 und 29,8 v. H., und die beträchtliche Ein-
schränkung der Betriebsausgaben, um 32,1 und
26,1 v. H., in die Augen. Erstere beruht wohl
wesentlich auf der am 1. April 1911 mit gutem
Erfolge eingeführten Erhöhung der Fahrpreise
in der III. (farbigen) Klasse von 2 auf 2,5 Pf.,
also um 25 v. H. Dies bringt bei im ganzen
rund 5,6 Millionen Personenkilometern allein eine
Mehreinnahme von 28 000 kr. Die verhältnis-
mäßige Einschränkung der Betriebsausgaben gegen
das Vorjahr erklärt sich hauptsächlich durch das
Hinzutreten der neuen Bahn, wodurch eine Ver-
dopplung der Betriebslänge gegen das Vorjahr
herbeigeführt wurde. Sie ermöglichte natur-