Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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Die Wiederausreise haben am 25. Oktober 
angetreten: Regierungsrat Peters, Bezirksamt- 
mann Böhmer, Distriktschef Graf v. Schwerin, 
die Sekretäre Christiansen und Möller, Kanzlist 
Wollert, Kanzlistin Schulze, Gouvernements- 
Sattler Zocher, Brunnenbauer Frei, die Polizei- 
wachtmeister Altscher, Hirschmüller, Kelber, 
Schaaps, die Polizeisergeanten Jörns, Inzek, 
Kirstein, Reymann, Ulrici. 
  
Das Schutzgebiet haben am 26. bzw. 27. Sep- 
tember verlassen: Finanzdirektor Junker, Be- 
zirksamtmann Beyer, die Sekretäre Dietrich 
und Krafft, Werkmeister Wiese, Bureaugehilfe 
  
Valentin, Schlosser Schuck, die Polizeisergeanten 
Brose, Havemann, Lahmeyer. 
  
Deutsch-HNeugulnea. 
P. Salvator, bisher Superior auf den 
Palau-Inseln, ist zum apostolischen Vikar des 
apostolischen Bikariats der Karolinen und 
Marianen ernannt worden. 
Samoa. 
Zollaufseher Bartel hat am 8. Oktober die 
Ausreise in das Schutzgebiet angetreten. 
Lazarettverwalter Krutschinski ist am 16. Ok- 
tober mit Heimaturlaub eingetroffen. 
  
  
  
  
  
  
  
Tichtamtlicher Teil 
  
  
  
  
  
  
  
Nachrichten aus den deutschen Schutzgebieten. 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
Deutsch-Ostafrika. 
Dlie Vermarkhung der deutsch-englischen Ruanda- 
Grenze 1911. 
Von Moajor a. D. G. Schlobach. 
Unmittelbar nach Beendigung der deutsch- 
belgischen Grenzvermarkung begannen die Arbeiten 
zur Vermarkung der deutsch-englischen Grenze, 
die auf dem Gipfel des Ssabinjo-Vulkaus beginnt 
und sich nach Osten und Nordosten bis zum 
Kagera-Flusse hinzieht. Die Bereisung der öst- 
lichen durch die Vulkane Ssabinjo, Mgahinga 
und Muhawura gebildeten Vulkankette erfolgte 
in zwei Abteilungen. Die eine (Major Schlo- 
bach) umging den Ssabinjo nach Norden und 
bewegte sich in östlicher Richtung am nördlichen 
Hange der Kette entlang, wobei die soeben er- 
richteten Pfeiler der englisch-belgischen Grenze 
(Nkabwe—Ssabinjo) passiert wurden. Die zweite 
Abteilung (HOauptmann Fonck) marschierte von 
Süden an, überschritt den Paß zwischen Ssabinjo 
und Mgahinga und erbaute dort den Grenz- 
pfeiler Nr. 1 an dem von Norden nach Süden 
zwischen den beiden Vulkanen hindurchführenden 
breit ausgetretenen Viehpfade. Den Treffpunkt 
bildete das zwischen dem Tshahafi-See und dem 
Bolero-See gelegene, vom Führer des Begleit- 
kommandos, Oberleutnant Grasen Sparr, her- 
gerichtete Expeditionslager. Die englische Ex- 
pedition hatte ihr Lager am Südende des nord- 
westlich gelegenen Mutande-Sees aufgeschlagen. 
Die Zusammensetzung der Expeditionen war 
folgende: 
1. Deutsche Grenzerpedition: 
Major a. D. G. Schlobach, 1. Kommissar, 
Hauptmann z. D. H. Fonck, 2. - 
  
Begleitkommando: 
1 Leutnant,“) 1 Unteroffizier (Schlimme), 
1 Sanitäts-Vizefeldwebel (Erler), 60 As- 
karis, 150 Träger (und zwar 100 Wasukuma, 
50 Waheia). 
2. Englische Expedition: 
Major Jack (local rank), R. E. (Royal Engineer), 
1. Kommissar, 
Captain Prittie, R. Br. (Rifle Brigade), 2. Kom- 
missar, 
2 Unteroffiziere (noncommissioned officiers), als 
Topographen, 
Escorte: Leutnant Silver, Dr. Marschall, 
2 Unteroffiziere, 80 Askaris, etwa 300 Träger. 
Die Askaris der englischen Eskorte waren 
teils Sudanesen, teils Abkömmlinge der alten 
Emin-Pascha-Truppe. Die Bewaffnung bestand 
aus dem Martini-Metford-Einzellader und langem 
Seitengewehr. 
Die englische Expedition hatte sich nach Er- 
ledigung der englisch-belgischen Grenzvermarkung 
nach Osten begeben, um während der Dauer der 
deutsch-belgischen Grenzvermarkung gemäß Ab- 
machung die von früher bestehende, längs des 
ersten Breitengrades geführte Triangnlationskette 
nach Süden und Westen weiterzuführen. Der 
Hauptteil der englischen Expedition befand sich 
noch im Osten, als am 15. Juli die Vermessungen 
und Pfeilerbauten am Osthange des Muhawura 
begannen. Später trat auch die englische Trian= 
gulationskolonne hinzu. 
*) Bis 15. August Oberleutnant Graf Sparr, 
nachher Leutnant David. 
 
	        
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