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forschung der Grundwasserverhältnisse und Untersuchung
auf Verwendbarkeit für eine bessere Wasserversorgung
Rabauls.
Abgabe von Sämereien, jungen Pflanzen,
Früchten und botanischen Präparaten.
Aus dem Versuchsgarten wurde kostenlos Pflanz-
und Saatmaterial abgegeben. Es sei jedoch hervor-
geboben, daß nach Moglichkeit ein Austausch von
Pflanzen und Sämereien angebahnt wurde, wodurch
dem Garten einige neue Pflangen zugeführt worden sind.
An zwei Tagen werden wöchentlich auf Wunsch
Früchte kostenlos abgegeben.
An das Botanische Museum in Dahlem wurde
eine Sammlung von Heilpflanzen der Eingeborenen
aus der Umgebung von Rabaul abgesandt. Ferner
wurden Präparate von Pflanzen, Blüten und Früchten
sowie Rohprodukte und Schädlinge, besonders ver-
schiedene Schildläuse, als Anschanungsmaterial an das
Oamburger Kolonialinstitut sowie an die Universität
Jena überwiesen. .
Eingesandte Präparate von erkrankten Blättern
und Früchten wurden von dem Königlich Zoologischen
Museum in Berlin bestimmt, wie folgt:
1. Auf den Blättern: Aspidiotus destructor Sig.
2. Auf den Früchten: Chrysomphalus Ficus Astm.
und Lepidosaphes macgregori Bunks.
3. Auf dem Fruchtstiel: Lepidosaphes gloviri
(Tack) Kirk.
Neuanlagen. Zwecks Anlage einer kleinen Höhen-
station (450 m) auf der Nordtochter wurden für den
botanischen Garten 2 bis 3 ha Land angekauft.
Der Palmengarten wurde, bis an die Südgrenze
des Gartens, um 1¼ hn vergrößert. Die Vorarbeiten
beanfspruchten viel Zeit und Arbeitskräfte, da das Ge-
lände von Alang-Alang völlig überwuchert war. In
diesem Teil des Gartens werden von Buitengorg ein-
geführte Palmen ausgepflanzt.
Für den Obstgarten wurde ein neues Stück Land
geklärt und mit neuen Obstgehölzen besetzt, die in
Wardschen Kästen aus dem Botanischen Garten in Dahlem
nach hier überführt worden waren.
Die anhaltende Trockenheit in den Monaten April
bis Juni hat leider einen großen Ausfall unter den
Obstgehölzen herbeigeführt. Den jungen Pflanzen
konnte infolge Wassermangels keine Pflege zuteil werden
Mit Divi-Divi wurde ein neues Versuchsfeld be-
stellt; infolge der mehrmonatigen Dürre waren un-
unterbrochen Nachpflanzungen erforderlich.
Mit der gelben wie mit der schwarzen Sojabohne
wurden mehrere Anpflanzungsversuche vorgenommen.
Der Erfolg war weder in der trockenen noch in der
regenreichen Zeit günstig. Eine weitere Auedehnung
der Kultur erscheint aus diesem Grunde nicht aus-
sichtsvoll.
Aus den ersten Samen der im Garten befindlichen
Olpalmen konnten junge Palmen herangezogen
werden, mit denen ein geschlossenes QJnartier bestellt
worden ist.
Ein weiteres Stück Land, das Nutzpflanzen
der Eingeborenen aufnehme. soll. ist in Angriff ge-
nommen. Bis jetzt sind aus den Inselgebieten ver-
schiedene Brotfruchtbaumarten angepflanzt, die von den
Eingeborenen als Nahrungemittel bevorzugt werden.
Besondere Aufmerksamkeit wird der Anpflanzung
geeigneter Futtergräser zugewendet. Gut gedeiht
Paspalm dilatatum. Am Ende des Berichtsjahrs wurden
Aussaaten vorgenommen von Dnl##lis glomerata.
Lolium italicum, Bromus Schraderi. Ein abschließendes
Urteil über den Ausfall der Versuche ist zur Zeit
nicht möglich.
Altere Kulturen. Bergreis. Die Reiskultur
hatte im vergangenen Jahr nicht den gewünschten Er-
solg aufzuweisen. Man hat die Beobachtung gemacht,
daß durch mehrfache Aussaat von hier gezogenem Reis
viele Samen unentwickelt bleiben. Die Einführung
neuen Saatguts wird deshalb öfters notwendig. Die
mehrmaligen Anpflangungeversuche haben zu dem Er-
gebnis geführt, daß der Bergreis im Schutzgebiet
sowohl auf dem sandigen Bimssteinboden wie auf dem
kalkhaltigen Lehmboden Bainingens wohl gedeiht, daß
aber der Ertrag dieser Kultur im Vergleich zu anderen
Kulturen in keinem Verhältnis zur ausgewendeten
Mühe und zu den Betriebskosten steht. Im Garten
wurden mehrmals Reisaufbereitungen vorgeführt, wozu
Poligeisoldaten, Gonvernementsarbeiter, die Schüler
der Regierungsschule und freie Eingeborene Zutritt
hatten. Das Mißtrauen der Eingeborenen gegen diese
Kultur ist noch nicht geschwunden, und sie werden sich
ihr wohl schwerlich zuwenden. Ihre Einwendungen, daß
Vögel und Schweine in der Reiskultur großen Schaden
anrichten würden, sind nicht ohne weiteres von der
Hand zu weisen.
Knollengewächse. Von den Knuollengewächsen
fand die Süßkartoffel (lpomoea Batatas) als Unter-
pflanzung in den Versuchsquartieren zur Unterdrückung
des Unkrauts Verwendung. Pachyrrhizus tuberosus
wächst zwar gut, der Anbau hat jedoch keine Zunahme
erfahren, da die Knolle sowohl wie die Bohne durchaus
nicht schmackhaft sind.
Die Eingeborenenkulturen Taro, Nams und Maniok
kommen zur Zeit fast nur für den lokalen Markt in
Frage, da die Eingeborenen sich schwer daran gewöhnen,
über den Eigenbedarf hinaus anzubauen.
Genußmittel. Kakao. Auf den beiden Kakao-
quartieren wurden zunächst Bananen als Schatten-
spender angepflangt. Diese haben während der an-
haltenden Dürre vollauf ihren Zweck erfüllt und den
jungen Pflanzgen genügend Schatten gegeben. Gleich-
zeitig ist aber den Kakaopflänzchen durch die stärkere
Beschattung reichlich Luft und Licht entzogen worden,
so daß die beiden Nakaosorten kein besonders günstiges
Wachstum zeigen. Das Forasteroquartier konnte vor-
läufig nicht weiter ausgebaut werden, da aus den bo-
tanischen Gärten in Singapore und Buitengorg kein
Pflanz= oder Saatmaterial von echtem Forastero-Kakao
zu bekommen war.
Zum Unterschied von den beiden genannten Quar-
tieren des Criollo= und Forastero-Rakao ist der Boden
des Qnartiers für Bastard-Kakao (Criollo —# Forastero)
zu steinig: außerdem erhält dieses Versuchsfeld Be-
schattung im Osten durch Buschbestand, im Westen von
einer hohen Erdwand. Das kräftige Wachstum der
Bastard-Rakaos erklärt sich neben der günstigen Ver-
mischung der beiden Kakaosorten zweifellos aus den
beiden Unterschieden des Bodens und der Lage des
Quartiers.
Ein Düngungsversuch mit Chlorkalium. Super-
phosphat und schwefelsaurem Ammoniak hatte bei einem
fünfjährigen Kakaobaum überraschenden Erfolg. Zwei
Criollo-Bäumchen aus Nicaragua haben sich kraftig
entwickelt und werden im kommenden Jahr die ersten
Früchte liefern.
liber Raffee ist nichts zu berichten. Mit Tee
kann später auf der Höhenftation ein kleiner An-
pflan zungsversuch vorgenommen werden.
Gewürzpflanzen. Auf dem Muskatunß-Qnartier
sind die jungen Pflanzen während der Dürre zum