W 313 20
Gewicht sie für den geringeren Preis reichlich
entschädige. Gegenwärtig wird kein Plantagen-
Kautschuk gewonnen, indessen ist Nachfrage nach
gutem Kautschukland vorhanden; es wurden auch
einige Konzessionen erteilt. Die botanische Station
in Kumassi verteilte im Jahre 1910 14000 Säm-
linge und eine beträchtliche Menge Kautschuksaat.
Die Kautschukbäume in den Versuchsplantagen,
sowohl Hevena als auch Funtumia, litten erheblich
an Schwammkrankheit und Zerstörung durch
Nagetiere.
Bergbau.
Im Jahre 1910 wurden von den in Ashanti
tätigen Gesellschaften insgesamt 94 851,788 Unzen
Feingold im Werte von 403 006 LC gegenüber
70 914,265 Unzen im Werte von 301 .222 L
im Jahre 1909 gewonnen.
Die Goldgewinnung verteilte sich 1910, wie
folgt:
· Unzen Wert
Bergbau: Feingold #.
Achami Goldlields Corporntin 84 031,220 356 965
Ashami Cuurtzite (rbompanr, Lid. 1 189,598 5 054
Baggerbetrieb:
Anhanti Riverss and Concessions. 3 170,210 13 167
Offin River Gold Estatcs, I/d. 6 460,760 27520
Zusammen 94 851,788 403 006
Die Zahl der von den Gesellschaften in Ashanti
beschäftigten Personen betrug insgesamt 157 Euro-
päer und 4875 Eingeborene.
(Nach Colonial Reports-Annual Nr. 680.
Ashami Report for 1910.)
* Der bandel von Angola im Jahre 1909.
Der Baumwollbau hat infolge mangel-
hafter Erfahrung eines Teiles der Pflanzer im
Jahre 1909 nicht überall gute Ernten erzielt.
Viele Baumwollplantagen sind auf dem Boden
von früheren Zuckerplantagen angelegt; dieser ist
zu feucht und deshalb litten die Baumwollpflanzen
an verschiedenen Krankheiten. In der ganzen
Provinz werden Versuche mit der Caravonica=
Baumwolle angestellt, für welche aber die klima-
tischen Verhältnisse in Angola nicht besonders
günstig sind. Eins der Haupthindernisse, welche
der Entwicklung der Baumwollproduktion ent-
gegenstehen, ist die Unmöglichkeit, Vieh in der
günstigsten Zone, d. i. bis einige 50 Meilen von
der Küste, zu halten. Die Bearbeitung des
Bodens muß degshalb mittels Hacken erfolgen.
Die Arbeit der Eingeborenen ist nicht sehr ergiebig
und die kleinen Pflanzer können sich keinen Dampf-
pflug anschaffen. Die Menge der von den Ein-
geborenen produzierten Baumwolle ist verhältnis-
mäßig klein. Ein deutsches Syndikat ist in
Angola in Tätigkeit getreten und hat Baumwoll-
Sachverständige und -Techniker ausgesandt, um
Pflanzungen anzulegen und mit modernen Ma-
schinen auszustatten. Bis die Ernten reichlicher
sind, will das Unternehmen Baumwolle von
fremden Pflanzern ankaufen und verarbeiten.
Was die Kautschuk-Produktion anlangt, so
ist im letzten Jahre aus dem Loanda-Distrikt zum
ersten Male eine Tounne Plantagen-Kautschuk
ausgeführt worden. Dieser war gewöhulicher
Ceara-Kautschuk, der vor etwa 18 Jahren ein-
geführt wurde. Die Para= und Castilloa-Kaut-
schukbäume, die in früheren Jahren gepflanzt
wurden, machen befriedigende Fortschritte. Die
Bäume von Manihot Jequié sind im März zum
ersten Male angeschnitten worden. Die Stämme
waren zwei Jahre alt und lieferten durchschnittlich
35 gg. Von manchen Pflanzern wird diese Art
für minderwertiger als der Ceara-Manihot, wel-
cher gegenwärtig der Hevea brasiliensis wegen
deren langsamerer Entwicklung vorgezogen wird,
angesehen.
Ein neues Messer zum Anzapfen der Manihot
Glaziovü (Ceara-Kautschuk) ist auf den Markt
gekommen und von den Pflanzern als das prak-
tischste Zapfinstrument begrüßt worden. Der
Kautschuk in Form von Brocken ist verhältnis-
mäßig stark zurückgegangen, da die Milch am
Stamme mit einer alkalischen Lösung verdünnt
wird, welche das schnelle Gerinnen verhindert
und es ermöglicht, den Kantschuk in durchsichtigen
Stücken von hohem Marktwert aufzubereiten.
Alle Kautschukpflanzer sind verhältuismäßig
kleine europäische Unternehmer mit geringem Ka-
pital. Nur wenige Pflanzer haben neue Plan-
tagen ausschließlich mit Ceara-Kautschunk angelegt.
Ein englisches Syndikat hat sich gebildet, um im
Innern von Benguella Kautschuk zu pflanzen,
und hat Maschinen zur weiteren Verarbeitung
und Reinigung des Kautschuks geschickt, den sie
in der Nachbarschaft aufzukaufen beabsichtigen.
Einige wenige Pflanzer haben die Sisal-
Agave kultiviert, welche im Loanda-Distrikt sehr
gut gedeiht. Gegenwärtig sind etwa 1000 Acres
unter Kultur. Der durchschnittliche Ertrag an
Fasern, die noch mit Handmaschinen gewonnen
werden, ist ebenso befriedigend wie in Deutsch-
Ostafrikan. Es gibt indessen nur sehr wenige
Pflanzer, welche sich die erforderlichen modernen
Maschinen anschaffen können.
Nach mehrjährigen Versuchen, den Kakao-
baum in dem Kaffeeplantagengürtel des Loanda-
Distrikts zu kultivieren, sind die Pflanzer zu dem
Ergebnis gelangt, daß das Klima hierfür nicht
sehr geeignet ist. Bessere Resultate sind aus dem
Kongo-Bezirk (im Norden) berichtet. An den
Ufern des Chiloango-Flusses sind einige bedeutende