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Dampfer Bakana nach Libreville. Auf der Pflanzung
Sibange konnten die ersten genaueren Aufnahmen über
den praktischen Betrieb, über die forstbotanischen Ver-
hältnisse und die Bedingungen für den primären Trans-
port gemacht werden. Auffallend ist die Erscheinung,
wie die dortige Bevölkerung in gewandter Weise das
Holzg fällt. durch den Wald auf langen dicken Stangen,
die senkrecht zur Wegachse gelegt werden, rollt, und
mit Hilfe von einem in seiner Einfachheit doch kunst-
voll angelegten Schleusensystem in die flößbaren Krieks
und Flüsse triftet.
Die Bestandsverhältnisse, die ich auf meinen täg-
lichen Erkundungsmärschen antraf, sind den Ver-
hältnissen von Kamerun, was Mannißfaltigkeit der
Arten anlangt, ganz ähnlich.
Charakteristisch ist nur das häufige Vorkommen von
Okume (Aukoumen Klaincana. auch wohl Boswellia
Klainenna genannt) ein Hargbaum aus der Familie
der Burscracege.
Das Anguma bei den Pangwes, O kume in Gabun
wird besonders in der Schreinerei, zur Runsttischlerei
und zu Einlegarbeiten verwendet.
Ich will hier gleich eine wichtige Feststellung
vorausnehmen, die für das Ergebnis der Reise von
entscheidender Bedentung ist.
Die geographische Verbreitung von Okume hört
nördlich von Bata auf.
Okume konnte bis jetzt leider nicht in Kamerun
festgestellt werden.
Diese Erscheinung fand ich bestätigt durch die An-
gaben von den Mabealeuten bei Campo, die früher
bei Bata saßen und 1907 wegen der nachdrängenden
Pangwes auf deutsches Gebiet gingen.
Auf welche Gründe dieses allmähliche Verschwinden
von Okume nördlich von Bata zurückzuführen ist, muß
eine Spezialforschung feststellen. Jedenfalls sind die
Standortsverhältnisse die Ursache und m. E. besonders
die Vodenverhältnisse.
Oier kann als ähnliche Erscheinung erwähnt werden,
daß ein weiteres Erportholz von Französisch-Rongo
und Spanisch-Guinea, das Ndogumangilla, nicht am
Benitoflus vorkommt, und Mbero, das afrikanische
Nußbaumholz, nur bis zur Höhe von Manjanga auf-
tritt. Es ist dies dieselbe Erscheinung wie bei vielen
Rameruner Hölgzern auch.
Für die Bestandszusammensetzung eines Tropen-
waldes ist das häufige Auftreten des Okume im
fraugösischen Kongo eine auffallende Erscheinung. Ich
fand in der Nähe der Sibange-Pflan zung, in einem
Gebiete, aus dem schon seit Jahren Holz gefällt wird,
noch Flächen, auf denen auf 50 m im Ouadrate 10 und
mehr erportfähige Okume-Stämme standen.
Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß im süd-
lichen noch nicht erschlossenen Waldhinterlande Kameruns
Okume auch vorkommt.
Daus Okumeholz hat sich einen sehr guten Markt
errungen. Während das Holz noch voriges Jahr be-
sonders wegen Uberschwemmung des Marktes mit ge-
ringem Material einen Preis von 45—60 .„KN erzielte,
wird jetzt 65—80 . und mehr pro Festmeter begahlt.
Nach einer Mitteilung von Professor Dr. Volkens
hat das neugegründete Institut für Naturdenkmalpflege
in Berlin sämtliche Wandtäfelungen aus Okumehole
sertigen lassen. Die Dampferlinien verwerten eben-
falls das Holz für ihre Einrichtung und die Beliebtheit
dieses einfachen, billigen Holzes geht aus den Zahlen
hervor, die die Firma Müller für den Import nach
Deutschland angibt: 24 132 Bloucke sind im Jahre 1910
von dieser Firma importiert worden.
Der billige Preis, die vielfache Verwendbarkeit
und das gleichmäßig schöne Material sind neben der
Häufigkeit des Vorkommens der Grund zu dieser Massen-
verwendung.
Wertvoller als Okume, aber nicht so häufig. ist
Nsamngilla, Acajou, das ich beim Auffinden uls Khara
Klainii ansprach. Nach der Bestimmung meines ein-
gesandten botanischen Materials und den näheren An-
gaben wurde es auch als Khaya Klainii (zur Familie
der Meliaceen gehörig) festgestellt.
Dieses Holz ergielt sehr gute Preise;: der Baum
wurde in Togo durch Gouverneur Graf Zoech und
später durch Dr. Kersting festgestellt.
In Kamerun stellte ich Kha###Klainii zum ersten
Male 1900 am Sanaga und Dibamba fest. Die späteren
Erkundungen haben ergeben, daß der Baum so ziemlich
im gangen Urwaldgürtel verbreitet ist.
Jedoch sind die vorkommenden Khaya-Arten wegen
dem spärlichen gesammelten Bestimmungsmaterial noch
nicht genau bekannt, und es ist wahrscheinlich, daß
mehr Khavya-Arten, als die bis jetzt gefundenen. in
Kamerun vorkommen.
Die Franzosen verstehen unter Acajon oder Gabun
— Mahagoni Sarcocephalus Diderichi (-), zu den
Rubiacoen gehörig.
Das Nsamngilla oder dunkle Mahagoni fand ich
auf der gangen Reise in eingelnen Eremplaren, seltener
mehrere Bäume beisammen.
Da KhaFa zu den eigentlichen Mahagonibäumen
gehört, die mit dem echten Mahagoni verwandt sind.
so ist ihre Verbreitung in Kamerun noch näher fest-
Zustellen.
Der Preis, der für dieses dunkle Mahagoni in
Gabun an die Farbigen und in Deutschland auf dem
Markte bezahlt wird,. ist bei guten Blöcken ungefähr
um ein Drittel höher als für Okume.
Nach dem Berichte von Forstassessor Schorkopf
über seine Reisen in den Bezirken Dschang und Ebolowa
im Jahre 1910 und 1911 ist Khaxa auch dort vorhanden.
Ein Nutzholz von Gabun, das ebenso gute Preise
wie Nsamngilla ergielt, ist Ndogumangilla. jedenfalls
auch eine Khara-Art. Im spezifischen Gewicht folgt
Ndogumangilla hinter Okolla (das am schwersten ist!,
NRsamugilla und Okume.
Okolla oder afrikanischer Birnbaum. spe zifisch das
schwerste Holz, das gerade noch schwimmt, eine Ali-
musops-Art, nach meinem Dafürhalten verschieden von
AMimusops djavc, wird nächst Acajon sehr gut bezahlt.
Das Erdstammstück lassen die Farbigen bis zu einer
Höhe von 2—3 uu stehen, weil sie behaupten, daß dieses
Stück im Wasser untergehe. Das schöne rotbraune
Holz wird gerne gekauft.
Okolla stellte ich auch bei Campo fest.
Am Sanaga ist Mimusops djavc, das ganz ähnliches
und etwas wertvolleres Oolg liefert, ziemlich weit ver-
breitet.
Ein mit Ekonka in Deutschland bezeichnetes Holz
hat mit Okolla, was Farbe und Rinde anlangt, große
Ahnlichkeit.
Eine sichere Bestimmung ist wegen Fehlens von
botanischem Vergleich smaterial unmöglich.
Nsamngilla, Ndognmangilla und Okolla wird vor
dem Transport zum Schutze gegen große Larven, die
manchmal unentrindetes Holz durch große und lange
Bohrlocher völlig wertlos machen, von der Rinde befreit.
Außer Okume, Nsamngilla und Okolla wurde
während meines Aufenthalts auf Sibange auch das
Hols vom Wollbaum verschifft. Von den Franzosen
wird der Baum Fromager (arbre d coion. Eriodenedlron!
genannt. 6
Zu den Bombacaccen gehörig führt er den bo-
tanischen Namen (leiba pemandra oder Eriodendron
anfroctuosum.