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(Dry farming system genannt) sich auszubreiten be-
ginnt, trotz stellenweisen Regenmangels die Ernte-
aussichten annähernd normal zu sein scheinen, während
sie in Distrikten mit Ackerkultur nach dem „alten
Sysftem“ am schlechtesten sind. Am deutlichsten kann
man die Folge primitiver Bodenbearbeitung bei den
Ziffern sehen, welche die Eingeborenen betreffen. Die
Anbaufläche ist bei diesen in allen Jahren als an-
nühernd gleich groß anzusehen; die Ernte ist 1909·10:
1 176091 Sack. 1910/11 (geschätzt): 650 000, 1911.12
(geschätzt): 500 000 Sack.
Die Weizenernte Transvaals betrug 1910/11:
259 859 Sack (à 203 lbs), gegen das Vorjahr ein Mehr
von 27 419 Sack. Auch bei Weizen muß das Ergebnis
des Jahres 1911, wenn man die vergrößerte Anbau-
fläche berücksichtigt, als unter Mittel angesehen werden.
Haferernte. 1910 ·11: 46 257 Sack gegen 18 387
im Vorjahr. Haferheu (Oat-har, vor der Vollreife
geschnittener ungedroschener Hafer ist das in Südafrika
übliche Pferdefutter) weist eine bedeutende Zunahme
auf. Es sind 1910/11: 133 283 784 lbS geerntet worden,
gegen das Vorjahr 24 965 248 Ilbs mehr.
Als Ernte an Kafferkorn wird in der Regie-
rungastatistik 572 537 Sack angegeben, wobei der be-
deutende Anteil der Eingeborenen an dieser Produktion
nur schätzungsweise auf 400 000 Sack angegoben ist,
während er im Vorjahr 555 657 Sack betrug.
Die Kartoffelernte betrug 431 193 Sack (K 15018
netto). Die bedeutende Steigerung ist gegen 1909/10:
173 381 Sack, gegen 1908,09 gar 308 063 Sack.
Es ist keine Frage, daß der Kartoffelbau im
Transvaal noch enormer Steigerung fähig ist. Da
die Kartoffeln dort schnell degenerieren und das Land
auf Saatgutbezug von außen her in hohem Grade
angewiesen ist, eröffnet sich mit der Zunahme des
Anbaucs dieser Feldfrucht den enropäischen Ländern
eine vermehrte Ausfuhrmöglichkeit für Saatkartoffeln.
Eine Milderung der Einfuhrbestimmungen des süd-
afrikanischen Bundes, welche den Handel in der letzten
Saison sehr ungünstig beeinflußt haben, dürfte in
nächster Zeit zu erwarten sein. Deutschland wird
sich seinen Anteil an diesem gewinnbringenden Geschäft
aber nur dann sichern können, wenn wirklich sorten-
reinc, mittelgroße und gesunde Saatkartoffeln geliefert
werden. Die meist angebauten Sorten sind „Up 0
date und „Frühe Rosen"“.
Die Tabakernte zeigt auch im Berichtsjahr
wieder eine bedeutende Zunahme. Es sind 8003562 lbs
geerntet worden, gegen 1900/10 + 2 747 132 lbs,
gegen 1908.09 gar + 5202 112 lbs. Eine weitere
Zunahme wird im nächsten Berichtsjahr zu erwarten
sein, besonders in den zusammenhängenden Distrikten
Rustenburg und Krügerddorp, d. h. im Gebiete der
Magaliesberge, während im zoutpansbergdistrikte nach
Schließung der staatlichen Fabrik in Tzaneen der
Tabakbau stark zurückgegangen ist. Die durch Inbetricb=
setzung der Selatibahn gebotene Absatzgelegenheit wird
vielleicht den Tabakbau im genannten Distrikte wieder
lohnend machen. Die Qualität des Tabaks bessert sich
ständig dank dem Einflusse der aus Nordamerika
engagierten Regierungssachverständigen. Es sind in
diesem Jahre schon elwa ein Fünftel der Gesamt-
produktion bessere, helle Jualitäten. Die Gründung
des genossenschaftlichen Tabaklagerhauses in Rustenburg
hat die Preiobildung von dem bioher maßgebenden
Einflusse des allbeherrschenden amerikanischen Tabak-
syndilats (unter den Firmen Seouth African Tobucco
& ('istarette Compagnie, Springbock usw. auftretend)
befreit.
Die Orangenproduktion ist gleichfalls enorm
gestiegen und wird weiter fteigen, da ungeheure Flächen
junger Pflan zungen jent in das tragbare Alter kommen.] Port. Häfen 6506959
Die Ernte wird auf 74 749 411 Kisten angegeben,
gegen 1909/10 +30904 255, gegen 1908/09 + 41 523445.
Der Citruofruchterport ist stellenweise (wie in Rusten-
burg) mit gutem Erfolge genossenschaftlich organisiert
worden.
Die durch das Aufstreten der San Jos-Schildlaus
geschaffene Gefahr wurde im Anfang überschätzt. Wenn
auch eine völlige Ausrottung des Schädlings nicht mehr
möglich zu sein scheint, ist doch eine übergroße Aus-
breitung bei Einführung geeigneter Bekämpfungs-
maßnahmen nicht zu befürchten. Allerdings sind die
Kosten des alljährlichen zweimaligen Besprengens der
Obstbäume enorme.
(Bericht d. landwirtschaftl. Sachverständigen für Britisch-
Südafrika beim Kaiserl. Generalkonsulat in Kapstadt.)
Der bHhandel Britisch-Südafrikas 1911.
Die Gesamteinfuhr Britisch-Südafrikas be-
wertete sich im Jahre 1911 auf 39 564 777 L
gegen 40 105 532 L im Jahre 1910. Davon
entfielen auf die Wareneinfuhr 36 423 539 #0
gegen 35 123 674 L im Jahre 1910 (ausschl.
Rohgold im Transitverkehr von 18 080 L gegen-
über 33 679 L im Vorjahr), auf die Einfuhr
für Rechnung der Regierungen 2 001 960
(2757 086) L und auf die Geldeinfuhr 1 121 198
(2 191 093) L. An der Wareneinfuhr war die
südafrikanische Union mit 34945447 (34007 178) #.
beteiligt.
Der Gesamtwert der Ausfuhr belief sich
im Jahre 1911 auf 58 917 394 & gegen
55 429 241 L im Jahre 1910. Hiervon entfielen
auf die Ausfuhr von südafrikanischen Erzeugnissen
57 734 875 2 (gegen 54 509 270 LK im Jahre
1910) und auf die Wiederausfuhr 1 182 519
(919971) T, einschl. der Geldausfuhr von 93.077
(111 963) L. An der Warenausfuhr war die
südafrikanische Union mit 57 024.000 (53609 310) 2.
beteiligt.
Die Wareneinfuhr und die Ausfuhr südafri-
kanischer Erzeugnisse wickelten sich über die ein-
zelnen Häfen in folgender Weise ab:
Einfuhr Ausfuhr
Häfen 1911 1910 1911 1910
L # 2 L
Kapstadt 6619271 6117253 46134739 42922400
Port Elisa-
beth 8555325 7643239 3417278 3319740
Cast London 3768235 3673278 1693991 1884652
Mossel-Bay 178270 127230 1086423 11090301
Andere Kap-
hüsen 81710 70643 497644 336477
Durban . . 10277412 10148031 4153613 4146463
Delagoa-
Bah. . 5060367 5831222 359072 117067
Beira. . 1506592 1171280 31774t1 285922
Feira und
Uberland. 10n357 2198 41371 4245
Zusammen 36423539 35 123674 57734875 54509270
Davon über:
Brit. Häfen 29850 580 28121 172 57058059 53806281
7002502 676816 702990