Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIII. Jahrgang, 1912. (23)

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daß Material auf den Weltmark geworfen wird, das 
in absehbarer geit eine abermalige Drückung des Welt- 
marktpreises dieser Hölzer zur Folge haben muß. 
Um die günstige Holzmarkt-Oochkonjunktur auszunutzen, 
werden auch manchmal die au sich leichten Holzausfuhr= 
bedingungen bei den Spaniern und Franzosen um- 
gangen. 
Bestimmungen, daß die Blöcke entrindet oder be- 
hauen verschifft werden müssen, z. B. wegen MAäfergefahr, 
cristieren weder bei den Frangosen, noch bei den 
Spaniern, werden aber von den betreffenden Holz- 
käufern bei den sog. dunklen Hölzern von selbst durch- 
geführt. 
Süd-Nigerien. 
Nach den forstbotanischen und den Bestands-Auf- 
nahmen gehört Ramerun mehr zur Süd-Nigerien-Zone, 
soweit die Holzerportgebiete von Nordwest-Kamerun 
und Süd-KMamerun in Frage kommen; ich halte auch 
einen Vergleich der Kamerun-Verhälinisse mit denen 
von Süd-Nigerien für näher liegend, da die hier 
vorkommenden Mahagoni= und sonstigen Nutzhölzer 
auch dort zum größten Teile vorkommen. 
Südlich von Campo werden von den cigentlichen 
zu den Meliaceen gehörigen Mahagonihölgern nur 
zwei erportiert. Es sind dies Khava Klainii oder das 
dunkle Mahagoni von Gabun und Khaya senegalensis, 
die in ganz geringen Mengen zum Erport gelangen. 
Von Kamerun haben wir bereits festgestellt, daß 
es an verschiedenen Mahagoni-Arten jedenfalls binter 
Süd-Nigerien nicht viel zurücksteht, und daß der Erxport 
von Mahagoni gesteigert werden kann. Der Holz= 
erport von Frangzösisch-Nongo und Spanisch-Guinca 
kann mit Kamerun, wie erwähnt, deshalb schwer oder 
überhaupt nicht erwähnt werden, weil das weiße 
Mahagoni Lkumc, das jedoch nicht mit dem cigentlichen 
Mahagoni verwandt ist, nördlich von Bata nach meinen 
Feststellungen nicht mehr vorkommt. 
Damit ist jedoch nicht gesagt, daß der Mahagoni- 
arten-Reichtum der Meliaccen von Gabun hinter dem 
von Kamerun zurücksteht. 
Meine anderthalbmonatliche Reise nach Süd- 
Nigerien führte mich über Lagos nach Forkados, Warri 
in die Mahagoni-KRonzessionsgebiete der Zentralprovinz. 
Von dort fuhr ich über Calabar, Oron, Ikang nach 
Ramernn zurück. 
In Süd-Nigerien ist der riesige Holzerport das 
Ergebnis der gerademn großartigen Wasserverhältnisse 
und der auf verhältnismäßig kleinem Raum häufig 
vorkommenden Mahagoniarten. Auch hier findet die 
Tatsache ihre Bestätigung, daß nur einige wenige 
Holgarten den Hauptbestandteil des gangen Erports 
bilden. 
In erster Linie sind es hier die vielen Mahagoni- 
arten. Im folgenden sind nur auc#ngsweise jene 
Holzer Nigeriens angeführt, die besonders hohe Preise 
ergielen und auch für Kamerun von Interesse sind. 
Von den zu den Meliaceen gehörigen Mahagoni-= 
arten sind 1 (arapa-Art, 3 Khaxa-, 1 Guarta= und 
4 Emandrophragma-Arten besonders wichtig. Nach 
der Schätung eines englischen Forstbeamten können 
auf die Luadratmeile in guten Beständen bei Benin 
durchichnittlichetwa 100 Mahagonistämme zu 1200 Mlöcken 
angenommen werden. Auf deutsches Maß übertragen 
kämen auf 2 ha rund 3 Mahagonibänme. Kharn- 
I’'nnehil und (luaren Thompsonii werden bei Benin 
gefunden. Emandrophragma (Tandollei und eine noch 
nicht bestimmte zweite Emandrephragmn-Art liefern 
das hochbe zahlte Sapely-Mahagoni. 
Khas## Dencgaleusis wird meist aus der West- 
provinz verschifft. Diese Hölzer erzielen auf dem 
Liverpooler Holzmarkt je nach Art und Jnalität die 
  
Preise von 2 d (15,7 Pf.) — 6 d (rund 50 Pf.) per 
superficial foot. Ein superficin! fo### ist ein Holzmaß 
mit etwa 30,5 cm Länge und Breite und 2,54 cun 
Durchmesser. 12 superkicial foot geben 1 Rubikfuß. 
Von den botanisch bestimmten 6 Erxport-DiospFros= 
oder Ebenbolzarten gelangt in erster Linie IiospF#rs 
dendo besonders in der Ostprovinz in Calabar zur 
Verschiffung. 
Anus der Familie der Leguminosen haben sich 
sehr viele Sorten bereits seste Marktpreise in Europa 
errungen. 
Cine Piptadenia-Art erzielt als African grcen 
heart einen Preis von 1 sh 3 d bis 1 ch 6 d. 
Pipindenin africana. eine Art weißes Mahagoni, 
wird mit 111 4 bis 1159 d per superficin! foot begahlt. 
Eine Triplochiton-Art, die ebenfalls als African 
gEreen heut geht, und Berlinia gceuminata (auf dem 
Liverpooler Markt mit African Oak bezeichnet), er- 
halten 1 sh 6 d bis 1 sh 9 d für den Kubikfuß. 
Peninelcthra macrophylin erzielt 1 sah 7 d pro 
Kubilfuß. 
Die Rothölger sind durch mehrere ’'teroapus- 
Arten vertreten. 
LErythrophloenm guincense und Afzelin africana 
werden als Bauholzer in der englischen Kolonie selbst 
verwendet. 
Von den Sapotaceen wird Butrrospermum Parki 
und besonders Ilimusops djare geschätzt. Die Moracee 
Chlorophorna excelsa, unsere Buicheiche, kommt unter 
dem Noruba-Namen Frokto zum Versand. 
Von den außer in Süd-Nigerien auch in Kamerun 
vorhandenen Nutzhölzern verdienen noch Erwähnung: 
Spathuodea camannlata (Al’bako-Bakwiri), der Glocken- 
blumenbaum mit seinem weichen Holze, Alstonia con- 
gensls, das zur Furniermöbelfabrilation verwendet 
wird, Lophirn alu oder Eisenholz. Bombax buono- 
pozense. der Baum, der in der Schälindustrie un- 
beschränkten Absatz findet, Adansonin digitnta oder 
Affenbrotbaum, einige hochwertige Terminalien, Mu- 
sangn Lmithü und die Mangrovenart Rhizobhorn 
mungle. 
Die Ansnutzung der westafrikanischen Mangroven 
zu Gerbstoffzwecken hat bei dem geringen Gerbstoff- 
gehalt von rund 20 v. H. vorläufig keine Aussicht. Erst 
bei 35 v. O. Gerbstoffgehalt wird die Rinde marktfähig. 
Dagegen hat das rötliche harte Holz der Rhizophorn 
mankle noch eine Zuklunft als Bauholz: es hat sich 
als solches bereits sehr gut bewährt. Hier mag er- 
wähnt werden, daß die Regierung von Süd-Nigerien 
beabsichtigt, ihren Bedarf an Brennholg für die Bahnen 
und Regierungsfahrzeuge durch eine geregelte Man- 
grovenholzuntzung zu decken. 
Von den Mahagoni-(Meliaceen-) Arten kommen 
als anerkannt wertvolle Nutzhölzer in Mamerun vor: 
1. Khavya senegalensis (Engler, Vegetationskarte 
von Ramerun): 
2. (inaren (desgleichen): 
:,. ('arupn (Professor Gilgs Zusammenstellungs: 
4. Kharxa Klainu (Sauaga-Erpedition von Reder), 
Kharn# currphylla bei Johann-Albrechts-Göhe 
(Harms); 
5. Lmtandrphragmn ('andollei bei 
Albrechts-Oöhe (Harme): 
6. Lmundrophragzma Roederi 
(Darms) (1909). 
Die übrigen in unserem Schutggebict gefundenen 
Meliaceen scheiden hier für die Betrachtung aus, da 
sie von zu geringem Durchmesser sind und als Erport- 
nuuhölzer deshalb nicht in Frage kommen. Zweifellos 
sind in Kamerun noch mehr Khara- und Entandro- 
lhragmnu-Arten vorhanden, die noch nicht gesunden 
Johann= 
am Kamerunberge
	        
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