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welche mit Dornbüschen und niedrigen Palmen=
gruppen umstanden ist, finden wir eine Buschmann-
Pütz, welche uns alle Viertelstunden einen Futter-
beutel voll Wasser liefert. Die Wünschelrute schlägt
an den verschiedensten Stellen, besonders auf dem
östlichen Teil der Vley so stark aus, das man
hier wohl auf einen größeren Wasserreichtum
hoffen kann.
Frühzeitig brechen wir am Nachmittag auf,
um noch bei Tageslicht ein gutes Stück vorwärts
zu kommen. Aber schon nach 6 km haben wir
einen unfreiwilligen Aufenthalt in Geitza.
Hier in dieser Weltabgeschiedenheit ahnt man
nichts von unserem Kommen. Um so größer ist
die Bestürzung in der Werft, als wir plötzlich
hoch zu Kamel zwischen den dürftigen Laubhütten
erscheinen.
Entsetzen malt sich in den Zügen der Ein-
geborenen, als sie die seltsamen Tiere vor sich
sehen; voller Angst reißen die Weiber ihre Kinder
an sich, um sich mit ihnen seitwärts in die
Büsche zu schlagen.
Durch den Zuruf des Dolmetschers gelingt
es aber, sie davon zurückzuhalten und schließlich
alle Bewohner der Werft zu beruhigen.
Doch wie es nun weiter gehen soll, streiken
unsere Führer und behaupten: sie wüßten nicht
weiter. Mir bleibt daher nichts anderes übrig,
als abzusatteln und neue Führer zu dingen. So
ganz einfach ist dies nicht. Nur zögernd erklären
sich einige Kerle bereit, bis zur nächsten Wasser-
stelle Tsumkui (Tsumkwe) zu führen. Weiter
wollen sie auch nicht Bescheid wissen.
Während dieser Verhandlungen kommt der
Kapitän „Garu“, ein alter Mann mit grauen
Haaren mit einem großen Packen Kost aus dem
Felde zurück. Er hatte den Stamm einer Palme
gefällt und schleppt große Stücke davon herbei.
Ich erwerbe zunächst seine Gunst durch
Händedruck und eine Platte Tabak. Dann unter-
halten wir uns eingehend über die Zubereitung
seiner eigenartigen Kost; schließlich bringe ich
meinen Wunsch wegen der Führer vor.
Da ich seinen Versprechungen aber nicht traue,
stelle ich ihm den unteren Teil meines Schlaf-
anzuges — mit dem oberen Teil hatte ich bereits
den Buschmannskapitän von Karakuwisa beglückt
— als Präsent in Aussicht, wenn die Führer
ihren Auftrag zur Zufriedenheit gelöst hätten.
Nun kennen die Leute mit einem Male das Land
bis Nama herunter und ich brauche in dieser
Beziehung keine Befürchtung mehr zu haben.
Zwei stramme Burschen, die Söhne des
Kapitäns, traben am nächsten Morgen als Führer
vor unserer Kolonne.
Meist geht es querfeldein, denn von der
alten Wagenspur ist nichts mehr zu sehen. Dann
und wann steigt einer der Buschleute auf einen
Termitenhaufen, um Ausschau in das Gelände
zu halten.
Ich entdeckte bald in weiter Ferne einen
auffallenden Baum, den sie gesucht haben und
der ihnen nun als Richtungspunkt dient. Die
Landschaft ist immer noch schön und abwechslungs-
reich durch die prächtigen Palmengruppen, welche
hin und wieder zwischen den Dornenbüschen auf-
tauchen.
Etwa 10 km südlich Geitza überschreiten wir
die erste Kalkpfanne. Kurz darauf noch mehrere.
Das Gelände zeigt von jetzt ab den Charakter
der Gegend von Okatjongeama (Barbarossahof
südöstlich Grootfontein): Dornbusch und Gras-
savanne; dazwischen zahlreiche große und kleine
Vleys, die ihres Kalkuntergrundes wegen nach
der Regenzeit noch lange Wasser führen mögen.
Der Buschmann kennt sie gewiß sämtlich und
hat auch seine Bezeichnung dafür. Für uns hat
es aber vorläufig keinen praktischen Wert, alle
diese Namen festzustellen oder womöglich noch
neue hinzuzufügen. Es wird hierdurch nur die
Übersicht der Karte erschwert, und zurechtfinden
kann sich schließlich doch niemand danach.
In Tsumkui treffen wir eine vereinzelte
Buschmannsfamilie, die gerade im Begriff ist,
mit ihrem Hab und Gut nach Geitza überzu-
siedeln, angeblich weil das Wasser alle ge-
worden ist.
Hier haben wir wieder mal einen Beweis
von der Faulheit und Eigenart der Buschleute,
die lieber tagelang durch das Gelände bis zum
nächsten Wasser pilgern, als daß sie eine Stunde
daran wenden, ihr altes Wasserloch zu ver-
größern.
In diesem Falle ist es wirklich nicht schwierig.
Schon äußerlich ist an dem Kalkeinbruch zu er-
kennen, daß hier viel Wasser sein muß. Wir
vertiefen das Loch um einige Spatenstiche und
haben schon nach einer halben Stunde Wasser
im Überfluß.
Die Kallpfannen im südlichen Kaukau-Veld
sind wahrscheinlich zuerst von den Ovambandjern
(Ostherero) aufgemacht, die zum größten Teil
durchs Kaukau-Veld in die Gegend von Gobabis
eingewandert sind. Darauf deuten auch ver-
schiedene Namen hin, z. B. Otjikarema. Der
Buschmann würde wohl gar nicht so viel Kalk-
löcher eröffnet haben.
Der einsame Affenbrotbaum (Baobab), welcher
unweit der Pfanne sein gigantisches Haupt in
die Lüfte erhebt, macht einen gewaltigen Ein-
druck auf uns und unsere Eingeborenen.
Noch mehr aber stannen wir, als wir am
nächsten Vormittag in Gurä neun solcher Baum-
riesen sohen, von denen der stärkste Stamm auf