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KRohoo-Rusfuhr aus der Dominikanischen Republik,
Januar bis Ohtober 1911.“)
Oktober 1911 Jannar bis Okt. 1911
Bestimmung ka 9 * 9
Ver. St. von
Amerika 17305 15 402 8414 620 1 658012
Dcutschland 3 730 7417 50999254 1198561
Frankreich. 5 030 1008 4 144 599 818 715
And. Läünder — — 93:34 1848
Im ganzen. 86 080 17217 18597 757 3077139
Im Vorjahr 175 143 279 *1 15 412 211 2651 690
(Nach einem Berichte des Naiserl. Konsulats in
San Domingo vom . Dezember 1911.)
Die Kahaovalorisation.)
Am 9. Oktober d. Js. trat in Bahia ein
Kongreß von etwa 250 am Kakaohandel inter-
essierten Pflanzern, Konsignatären und Erporteuren
zusammen, um über die Kakcgovalorisation zu
verhandeln.
Er wurde unter Protektion der Bundes= und
Staatsregierung eröffnet. Den Vorsitz führ e der
Präsident der hiesigen „Associacäo Commereial“
(der offiziellen Handelsvereinigung). Es wurden
drei Kommissionen gebildet, die folgende Fragen
beleuchten sollten:
Die I. Kommission hatte sich mit der Kakao-
kultur zu befassen und über die Erntezeiten, über
die Fermentation des Kakaos, über Versuchs-
stationen usw. Bericht zu erstatten.
Die II. Kommission sollte statistisches Material
sammeln, sich zu der Frage der Produktions=
mengen und des Weltkonsums äußern usw.
Die III. Kommission hatte die Aufgabe, sich
mit dem Kakaohandel, dem Zwischenhandel, der
Beteiligung der Banken an ihm usw. zu be-
schäftigen.
lber das Ergebnis der Kommissionsarbeiten
wurde in einer späteren allgemeinen Sitzung ver-
handelt. Man kam dabei zu dem Schlusse, daß
die Staaten Brasilien, Portugal und Eecnador
zusammen mehr als 50 v. H. ““) des Weltkonsums
an Kakao erzeugen und mithin ein gemeinschaft-
liches Handeln dieser Länder auf die Lage des
Kakaomarktes, insbesondere auf die Preisgestaltung,
bestimmend wirken würde. Ferner wurde darauf
hingewiesen, daß der jetzige Zeitpunkt zur Grün-
dung der Vereinigung der brasilianischen Kakao-
Interessenten besonders günstig erscheine, da die
laufende Ernte klein sein werde. Von dem Kon-
gresse wurde vor seiner Auflösung ein Komitee
von fünf Mitgliedern und ebensoviel Stellvertretern
Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1911. S. 987.
*“"] Agl. „D. Kol. Bl.“ 1011, S. 904 und S. .
““) Tatsächlich sollen die drei Länder nur eitwa
45 v. H. des Weltkonsums hervorbringen.
gewählt, um für die brasilianische Vereinigung,
die möglichst aus allen Kakao-Interessenten be-
stehen soll, ein Programm auszuarbeiten. Der
Anschluß aller Juteressenten scheint dadurch er-
leichtert, daß sich die Staatsregierung von Bahia
im Prinzip damit einverstanden erklärt hat, der
zu gründenden Vereinigung Vorrechte zu ge-
währen. Außerdem hat die Regierung dem
Komitee bereits jetzt 10 000 Milreis — etwa
15 000 “ zur Verfügung gestellt, um zu den
Kosten der Vorarbeiten beizutragen.
Uber die von der Regierung zu gowährenden
Vorrechte wird frühestens Anfang Februar 1912,
dem Zeitpunkte des Zusammentritts der Kammern,
verhandelt werden können. In der Zwischenzeit
will sich das Komitee damit beschäftigen, Mit-
glieder für die Vereinigung anzuwerben und das
nötige Betriebskapital zu sammeln.
Das Komitee bzw. die zu gründende Gesell-
schaft soll sich später mit den Interessenten-Ver-
einigungen in Portugal und Ecuador, die dem
Vernehmen nach bisher noch nicht bestehen, in
Verbindung setzen, um für Kakao die der Markt-
lage angemessene Preisbasis zu bestimmen. Sollte
diese im Handel nicht erreicht werden, so hätten
die drei Vereinigungen dafür zu sorgen, daß
Kakaomengen dem Markte entzogen und an einem
europäischen Platze aufgespeichert würden. Da
Produktion und Konsum nach Ansicht hiesiger
Interessenten zur Zeit etwa gleichen Schritt mit-
oinander halten, soll ein derartiges Unternehmen
gegenwärtig angeblich kein nennenswertes Risiko
bieten. Aus einem Berichte des Kaiserl. Konsulats
in Bahia vom 14. November 1911.)
OMaiserxport aus Britisch-Südafrika.
In der „Union Gazette“ vom 24. Oktober d. Js.
wird eine Statistik des Maiserports aus dem
Gebiete der südafrikanischen Zollunion während
der neun Monate Januar bis einschl. September
1911 veröffentlicht. In der angegebenen Zeit
wurden insgesamt 674292 Säcke gegen 1402060
Säcke im g'eichen Zeitraum des Vorjahrs aus-
goführt, und zwar aus Trausvaal 431 129 (1910:
556 706), Oranje-Freistaat 211 908 (715 333),
Natal 26958 (115932), Kapprovinz 1297 (2758),
Betschnanaland — (3445) und aus Basnutoland
— (7883) Säcke.
Es liegt demnach bisher ein Minderexport
von 727768 Sack Mais vor.
(Bericht des landwirtschaftl. Sachverständigen für
Britisch-Südafrika beim Kaiserl. Generalkomjulat
in Kapstadt vom 8. November 1911.)